Der Winkel des Stutzens gegenüber dem Mast ergibt sich aus der Tatsache, dass einerseits der Motor so eingestellt sein muss, dass die Antenne die Keplerbahn abfährt, andrerseits nur eine Drehachse gegeben ist.
Zur Info:
Die Keplerbahn wird durch alle Standorte bestimmt, an denen Satelliten in 24 Stunden um die Erde kreisen, wobei sich Anziehungskraft der Erde und Fliehkraft der Satelliten durch die Kreisbewegung gerade gegenseitig ausgleichen. Der Satellit scheint still zu stehen. Die Bahn kann man relativ einfach berechnen, sie befindet sich in 36.000 km Höhe genau über dem Äquator.
Würde sich die Antenne genau auf dem Äquator befinden, so kann man leicht einsehen, dass die Drehachse waagerecht eingestellt sein muss. Die Bahn verläuft nämlich genau von Osten nach Westen und erreicht im Süden genau den Zenit mit dem Höhenwinkel 90°.
An den Polen müsste die Drehachse theoretisch genau senkrecht stehen. Allerdings kann man aufgrund der Erdkrümmung die Keplerbahn von den Polen aus nicht sehen. Ein SAT Empfang ist dort nicht möglich.
An allen Orten zwischen Pol und Äquator muss auch die Neigung der Drehachse zwischen senkrecht und waagerecht sein.
Es ergibt sich endlich, dass die Achse immer parallel zur Erdachse eingestellt sein muss. Das nutzt man aus, indem man an der Halterung des Motors eine Skala anbringt, wo einfach die geographische Breite eingestellt wird. Dann ist die Drehachse automatisch parallel zur Erdachse, wie es auch sein muss. In unserem Fall sind das eben die 50°.
Nun ist der Stutzen mit der Drehachse verbunden und zwar unter einem bestimmten Winkel. Wie groß der Winkel ist, legt der Hersteller fest. Oft sind es 60°.
So ergeben sich die 10° einfach als Differenz zwischen dem herstellerabhängigen 60° Winkel und dem Breitengrad.
Nun die 22°. Das ist einfach der an der Antenne einzustellende Höhenwinkel. Wobei die tatsächliche Elevation 32° beträgt. Der Stutzen bringt davon die 10°, bleiben also noch 22°.
Diese 22° gelten übrigens in etwa deutschlandweit. Im Süden ist zwar die Elevation größer, aber gleichzeitig ist auch der Breitengrad geringer, so dass der Stutzen mehr zu dem Einstellwert beiträgt.
Beide Effekte gleichen sich hier in Deutschland gut aus. Die kleine Abweichung wird während der Einrichtung bei der Feineinstellung korrigiert.
Ich fasse nochmal zusammen.
- Mast genau senkrecht!
- Breitengrad an der Motorhalterung einstellen. Diese Einstellung wird nicht mehr verändert.
- 22° an der Antennenskala einstellen. Dieser Wert kann noch leicht geändert werden.
- Motor auf den Azimut Wert für Astra drehen lassen. *
- gesamte Anordnung aus dem Süden langsam ostwärts drehen Astra gefunden wird. Zur Not den 22° Winkel leicht ändern.
- Feinausrichtung vornehmen.
* Der Azimut Wert muss für jeden Aufstellungsort besonders berechnet werden. Er ist abhängig vom Aufstellungsort und vom Satellit, der als Referenz zum Einstellen genutzt wird (meist Astra). Wenn gewünscht, werde ich hier eine passende Tabelle oder eine Rechenformel hinterlegen. Lasst mir aber etwas Zeit.