Der Hack des Impact Teams hat schwerwiegende Folgen: Zwei Nutzer haben sich laut der kanadischen Polizei das Leben genommen, nachdem ihre Daten veröffentlicht wurden. Damit sind auch Unbeteiligte wie Angehörige und Freunde der Ashley-Madison-Nutzer Opfer des Hacks geworden.
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Nach dem Ashley-Madison-Hack haben zwei Menschen sich das Leben genommen. Die BBC berichtet von dem Ergebnis früher Untersuchungen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Kundendaten des Seitensprungportals vor wenigen Tagen. Zudem kommt es laut der kanadischen Polizei zu kriminellen Aktivitäten als Seiteneffekt. Dazu dürften auch die ersten Erpressungsversuche gegen die Teilnehmer des Portals gehören.
Verantwortlich für den Hack ist das Impact Team, das mit dem Hack bewirken wollte, dass Avid Life Media sein Angebot einstellt. Es hat sehr heikle Daten veröffentlicht, die nicht unterscheiden, ob der Teilnehmer nur neugierig war oder tatsächlich seinen Partner betrogen hat. Die Datenstruktur legt zudem nahe, dass einige Betroffene aus Ländern stammen, in denen Homosexuelle nach dem dort gültigen Rechtssystem aktiv verfolgt und bestraft werden können.
Zu den Opfern gehören auch die Angehörigen
Beim Ashley-Madison-Hack gibt es keine Gewinner: Die beiden Selbstmorde zeigen nun, wie weitreichend die Konsequenzen sein können, wenn Daten veröffentlicht werden. Opfer der Selbstmorde sind dabei nicht nur die Menschen, die sich selbst töten. Auch Verwandte und Freunde müssen den Verlust verkraften. Details zu den Personen gibt die kanadische Polizei aus nachvollziehbaren Gründen nicht bekannt.
Derweil bittet die kanadische Polizei die Hacking Community um Hilfe bei der Festsetzung des Impact Teams. Dieses habe Grenzen verletzt, so die Polizei. Auch Avid Life Media, das durch das unsichere Portal und falsche Versprechungen den Hack erst ermöglichte und damit ebenfalls Verantwortung an den Folgen trägt, will die kriminellen Hacker identifiziert wissen und bietet eine Belohnung von 500.000 kanadischen Dollar.
Mittlerweile hat Avid Life Media zugegeben, dass die entwendeten Daten echt sind. Mitarbeiter des Unternehmens seien mit einer E-Mail angegriffen worden, die ein Musikstück enthielt, so die kanadische Polizei laut dem BBC-Bericht. Es gibt allerdings auch eine unbekannte Zahl falscher Profile. Zum einen durch erzeugte Frauenprofile, die Männer anlocken sollen, zum anderen durch Nutzer des Portals, die schlicht falsche Daten angegeben haben, was dank fehlender Verifizierung offenbar möglich war.
Nachtrag vom 24. August 2015, 21:40 Uhr
Eine Übersicht von Informationen und Hilfsangeboten gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
Quelle: Golem