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PC & Internet Erste Vectoring-Tests mit 110 MBit/s erfolgreich

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Ein Vectoring-Labortest mit einer Menge Fritzboxen 7360 war erfolgreich. Nutzer können sogar mit 110 MBit/s rechnen. Doch bei längeren Leitungen wird die Wirkung aufgehoben.
Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) hat einen Labortest zum Einsatz von VDSL-Vectoring durchgeführt und erfolgreich abgeschlossen. Das gab der Breko am 16. Oktober 2013 bekannt. Doch die Wirkung des Vectorings ist bei Leitungen mit einer Länge von 700 bis 800 Metern praktisch nicht mehr feststellbar.
Ein Breko-Sprecher sagte Golem.de: "Wenn jemand näher am KVZ dran ist, erhält der Nutzer auch höhere Bandbreiten. Bei 100 bis 200 Metern werden 110 MBit/s erreicht, bei 300 Metern gut 100 MBit/s. Bei einem Abstand von 400 Metern erhält der Nutzer unter 100 MBit/s und bei 700 Metern eine Datenübertragungsrate von fast 60 MBit/s."
Vectoring reduziert die gegenseitige Störung durch Far End Crosstalk (FEXT) benachbarter Kupferdoppeladern eines Kabels. Dieser Prozess verlangt eine hohe Rechenleistung in den aufgerüsteten DSLAMs. Das System errechnet für jede einzelne Kupfer-Doppelader eines Bündels die jeweiligen Störeinflüsse und sendet neben dem eigentlichen Nachrichtensignal ein abhängig von den errechneten Störeinflüssen erzeugtes Gegensignal in die jeweilige Doppelader. So werden die durch Übersprechen entstehenden Störsignale fast ausgeschaltet.
Doch der Vectoring-Effekt auf der Kupferleitung nimmt ab einer Leitungslänge von etwa 500 Metern deutlich ab und ist ab einer Leitungslänge von 700 bis 800 Metern praktisch nicht mehr feststellbar. Vectoring ist daher nur vom Kabelverzweiger (KVz) aus sinnvoll einsetzbar und setzt voraus, dass dieser mit Glasfaser oder Richtfunk an das Backbone-Netz angebunden ist, ergab der Test des Breko.


Der Vectoring-Labortest wurde an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) unter Leitung von Professor Kristof Obermann durchgeführt. Als Endgeräte wurden VDSL-Modems von AVM Fritzbox 7360 mit spezieller Vectoring-Firmware eingesetzt, die DSLAM-Hardware stammte von der Firma Keymile. Für die Kompatibilitätstests mit ADSL-Anschlüssen wurden verschiedene DSL-Modems von TP-Link, D-Link und vom Anbieter Arcor in Verbindung mit einem DSLAM von Alcatel-Lucent genutzt.
Die Telekom erlaubt eine maximale Beschaltung von 50 Prozent wegen des Übersprechens. Bei einem voll beschalteten Kabelbündel mit 50-Kupfer-Doppeladern seien bei Kabellängen bis 800 Meter Datenraten von 50 MBit/s im Downstream realistisch. Das gelte auch bei Aktivierung der Funktion Downstream Power Backoff (DPBO). DPBO wird eingesetzt, um die Sendeleistung der am Kabelverzweiger eingespeisten VDSL-Signale so weit abzusenken, dass andere (DSL-)Signale im Kabelbündel nicht negativ beeinflusst werden.
Beim Einsatz von VDSL2-Vectoring mit DPBO würden bestehende ADSL-Anschlüsse nicht stärker beeinflusst als durch reguläre VDSL-Anschlüsse. Die Datenraten der ADSL-Leitungen waren mit und ohne Einsatz von VDSL-Vectoring etwa vergleichbar, so der Test.
Im Labortest bei aktiviertem DPBO konnten auch keine Störeinflüsse durch bestehende ADSL-Systeme festgestellt werden. Die Datenraten der VDSL-Anschlüsse blieben auch im Falle parallel geschalteter ADSL-Anschlüsse ungefähr gleich.
Breko-Geschäftsführer Stephan Albers sagte, Vectoring sei eine gute Technologie, wenn sie dort eingesetzt werde, wo es sinnvoll sei. Bei hohen Leitungslängen, die in ländlichen Regionen oft zu finden sind, seien aber Glasfasernetze nötig. Vectoring reize die bestehende Kupfer-Infrastruktur weiter aus und könne einen Glasfaserausbau bis zum Endkunden nicht ersetzen.

golem.de

 

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