Der Filmindustrie ist der Kampf gegen einen bekannten DVD-Ripper so wichtig, dass nun sogar die US-Regierung eingeschaltet wurde. Der Druck auf den Inselstaat Antigua und Barbuda soll so erhöht werden.
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Die Lizenzierungsfirma Advanced Access Content System Licensing Administrator (AACS LA) will den Hersteller des DVD-Rippers AnyDVD HD, Slysoft, offenbar stärker unter Druck setzen und damit die Firma zum Aufgeben zwingen. Wie das Onlinemagazin Torrentfreak berichtet, soll die USA den Inselstaat Antigua und Barbuda, wo Slysoft seinen Sitz hat, auf die Priority Watch List für Urheberrechtsverletzungen setzen.
AACS steht unter Führung von Warner Brothers, Disney, Microsoft und Intel. Der Gründer und Chef von Slysoft, Giancarla Bettini, wurde im April 2014 wegen Umgehung des Blu-ray-Kopierschutzes AACS zu einer Geldstrafe von insgesamt 30.000 US-Dollar verurteilt. Durch einen Widerspruch des Anwalts von Bettini soll die Strafe jedoch nie gezahlt worden sein.
Slysoft entwickelt die DVD- und Blu-ray-Ripper AnyDVD, Any DVD HD und CloneDVD. Eines der weiteren Produkte ist Game Jackal, eine Software, die dem Nutzer ermöglicht, viele PC-Spiele auch ohne Originaldatenträger zu verwenden.
Der Antillenstaat Antigua und Barbuda hatte 2013 von der Welthandelsorganisation WTO das Recht zugesprochen bekommen, die geistigen Urheberrechte der USA in einem bestimmten Rahmen zu umgehen, bis ein Gegenwert von 21 Millionen US-Dollar jährlich erreicht ist. Damit will Antigua und Barbuda den Schaden ausgleichen, den die USA durch die Sperre von antiguanischen Online-Glücksspiel-Angeboten verursacht haben.
Antigua und Barbuda hat jedoch ein Gesetz zum Schutz des Urheberrechts aus dem Jahr 2003, worauf sich der Kläger AACS LA bezog. Der Fall Slysoft war die erste Verurteilung seit Bestehen des Gesetzes.
Quelle: Golem