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Hardware & Software Brückenbau: LAN-Kabel als Antenne überwindet Air-Gaps

Forscher der Ben-Gurion-Universität in Israel haben mal wieder eine neue Methode entdeckt, um Daten aus Computern auszuleiten, die nicht mit einem Netzwerk verbunden sind. Diesmal machen sie das zwar über ein Netzwerkkabel – aber nicht so, wie man es erwarten würde.

Beim Absichern von besonders kritischen Computer-Systemen bedient man sich oft eines sogenannten Air-Gaps, zu deutsch eines Luftspalts: Wenn Systeme nicht mit anderen Computern verbunden sind, können sie auch nicht angegriffen und ihre Daten ausgelesen werden. Solche Air-Gaps lassen sich allerdings überwinden, eine Spezialität der Ben-Gurion-Forscher. In einer neuen Forschungsarbeit zeigt Dr. Mordechai Guri, Forschungschef des Cyber-Forschungszentrums der Uni, wie man das bewerkstelligen kann, in dem man das LAN-Kabel eines Rechners zur Antenne macht.
Die
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beschreibt Schadcode, der auf dem Rechner gezielt Netzwerkverkehr erzeugt. Dieser kann mit normalen Nutzerrechten ausgeführt werden und funktioniert auch von virtuellen Maschinen aus. Wandert der so erzeugte und auf bestimmte Weise formatierte Traffic über ein Netzwerkkabel, ruft dies elektromagnetische Felder hervor, die man über eine Entfernung von einigen Metern mit einer entsprechend guten Antenne und einem Funkgerät, etwa mit Software-Defined-Radio-Technik auf einem Computer, empfangen kann. Wie weit entfernt diese Signale empfangen werden können, hängt so wohl von der Art der eingesetzten Empfänger-Antenne als auch von der Art des LAN-Kabels am trojanisierten Computer ab, welches als Sende-Antenne fungiert. Dabei spielt sowohl die Länge des LAN-Kabels eine Rolle als auch dessen Übertragungsgeschwindigkeit und Abschirmung, die mit der Kabel-Kategorie (CAT-Standard) variieren. Mit einem CAT6-Ethernet-Kabel erzeugte der Forscher elektromagnetische Signale im Bereich von 125 MHz, die 2 Meter entfernt empfangen werden konnten.

Der beschriebene Angriff ist in seinen Einsatzmöglichkeiten freilich relativ begrenzt. Zu aller erst muss der angegriffene Computer bereits mit einem Netzwerk verbunden sein; den Air-Gap postulieren die Forscher also für ein ganzes Netz von miteinander verbundenen Computern. Außerdem scheint die Reichweite des Angriffes extrem begrenzt zu sein, obwohl sich dies höchstwahrscheinlich durch Verbesserungen bei der Empfangstechnik optimieren lässt. Ebenso vergrößern schlechter abgeschirmte und längere LAN-Kabel die Reichweite des Angriffs, weil somit eine bessere Sende-Antenne zur Verfügung steht.

Überall Lücken im Air-Gap​

In der Vergangenheit haben Dr. Guri und seine Kollegen an der Ben-Gurion-Universität neben Netzwekkabeln auch schon
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und
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als Sendeantennen für ähnliche Angriffe verwendet. Außerdem haben sie gezeigt, wie man Daten
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,
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und
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ausleiten kann. Besonders spannend war auch ihr Angriff
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. Und sie nutzten bereits
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.

Angesichts der großen Anzahl von kreativen Angriffen auf Air-Gaps allein aus Israel, sollten Sicherheitsverantwortliche für kritische IT-Infrastruktur aufhorchen. Die Trennung von Systemen oder ganzen Netzwerken per Air-Gap gilt weithin als höchstes Maß an Sicherheit. So fordert zum Beispiel gerade die indische Regierung in
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einen echten Air-Gap, statt Trennung durch Software- oder Hardware-Firewalls, zwischen Steuersystemen und Rechnern, die mit dem Internet verbunden sind. Wie die Forschungsarbeit aus Israel zeigt, schützt das aber eventuell trotzdem nicht davor, dass ein gut ausgestatteter Angreifer wenigstens Daten auslesen kann.
Quelle: heise
 
Hallo.

Kann so ein Auslesen über das Lan-Kabel damit verhindert werden, wenn die vorhandene Alu-Schirmung einseitig geerdet wird?
Oder dient diese Alu-Folie eher nur zum mechanischen Schutz der Einzeladern?

Viele Grüße.
 
Hallo,

die Schirmung funktioniert logischerweise in beide Richtungen. Ist aber vor allem dazu da einkopplungen in die Adern zu verhindern und so die Fehlerrate gering zu halten.

Und warum machst du dir Sorgen über das Auslesen mittels LAN Kabel? Damit sowas funktioniert muss eine Schadsoftware auf deinem PC laufen. Das LAN Kabel so schlecht abgeschirmt sein, dass da auch was raus kommt. Und wenn dann ist die Feldstärke so extrem gering, dass selbst in der Luft gerade mal 2 Meter Distanz überbrückt werden können.

Von Wänden durchdringen braucht man da nicht mal träumen. Das heißt da muss jemand im Raum sein um das abfangen zu können. Und dann kann man sich auch gleich am Rechner zu schaffen machen. Mir erschließt sich auch nicht der Sinn hinter dem Ganzen. Denn wer solche Systeme am Laufen hat, überwacht diese mittels Videokamera u.a. Sensoren und auch mittels Wachpersonal. Desweiteren wird strengstens protokolliert wer Zugang zu den Räumen erhält und wann. Da fällt sicherlich auch ein entsprechendes Gerät zum abfangen bzw. eine Tasche auf. Ist doch völlig unpraktikabel und dieser "Angriff" absolut nicht durchdacht und praxisfern.

Privatanwender müssen sich wegen sowas sowieso keine Sorgen machen.


Gruß
 
Hallo Backo.

Danke für die Info. Bei mir mache ich mir da eh keine Sorgen, dass sich jemand für meinen Kram interessiert.

Der Hintergrund ist, dass ich eine bereits unter Putz verlegte alte Telefonleitung 2x2polig verdrillt und geschirmt, für Fast-Ethernet umgebaut habe, um damit einen Accesspoint zu versorgen. Die Schirmung habe ich dann einseitig geerdet um Störungen von außen zu vermeiden. Ein Lan-Kabel konnte ich aus Platzgründen leider nicht einziehen.
Vorher habe ich das mittels TP-Link Repeater versucht, aber das war von der Versorgung nicht stabil.

Viele Grüße.
 
Zwei LAN-Geräte mit eigener Stromversorgung sollten immer mit LAN-Kabeln verbunden sein, die zumindest an einer Stelle keine elektrisch durchgängige Schirmung besitzen, um eventuell störende Massepotential-Schleifen zu verhindern. Einseitig angeschlossene Schirmung wirkt auch als Schirmung gegen eindringende oder ausbringende Signale!
 
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