Jeder 500. Sprachbefehl wird von Google-Mitarbeitern ausgewertet. Ein Leak aus Belgien zeigt, dass sich darunter auch viele ungewollt aufgenommene Gespräche und Telefonanrufe befinden - mit privaten und intimen Inhalten.
Auch Google-Mitarbeiter hören den Gesprächen zu, die Nutzer mit ihrem Google Assistant führen. Dem belgischen Rundfunk VRT wurden über 1.000 Audioaufnahmen der smarten Geräte zugespielt. Diese wurden zum Teil ungewollt aufgenommen, da der Assistent fälschlicherweise ein Triggerwort gehört haben will. Die Gespräche, die von Google-Mitarbeitern angehört und transkribiert wurden, enthielten zum Teil private und intime Informationen, beispielsweise zum Thema Gesundheit.
Die Audioclips stammen von Sprachbefehlen und Konversationen, die belgische Nutzer mit ihren Google-Home-Geräten oder dem Google-Assistenten auf Android-Smartphones geführt haben. Rund 1.000 solcher Aufnahmen muss ein Google-Vertragspartner jede Woche anhören und transkribieren. In einer Stellungnahme sagt Google, dass ungefähr 0,2 Prozent der Sprachbefehle und Konversationen von Google-Mitarbeitern transkribiert würden. Das ist immerhin jeder 500. Sprachbefehl. Besonders häufig dürfte darunter ungewollt Aufgenommenes sein, da der Assistent die Gespräche oft nicht versteht.
Einer der Vertragspartner oder Sprachexperten, wie Google sie nennt, hat über 1.000 Aufnahmen an VRT weitergegeben. Der Rundfunksender konnte die Aufnahmen teils verifizieren, indem sie den Betroffenen vorgespielt wurden. Unter anderem von flämischen Großeltern, deren Sohn und Enkel sich im Hintergrund der (gewollten) Aufnahme unterhalten. In einer Aufnahme wurde zudem ihre Adresse genannt, so konnte der Rundfunksender sie kontaktieren. In anderen Aufnahmen konnten die Google-Mitarbeiter Nutzern beispielsweise dabei zuhören, wie sie nach einer Wetterprognose, den Öffnungszeiten eines Geschäftes oder pornografischen Videos fragten.
Ungewollt und heimlich: Der Assistent nimmt Gespräche auf
Etwa 150 Aufnahmen der geleakten Audioaufnahmen wurden ungewollt durch den Google-Assistent mitgeschnitten. Darunter befinden sich Fragmente von Telefongesprächen und privaten Konversationen. Darunter seien Personen, die persönliche und gesundheitliche Themen besprachen beispielsweise die Heilung einer Wunde, das Wachstum ihres Kindes oder das Liebesleben. Auch andere private Gespräche und Streits sind laut VRT in den Aufnahmen zu finden.
Google betont, dass die Mitarbeiter die Gespräche transkribieren, um die Qualität der Sprachverarbeitungstechnologie zu verbessern. In Googles Datenschutzerklärung heißt es hierzu: "Der Zugriff auf personenbezogene Daten wird durch uns beschränkt und nur Mitarbeitern, Auftragnehmern und Kundenservicemitarbeitern von Google gewährt, die diese Daten für die weitere Datenverarbeitung unbedingt benötigen." Zudem würden sie unter Umständen dazu verwendet, den Nutzern nützliche Werbung anzuzeigen. Das der Datensammler und dessen Mitarbeiter den vertraulichen Gesprächen - die zum Teil ungewollt aufgenommen werden - zuhört, ist vielen unangenehm. Auch der Vertragspartner nannte dies als Grund für die Weitergabe der Daten an die Journalisten.
Genaue Informationen würden die Nutzer "gruseln"
Michael Veale vom University College London kritisiert, dass die Informationen in der Datenschutzerklärung sehr vage seien, dies widerspreche der Datenschutzgrundverordnung, die genaue und für den Nutzer nachvollziehbare Angaben verlange, was mit dessen Daten geschehe. "Ich denke, Google hat das nicht getan, weil es gruselig aussehen würde," sagt Veale dem Magazin Wired.
Im April wurde bekannt, dass Amazon-Mitarbeiter die Sprachbefehle auswerten. Im Unterschied zu Google und Apple hatten sie zudem weitere Kundendaten einsehen können. Bei Apples Sprachassistent Siri können die Nutzer ihre Sprachaufnahmen nicht löschen lassen. Veale hat dagegen eine Beschwerde bei dem irischen Datenschutzbeauftragten eingereicht.
