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PC & Internet Darknet und Deep Web – einfach erklärt

Darknet und Deep Web. Viele, die diese Begriffe hören, verbinden sie automatisch mit Drogen, Waffen sowie weiteren illegalen Aktivitäten. Zudem ist jeder, der diese Ecken des World Wide Web besucht, automatisch ein Krimineller. Doch entsprechen diese Annahmen der Realität?

Fangen wir mal ganz am Anfang an: Darknet (auch bezeichnet als Dark Web) und Deep Web sind keine Synonyme, sondern sie beschreiben zwei gänzlich unterschiedliche Dinge. Das sogenannte Deep Web hat im Grunde absolut nichts mit illegalen Machenschaften zu tun. Dabei handelt es sich schlicht um den Teil des Internets. Er wird jedoch nicht von Suchmaschinen wie Google oder Bing indexiert. Somit kannst du ihn auch nicht über diese Suchmaschinen erreichen. Heißt: Wenn du nach einer Deep-Web-Seite in Google suchst, wirst du diese selbst dann nicht finden, wenn du sämtliche verfügbaren Treffer zu deiner Anfrage der Reihe nach durchgehst. Lediglich wenn du die entsprechende URL kennst, kannst du eine Deep-Web-Seite im Netz aufrufen.

Das Deep Web, auch bezeichnet als Verstecktes Web, besteht unter anderem aus Datenbanken mit Informationen, Streaming-Servern, private Foren und Online-Speichern. Und diese nehmen ordentlich Platz ein. Ein genauer Wert ist zwar nicht bekannt, doch man geht davon aus, dass das Deep Web ungefähr 90 Prozent des gesamten Internets umfasst. Unser Clear Web oder Surface Web, also der Bereich, den wir täglich nutzen, um auf YouTube Katzenvideos anzuschauen oder auf Wikipedia nach „Inspiration“ für ein Schulreferat zu suchen, umfasst entsprechend nur circa 10 Prozent des Netzes.

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Das Darknet und wie man es betritt

Grundsätzlich ist das Dark Web ein Teil des Deep Web. Doch es gibt da einen kleinen, aber feinen Unterschied: Während das versteckte Web weiterhin über einen normalen Internet-Browser wie Firefox oder Chrome erreicht werden kann, handelt es sich beim Darknet um einen deutlich stärker geschützten Bereich. Um diesen betreten zu können, benötigt man zwangsläufig ein sogenanntes Anonymisierungsnetzwerk wie Tor beziehungsweise den Tor-Browser. Diesen kann man ganz einfach und kostenlos auf der Website des Tor Project herunterladen. Anschließend muss man allerdings nicht damit rechnen, dass kurz darauf ein GSG 9-Team die Wohnung stürmt. Denn das Tor-Netzwerk dient in erster Linie, wie die Bezeichnung Anonymisierungsnetzwerk bereits vermuten lässt, der Anonymisierung des Nutzers beziehungsweise dem anonymen Surfen. Und Anonymität ist hierzulande im Allgemeinen nicht illegal oder amoralisch – im Gegenteil.

Das Tor-Netzwerk wird weltweit von beispielsweise Journalisten, Whistleblowern und politischen Oppositionsgruppen dazu genutzt, um eine größtenteils sichere und für Außenstehende anonyme Verbindung mit Gleichgesinnten und Quellen herzustellen. Und das ist auch gut so, denn „Pressefreiheit“ und „Menschenrechte“ sind in einigen Ländern nur abstrakte Begriffe, die im Alltag nichts zu suchen haben. Darüber hinaus lassen sich über den Tor-Browser, genauso wie über jeden anderen Browser, auch die „normalen“ Websites aufrufen. Nur bietet Tor Nutzern eben auch weitere Möglichkeiten und Einsatzgebiete (später mehr dazu).

Das Tor-Netzwerk – so funktioniert es

Wie bereits erwähnt: Es stellt überhaupt kein Problem dar, den Tor-Browser unter beispielsweise Windows herunterzuladen und zu installieren. Doch was unterscheidet ihn von herkömmlichen Browsern wie Firefox oder Opera? Zunächst einmal wird die Verbindung zu einer Webseite nicht direkt hergestellt, sondern über drei zufällig aus einem Verzeichnis herausgesuchte Tor-Server – auch bezeichnet als Relays. Bevor dein Datenpaket verschickt wird, wird es jedoch dreifach verschlüsselt. Jeder durchquerte Server entschlüsselt eine dieser drei Schutzschichten und leitet das Paket anschließend an den nächsten Server weiter. Auf diesen Schichten steht jedoch – bildlich gesprochen – jeweils nur der letzte Absender.

