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PC & Internet Deutsche Polizei schnappt Typen der vor Jahren Gras im Darknet kaufte


Trotz technischer Sicherheitsvorkehrungen hat das Darknet in den vergangenen Jahren schon einige Nutzer der einschlägigen Drogen-Schwarzmärkte ins Gefängnis gebracht. Für einen deutschen Darknet-Kunden kam die Festnahme aber nun besonders überraschend: Der deutschen Polizei ist es gelungen, einen Typen aufzuspüren, der mehrfach wenige Gramm Cannabis bestellt hatte—und das vor drei Jahren.

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Der ehemalige Nutzer des Darknet-Urgesteins Silk Road 1 bekam am 10. März eine Geldstrafe in Höhe von 3.600 Euro aufgebrummt. Er hatte auf dem Deepweb-Schwarzmarkt 17 Mal Cannabis bestellt. In einem Reddit-Post schrieb der unabhängige Sicherheitsforscher und -berater Gwern Branwen, dass ihn der betroffene Käufer erst kürzlich kontaktiert hätte. Er lud auch den Strafbefehl der zuständigen Staatsanwaltschaft hoch, in dem die einzelnen Transaktionen detailliert aufgeführt sind. (Namen und andere persönliche Informationen wurden geschwärzt, somit konnte Motherboard den vermeintlichen Käufer nicht kontaktieren.)

Aus dem Brief geht hervor, dass die 17 Bestellungen bei verschiedenen Verkäufern zwischen Januar und Oktober 2013 aufgegeben wurden. Die georderten Gras-Mengen bewegen sich zwischen 1,5 und 7,4 Gramm.

Immer wieder richteten sich Ermittlungen in der Vergangenheit auch gegen Darknet-Kunden. Strafverfolgungsbehörden spürten vor allem Käufer von Gift oder illegalen Waffen auf. Die Behörden haben bislang hauptsächlich Käufer „härterer“ Drogen wie MDMA oder Meth zur Rechenschaft gezogen. Marihuana-Fälle gab es erst eine Handvoll.

Eine eindeutige Linie, ob sich Ermittler eher auf große Händler oder auch auf Konsumenten konzentrieren, lässt sich in dem relativen neuen Feld der Darknet-bezogenen Fälle noch nicht ausmachen.

Das Besondere an diesem Fall ist aber, dass die Polizei auch noch Jahre nach der Abschaltung des Marktes eifrig versucht, ehemalige Käufer ausfindig zu machen—die Server von Silk Road wurden bereits im September 2013 beschlagnahmt.

Zwar erzählte der Kunde Branwen, er habe den Verkäufern seine Packstation-Adresse stets verschlüsselt zukommen lassen. Nichtsdestotrotz konnte sie scheinbar ermittelt werden, nachdem die deutschen Behörden einen deutschen Cannabis-Verkäufer hochgenommen hatten, der die Infos über all seine Kunden gespeichert hatte. Von da aus, so Branwens Vermutung, ist die Polizei die Einträge vom Silk Road-Server durchgegangen, um weitere Einkäufe des Kunden zu finden, der jedes Mal den selben Benutzernamen benutzt hatte.

Wie die Behörden eine Bestellung des Kunden über den Schwarzmarkt Outlaw Market aufdecken konnten, der noch aktiv ist, bleibt unklar. In dem Strafbefehl wird erwähnt, dass dafür „Chatprotokolle“ von Silk Road als Beweismittel verwendet wurden.

„Kann ein Käufer ganz ohne abgefangene Pakete oder illegalem Drogenbesitz strafrechtlich verfolgt werden oder anderweitig in Schwierigkeiten geraten?“, fragt Branwen auf Reddit. „Zumindest in Deutschland scheint die Antwort darauf ‚ja‘ zu lauten.“

Der Fall zeigt somit sehr deutlich, dass sich auch diejenigen, die sich nur kurz auf den Deepweb-Schwarzmärkten herumgetrieben haben, offenbar Sorgen machen müssen, dass die Strafverfolgungsbehörden sie irgendwann doch aufspüren.

Quelle: Motherboard Vice
 
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