Ferrari hat seine Teilnahme an der Formel-1-WM 2010 unter den aktuellen Bedingungen kategorisch abgelehnt. Die Italiener wiesen ihre Aufnahme in die Liste der 13 Teams für die kommende Saison durch den Automobil-Weltverband FIA zurück und erinnerten in einer offiziellen Mitteilung daran, dass die von der Scuderia und weiteren sieben Mitgliedern der Teamvereinigung FOTA gestellten Bedingungen "bis heute noch nicht erfüllt sind".
Auch Red Bull stellte klar, dass die Einschreibung des Teams nur unter Bedingungen erfolgt sei und nicht, wie von der FIA jetzt veröffentlicht, ohne Vorgaben. "Trotz einer schriftlichen Aufforderung, dies nicht zu tun, hat die FIA Ferrari als bedingungslosen Teilnehmer an der nächstjährigen Formel-1-Weltmeisterschaft aufgenommen", heißt es in dem Statement: "Um jeglichen Zweifel auszuschließen, bekräftigt Ferrari nochmals, unter den von der FIA - nach Verletzung von Ferrari-Rechten aus einer schriftlichen Vereinbarung mit der FIA - festgelegten Regeln nicht an der WM 2010 teilzunehmen."
Auch Red Bull und Toro Rosso stellten in gleichlautenden Pressemitteilungen klar, dass ihre "Einschreibung als Einschreibung unter Bedingungen, übereinstimmend mit denen aller anderen FOTA-Mitglieder" übermittelt wurde.
Die FIA hatte bei ihrer am Freitag veröffentlichten Starterliste für 2010 Ferrari, Red Bull und Toro Rosso als Teilnehmer ohne Bedingungen geführt, ebenso wie Williams und Force India, die tatsächlich auf Vorbehalte verzichtet hatten. McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, Renault, Toyota und Brawn wurden nur vorläufig aufgenommen, sie sollen bis zum 19. Juni ihre Bedingungen zurückziehen. Dazu kommen Campos, Manor und USF1 neu in die Formel 1.
FOTA ruft World Council an
Am Freitag bat die Teamvereinigung FOTA im Streit um die Zukunft der Formel 1 das World Motor Sport Council des Automobil-Weltverbandes FIA um Hilfe. Mit diesem Schritt wollen die acht Teams FIA-Präsident Max Mosley umgehen und doch noch eine Lösung im Ringen um die vom Briten geforderte Budget-Obergrenze zu erreichen. Gibt es keine Einigung, drohen einige Teams, die Formel 1 zu verlassen.
"Wir bitten das World Council, einzuschreiten, um eine Lösung für die aktuelle Situation zu finden", schrieb die FOTA in einem Brief an den Senat der FIA und das World Council, dem insgesamt 26 Mitglieder, unter ihnen Mosley, Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und FIA-Vizepräsident Hermann Tomczyk, angehören: "Wir hatten zahlreiche Meetings mit FIA-Vertretern und waren dabei nicht in der Lage, substanzielle Fortschritte zu machen."
Herstellerverband setzt Mosley unter Druck
Im Streit um die Zukunft der Formel 1 hat sich jetzt auch der Verband der europäischen Automobilhersteller ACEA eingeschaltet und Partei für die Teamvereinigung FOTA ergriffen. Vom Automobil-Weltverband FIA forderte der Verband gravierende Änderungen: "Die Vorstandsmitglieder der ACEA haben heute die aktuelle Situation in der Formel 1 diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass das aktuelle Führungssystem nicht fortgesetzt werden kann", so die ACEA am Freitagabend in einer Presseerklärung. "Die FIA braucht ein modernisiertes und transparentes Führungssystem, einschließlich einer Revision ihres Aufbaus, damit die Stimmen ihrer Mitglieder, weltweiter Motorsportler und Autofahrer, richtig widergespiegelt werden", setzte der ACEA-Vorstand FIA-Boss Max Mosley unter Druck. Die ACEA repräsentiert 14 europäische Autohersteller, unter ihnen auch die in der Formel 1 und der FOTA engagierten Konzerne BMW, Mercedes, Renault und Toyota sowie Ferrari-Mutter Fiat.
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