Unterm Strich bedeutet das, dass der erste Tor-Server zwar den „Absender“ des Datenpakets kennt, aber nicht dessen Inhalt (da er nur eine der drei Verschlüsselungsschichten entschlüsseln kann). Der zweite Server kennt derweil weder den ursprünglichen Absender noch den Inhalt des Pakets. Der dritte Server, der Austrittsknoten, entschlüsselt die letzte Schicht und leitet die unverschlüsselte Anfrage an die „Zieladresse“ wie beispielsweise Facebook, YouTube oder Amazon weiter. Die finale Website erhält die unverschlüsselte Anfrage, kennt ihre eigentliche Herkunft allerdings nicht mehr. Als Nutzer ist man im Zwiebel-Netzwerk aka Tor somit anonym unterwegs – anders als im Surface Web (normales Internet).

So viel zum grundsätzlichen Funktionsprinzip. Aber selbstverständlich enthält die aktuelle Version des Tor-Browsers auch eine ganze Reihe an zusätzlichen Schutzmechanismen, die die Anonymität im Internet schützen sollen. Beispielsweise ändern sich die Server zwei und drei bei jeder neu aufgerufenen Website. Zudem wird das Display nicht komplett ausgenutzt, sondern am Rand „beschnitten“. Auf diese Weise erfahren mögliche Angreifer nur die Auflösung des beschnittenen Displays und nicht die, deines tatsächlichen Bildschirms. Eine Aufzählung aller Schutzmaßnahmen würde allerdings den Rahmen dieses Artikels sprengen.


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Der letzte Schritt ins Darknet

Nun haben wir erörtert, wie das Tor zum Dark Web (sprich: der Tor-Browser) funktioniert. Doch wenn man über den Tor-Browser normale Seiten besucht, ist man zwar anonym unterwegs, allerdings befindet man sich dann weder im Deep Web noch im Darknet. Dark Web-Seiten haben nämlich keine normale Top-Level-Domain (TLD) wie beispielsweise „.com“ oder „.de“, sondern eine spezielle-TLD wie „.onion“. Und diese Darknet-Domains lassen sich weder im normalen Browser öffnen noch in einer normalen Suchmaschine finden. Dafür gibt es dann spezielle Suchmaschinen und Verzeichnisse wie das Hidden Wiki. Dessen URL gibt bereits einen Vorgeschmack auf die sonstigen Seiten im Dark Web:
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Das Darknet selbst ist derweil ein quasi rechtsfreier Raum. Natürlich gibt es auch im Dark Web viele legale Foren, Kommunikationsseiten, Suchmaschinen, Datenbanken und mehr. Doch hier gibt es – getreu den Gerüchten – auch zahlreiche illegale Angebote. Auf einigen Handelsplattformen lassen sich beispielsweise Waffen, Drogen und Kreditkartendaten erwerben. Bezahlt wird dabei nicht mit der eigenen Kreditkarte, sondern meist mit Kryptowährungen wie Bitcoin. Denn dann können Staaten und Kontrollinstanzen die Zahlungstransaktionen nur schwer zurückverfolgen.

Nutzungszahlen: Tor-Browser und Darknet

Nachdem die Begriffe Darknet, Tor-Browser und Deep Web ausführlich erläutert wurden, bleibt nur noch die Frage, wie verbreitet diese jeweils sind. Das Deep Web umfasst ungefähr 90 Prozent des gesamten Internets. Doch wie sieht es mit dem Dark Web aus? Laut Angaben des Tor Project gab es im August 2022 ungefähr 625.000 .onion-Seiten. Wobei ihre Anzahl in nur kurzen Zeitperioden deutlich sinken oder steigen kann. Dasselbe gilt auch für die Zahl der täglichen deutschen Nutzer des Tor-Browsers (in derselben Zeitperiode). Mit etwas unter 400.000 ist diese Zahl allerdings deutlich geringer. Der Tor-Browser wird somit auch hierzulande nicht gerade selten benutzt. Allerdings dürfte sich nur ein Bruchteil dieser Zahl auf das Darknet zurückführen lassen.

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Quelle; inside-digital
 
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