Quelle: Golem
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Auch Google-Mitarbeiter hören den Gesprächen zu, die Nutzer mit ihrem Google Assistant führen. Dem belgischen Rundfunk VRT wurden über 1.000 Audioaufnahmen der smarten Geräte zugespielt. Diese wurden zum Teil ungewollt aufgenommen, da der Assistent fälschlicherweise ein Triggerwort gehört haben will. Die Gespräche, die von Google-Mitarbeitern angehört und transkribiert wurden, enthielten zum Teil private und intime Informationen, beispielsweise zum Thema Gesundheit.
Die Audioclips stammen von Sprachbefehlen und Konversationen, die belgische Nutzer mit ihren Google-Home-Geräten oder dem Google-Assistenten auf Android-Smartphones geführt haben. Rund 1.000 solcher Aufnahmen muss ein Google-Vertragspartner jede Woche anhören und transkribieren. In einer Stellungnahme sagt Google, dass ungefähr 0,2 Prozent der Sprachbefehle und Konversationen von Google-Mitarbeitern transkribiert würden. Das ist immerhin jeder 500. Sprachbefehl. Besonders häufig dürfte darunter ungewollt Aufgenommenes sein, da der Assistent die Gespräche oft nicht versteht.
Einer der Vertragspartner oder Sprachexperten, wie Google sie nennt, hat über 1.000 Aufnahmen an VRT weitergegeben. Der Rundfunksender konnte die Aufnahmen teils verifizieren, indem sie den Betroffenen vorgespielt wurden. Unter anderem von flämischen Großeltern, deren Sohn und Enkel sich im Hintergrund der (gewollten) Aufnahme unterhalten. In einer Aufnahme wurde zudem ihre Adresse genannt, so konnte der Rundfunksender sie kontaktieren. In anderen Aufnahmen konnten die Google-Mitarbeiter Nutzern beispielsweise dabei zuhören, wie sie nach einer Wetterprognose, den Öffnungszeiten eines Geschäftes oder pornografischen Videos fragten.
Ungewollt und heimlich: Der Assistent nimmt Gespräche auf
Etwa 150 Aufnahmen der geleakten Audioaufnahmen wurden ungewollt durch den Google-Assistent mitgeschnitten. Darunter befinden sich Fragmente von Telefongesprächen und privaten Konversationen. Darunter seien Personen, die persönliche und gesundheitliche Themen besprachen beispielsweise die Heilung einer Wunde, das Wachstum ihres Kindes oder das Liebesleben. Auch andere private Gespräche und Streits sind laut VRT in den Aufnahmen zu finden.
Google betont, dass die Mitarbeiter die Gespräche transkribieren, um die Qualität der Sprachverarbeitungstechnologie zu verbessern. In Googles Datenschutzerklärung heißt es hierzu: "Der Zugriff auf personenbezogene Daten wird durch uns beschränkt und nur Mitarbeitern, Auftragnehmern und Kundenservicemitarbeitern von Google gewährt, die diese Daten für die weitere Datenverarbeitung unbedingt benötigen." Zudem würden sie unter Umständen dazu verwendet, den Nutzern nützliche Werbung anzuzeigen. Das der Datensammler und dessen Mitarbeiter den vertraulichen Gesprächen - die zum Teil ungewollt aufgenommen werden - zuhört, ist vielen unangenehm. Auch der Vertragspartner nannte dies als Grund für die Weitergabe der Daten an die Journalisten.
Genaue Informationen würden die Nutzer "gruseln"
Michael Veale vom University College London kritisiert, dass die Informationen in der Datenschutzerklärung sehr vage seien, dies widerspreche der Datenschutzgrundverordnung, die genaue und für den Nutzer nachvollziehbare Angaben verlange, was mit dessen Daten geschehe. "Ich denke, Google hat das nicht getan, weil es gruselig aussehen würde," sagt Veale dem Magazin Wired.
Im April wurde bekannt, dass Amazon-Mitarbeiter die Sprachbefehle auswerten. Im Unterschied zu Google und Apple hatten sie zudem weitere Kundendaten einsehen können. Bei Apples Sprachassistent Siri können die Nutzer ihre Sprachaufnahmen nicht löschen lassen. Veale hat dagegen eine Beschwerde bei dem irischen Datenschutzbeauftragten eingereicht.
Quelle: Golem
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