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PC & Internet Erfinder von Popcorn Time wurde von Content-Industrie eingeschüchtert


Die Identität des Erfinders des Streaming-Tools Popcorn Time ist seit Kurzem bekannt. Der Programmierer Federico Abad hat sich als derjenige zu Erkennen gegeben, dessen Idee für eine schlanke Applikation weltweit für Begeisterung und Millionen von Urheberrechtsverletzungen sorgte. Nun berichtet der Mann öffentlich von Einschüchterungsversuchen der Content-Industrie und kriminellen Machenschaften.

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Bislang war der ursprünglich erste Entwickler der Software Popcorn Time lediglich unter dem Pseudonym Sebastian bekannt. Gegenüber der Presse gab der Erfinder des weltweit berühmten Tools nun seine wahre Identität preis. Bei dem Programmierer handelt es sich um den 29-jährigen Argentinier Federico Abad. Gegenüber einer norwegischen Zeitung gab der junge Mann nun erstmals Einblick in die ursprüngliche Entstehungsgeschichte seines Projektes:

"Hier in Argentinien ist die Internetgeschwindigkeit sehr langsam. Außerdem kommen Filme hier viel zu spät in die Kinos, mitunter ein halbes Jahr nach der Premiere in den Vereinigten Staaten", berichtet Abad. "Wenn du mit einem Mädchen herumhängst, kannst du nicht sagen 'Hey, lass uns einen Film schauen'. Du musst dir im Klaren darüber sein, welchen Film du sehen möchtest und ihn bereits einen Tag im Voraus herunterladen. Ich dachte mir, da muss es eine bessere Lösung geben". So machten sich Abad und seine Freunde daran, Filmpiraterie eine Art Schönheitskur zu verpassen, um sie massentauglich zu machen. Ein großer Erfolg wurde Popcorn Time insbesondere wegen der sehr einfachen Menüführung. Um ein möglichst simples User Interface zu erhalten, richtete sich der junge Argentinier nach seiner Mutter: "[…] sie war meine Feldstudie. Wenn sie das Programm nicht benutzen kann, kann es niemand benutzen. Die ganze Idee war, dass man einen Film nach nur zwei Klicks anschauen kann".

Popcorn Time wurde innerhalb weniger Wochen zu einem Welthit. Millionen von Downloads aus allen Ländern der Welt folgten. Viele der ursprünglichen Programmierer sprangen daraufhin ab, weil ihnen das Projekt zu groß wurde. Mit dem Erfolg kamen auch etliche kriminelle Angebote, berichtet Abad. Insbesondere versuchte man den Designer der Software dazu zu überreden, Popcorn Time gemeinsam mit Spyware auszuliefern. Wegen der enormen Nutzerzahlen standen Summen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar im Raum. Abad und seine Kollegen lehnten jedoch alle Angebote ab.

Am 14. März 2014 endete das Projekt Popcorn Time unter seiner ursprünglichen Führung. Grund war Druck seitens der Content-Industrie. Obwohl die Programmierer darauf achteten, ihre Identität geheim zu halten, wurden die LinkedIn-Profilseiten aller Beteiligten plötzlich von einem Anwalt der Warner Bros. Studios aufgerufen. Statt rechtlicher Schritte versuchte die Industrie die Coder wohl auf diesem Wege einzuschüchtern.

Da der Quellcode von Popcorn Time jedoch öffentlich ist, wird das Tool auch heute noch weiter entwickelt und ist mittlerweile auf sämtlichen Plattformen lauffähig. Abad selbst unterstützt offiziell den Fork PopcornTime.io - weiterhin unentgeltlich.

Quelle: Gulli
 
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