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Core-Prozessoren der 13. und 14. Generation stürzen vermehrt ab.
Wie Intel bestätigt hat, liegt das an ab Werk extremen Übertaktungen der Mainboard-Hersteller.
In einem Statement an externe Hardware-Entwickler beschreibt Intel, wie ein Workaround gegen die gehäuften Instabilitäten seiner aktuellen und letzten Generation der Desktop-CPUs aussehen kann:
Die Firmware der Mainboards muss schlicht die Werte einstellen, welche Intel auch in seinen Spezifikationen für die Prozessoren vorgesehen hat.
Das klingt nach einer Selbstverständlichkeit, ist jedoch eine deutliche Ermahnung an die Boardhersteller, die CPUs der 13. und 14. Core-Generation mit Übertaktungsfunktionen nicht zu überfordern.
Das betrifft alle Prozessoren mit dem K-Suffix, wie das aktuelle Topmodell Core i9-14900KS.
Bei diesem hatte Intel die maximale Leistungsaufnahme für das zweite der beiden Power-Limits, PL2, gegenüber dem 14900K von 253 auf 320 Watt gesteigert.
Das bringt ein paar Prozent mehr Rechenleistung, sorgt aber für anhaltend hohe Temperaturen und Ströme im Silizium.
Wenn alle Begrenzungen in BIOS beziehungsweise UEFI aufgehoben werden, kann der 14900KS sogar eine Leistungsaufnahme von über 400 Watt erreichen.
Auf Dauer hält das auch bei sehr guter Kühlung kein Prozessor aus, was sich in Spielen und anderen Anwendungen mit Abstürzen zeigt.
Dabei gibt Windows dann nicht zielführende Fehlermeldungen wie etwa zum Grafikspeicher aus, in Wirklichkeit liegt das Problem aber am Prozessor, auch wenn es sich um ein anderes K-Modell handelt.
Mainboards heben ab Werk Begrenzungen auf
In dem Statement, das zuerst von Igors Lab vollständig veröffentlicht wurde, weist Intel eindeutig darauf hin, dass im BIOS voreingestellte Werte für diese Effekte verantwortlich sind:"Intel hat beobachtet, dass Mainboards mit Chipsätzen der 600er- und 700er-Serie häufig BIOS-Voreinstellungen festlegen, um thermische Schutzmaßnahmen und solche für die Stromversorgung zu deaktivieren, welche konzipiert sind um die Belastung des Prozessors durch anhaltende Perioden hoher Spannung und Frequenz zu begrenzen."
Es folgt eine Liste von zahlreichen Parametern, welche erfahrene Übertakter bisher von Hand setzen mussten, um Prozessoren völlig unlimitiert laufen zu lassen.
Wie Intel seinen Partnern, so wörtlich, "deutlich empfiehlt", sollen die Begrenzungen für Takt, Leistungsaufnahme und Temperatur in den Voreinstellungen des BIOS eingehalten werden.
Wenn es eine Option zum Aufheben dieser Limits gibt, soll der Nutzer vor den Risiken gewarnt werden.
Bei vielen aktuellen Mainboards ist das nicht der Fall, es gibt auf der Startseite der Firmware lapidare Optionen wie "Multi-Core Enhancement".
Wird so etwas eingeschaltet, können dabei zahlreiche Parameter der CPU-Konfiguration so eingestellt werden, dass die Begrenzungen aufgehoben werden.
Schon in einer früheren Empfehlung an die Boardhersteller forderte der Chiphersteller ein "Intel Baseline Profile", bei dem die Spezifikationen eingehalten werden.
Ohne große Erklärung haben das in den letzten Wochen Firmen wie Asus und Gigabyte auch in Form von Updates zur Verfügung gestellt, aber nicht für alle Modelle ihrer Motherboards.
Wie stets müssen diese neuen BIOS-Versionen aber auch bei den Nutzern ankommen und gegebenenfalls von Hand installiert werden.
Wie Intel in seinem Statement auch klar sagt, ist die grundlegende Ursache für die Abstürze, der "root cause", noch nicht gefunden.
Das Unternehmen untersucht derzeit betroffene Exemplare der Prozessoren.
Die Aussage des Chipherstellers ist ein Hinweis darauf, dass die internen Schutzmechanismen der CPUs möglicherweise bei oder nach solchen extremen Übertaktungen nicht mehr funktionieren.
Eigentlich sollen zahlreiche Sensoren in den Chips dafür sorgen, dass Spannung, Takt und Frequenz beim Überschreiten von Grenzwerten automatisch reguliert werden, damit das System stabil läuft.
Quelle: heise online