Fußball: Spekulationen um "Sportschau" ab 20.00 Uhr - Zahlt Sky?
Weil Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge trotz der Krise des Bezahlsenders Sky eine Verdopplung der TV-Erlöse anpeilt, steht die Bundesliga-"Sportschau" in der ARD am Samstagabend erneut auf dem Prüfstand.
In Gesprächen mit dem Bundeskartellamt soll geklärt werden, ob es für oder gegen den Wettbewerb spricht, wenn die Sendung ihre Zusammenfassung der Spiele erst nach 20.00 Uhr senden darf, berichtete die "Frankfurter Rundschau" am Donnerstag.
Der Manager hält gleichzeitig die Forderung von Rummenigge für illusorisch. "Wir müssen realistisch bleiben. Die Marktbedingungen in Deutschland sind völlig andere als in England. Dort hat der Pay-TV-Partner fast zehn Millionen Kunden, macht sechs Milliarden Euro Umsatz und rund eine Milliarde Gewinn. Zum Vergleich: Unser Pay-TV-Partner Sky macht derzeit weniger als eine Milliarde Euro Umsatz. Deshalb kann momentan keiner davon ausgehen, dass Sky sein Angebot verdoppelt", sagte Seifert den Angaben zufolge.
Quelle: sat+kabel
Weil Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge trotz der Krise des Bezahlsenders Sky eine Verdopplung der TV-Erlöse anpeilt, steht die Bundesliga-"Sportschau" in der ARD am Samstagabend erneut auf dem Prüfstand.
In Gesprächen mit dem Bundeskartellamt soll geklärt werden, ob es für oder gegen den Wettbewerb spricht, wenn die Sendung ihre Zusammenfassung der Spiele erst nach 20.00 Uhr senden darf, berichtete die "Frankfurter Rundschau" am Donnerstag.
Sollte die "Sportschau" verschoben werden, wäre ein Pay-TV-Partner bereit, mehr Geld zu zahlen. Ob man das beliebte Format mit regelmäßig über fünf Millionen Zuschauern opfert, will der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball-Liga (DFL), Christian Seifert, noch nicht beurteilen: "Es ist definitiv zu früh, darüber zu spekulieren. Es ist aber sicher so, dass Wettbewerb jedem Sender gut tut − auch der ARD", sagte er der Zeitung.Stillstand im Millionenspiel
DFL-Boss Seifert erachtet TV-Einnahmen wie in England für Bundesligisten als nicht realistisch und widerspricht damit den Forderungen von Münchens Vorstandsboss Rummenigge nach einer Verdoppelung der Erlöse.
Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge fordert trotz der Sky-Krise eine Verdopplung der TV-Erlöse, Christian Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) hält dies für illusorisch. „Wir müssen realistisch bleiben. Die Marktbedingungen in Deutschland sind völlig andere als in England. Dort hat der Pay-TV-Partner fast zehn Millionen Kunden, macht sechs Milliarden Euro Umsatz und rund eine Milliarde Gewinn. Zum Vergleich: Unser Pay-TV-Partner Sky macht derzeit weniger als eine Milliarde Euro Umsatz. Deshalb kann momentan keiner davon ausgehen, dass Sky sein Angebot verdoppelt“, sagte Seifert.
Rummenigge hatte eine deutlich höhere Beteiligung der Spitzenklubs an den Erlösen aus der Auslandsvermarktung sowie eine Steigerung der Einnahmen aus den nationalen TV-Rechten gefordert. „Wir müssen dahin kommen, statt unserer 400 Millionen Euro pro Jahr irgendwann 800 Millionen oder eine Milliarde Euro wie in den anderen Ligen zu bekommen“, sagte der Bayern-Boss, der die Bundesliga im Vergleich mit den anderen Topligen in Europa im Hintertreffen sieht. Die Bundesliga kassiert aus dem noch bis 2013 laufenden TV-Vertrag durchschnittlich 412 Millionen Euro jährlich. Dazu kommen derzeit rund 40 Millionen Euro aus der Auslandsvermarktung. Die italienische Serie A und die spanische Primera Division erzielen rund 700 Millionen Euro, die französische Ligue 1 kann mit 670 Millionen Euro rechnen. Branchenkrösus bleibt die englische Premier League, die insgesamt 1,2 Milliarden Euro erhält.
Was wird aus der Sportschau?
Während die Steigerung aus den nationalen Erlösen trotz möglicher neuer Sky-Konkurrenten wie YouTube, Yahoo, ESPN oder Apple voraussichtlich überschaubar bleiben wird, hat die Bundesliga bei der Auslandsvermarktung Wachstumspotenzial. In der Saison 2005/06 kam die Bundesliga nur auf zwölf Millionen Euro, aktuell wird die 50-Millionen-Euro-Grenze in Angriff genommen. Die Premier League bekommt allerdings aus dem Ausland dann immer noch achtmal so viel.
Das Vertrauen in Sky besteht trotz der Negativschlagzeilen weiter. Ob aber auch in der nächsten Rechteperiode Sky der Pay-TV-Partner der DFL bleibt, ist offen. „Wir vergeben die Medienrechte der bedeutendsten Sportliga in Deutschland. Dafür wird es immer Bieter geben wie zuletzt auch ESPN. Ob aber Yahoo, Apple, Google, YouTube oder andere Unternehmen bei der kommenden Ausschreibung tatsächlich mitbieten, ist noch nicht absehbar“, so Seifert.
Offen ist auch die Zukunft der ARD-Sportschau. In Gesprächen mit dem Bundeskartellamt soll geklärt werden, ob es für oder gegen den Wettbewerb spricht, wenn die Sportschau ihre Zusammenfassung der Spiele erst nach 20 Uhr senden darf. Sollte die Sportschau verschoben werden, wäre ein Pay-TV-Partner bereit, mehr Geld zu zahlen. Ob die Sportschau tatsächlich geopfert wird, kann Seifert nicht sagen: „Es ist definitiv zu früh, darüber zu spekulieren. Es ist aber sicher so, dass Wettbewerb jedem Sender gut tut − auch der ARD.“ (sid)
Frankfurter Rundschau
Der Manager hält gleichzeitig die Forderung von Rummenigge für illusorisch. "Wir müssen realistisch bleiben. Die Marktbedingungen in Deutschland sind völlig andere als in England. Dort hat der Pay-TV-Partner fast zehn Millionen Kunden, macht sechs Milliarden Euro Umsatz und rund eine Milliarde Gewinn. Zum Vergleich: Unser Pay-TV-Partner Sky macht derzeit weniger als eine Milliarde Euro Umsatz. Deshalb kann momentan keiner davon ausgehen, dass Sky sein Angebot verdoppelt", sagte Seifert den Angaben zufolge.
Quelle: sat+kabel