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Die ARD kündigt einen Frequenzumzug sämtlicher öffentlich-rechtlichen Hörfunksender auf dem Astra-Satellitensystem via 19,2° Ost an. Im Zuge des Transponderwechsels kommt ein weiteres ARD-Hörfunkprogramm auf diesem Weg hinzu. Zudem wird der TV-Kanal ARD alpha als erster ARD-Sender seine SD-Verbreitung über Satellit beenden, wie InfoDigital aus ARD-Kreisen erfuhr.Voraussichtlich ab 20. Juli werden die über Satellit Astra 19,2° Ost ausgestrahlten Hörfunksender der ARD auf eine neue Frequenz umziehen. Die Verbreitung auf dem bislang genutzten Transponder wird gegen Ende 2021 eingestellt. Bis dahin werden die Programme auf den bisherigen Sendeplätzen im Parallelbetrieb ausgestrahlt.
Die Umstellung ermöglicht der ARD die Einsparung der Kosten eines kompletten Transponders auf dem Astra Satellitensystem. Die Verbreitung der Sender auf den neuen Transpondern erfolgt künftig mit der Audiocodierung AAC-LC, statt bisher im MPEG1 L2 Audioformat. Der AAC Low Complexity Code steht für sehr gute Qualität bei niedrigen Bitraten. Auch die Mehrkanaltonübertragungen erfolgen künftig im Audiocodec AAC-LC, die durch die Metadaten gesteuert werden.
Dieser Standard benötigt bei gleicher Klangqualität weniger Datenrate und erlaubt so eine effizientere und kostengünstigere Verbreitung.
Im Zuge der Umstellung startet auch der Hörfunksender „Bremen Next“ neu auf Astra, der bislang nicht über Satellit zu empfangen war. Insgesamt stehen dann 64 Sender der ARD-Rundfunkanstalten auf Astra zur Verfügung.
Die Aufschaltung erfolgt aufgeteilt auf den von der ARD genutzten Transpondern 39 (Frequenz 11.053 H, SR 22000, FEC 2/3, DVB-S2 – 8PSK) und 61 (Frequenz 10.891 H, SR 22000, FEC 2/3, DVB-S2 – 8PSK).
Auf Transponder 39 starten laut InfoDigital-Informationen die ARD-Hörfunksender von BR, NDR, RB, SR, SWR und dem WDR. Auf Transponder 61 werden die Programme von HR, MDR und RBB im Simulcast-Betrieb starten.
HDTV-taugliches Sat-Empfangsgerät erforderlich
Um die Hörfunksender künftig weiter über Satellit empfangen zu können ist ein Satellitenempfangsgerät erforderlich, welches den Empfangsstandard „DVB-S2“ beherrscht. Dies sind in der Regel HDTV-taugliche Sat-Empfangsgeräte. Zudem muss das Empfangsgerät den Audiocodec AAC-LC beherrschen. Der Empfang ist auf den neuen Sendeplätzen mit SD-Receivern nicht mehr möglich.
Suchlauf erforderlich
Nach Aufschaltung des neuen Angebots sind die Programme nach einem Sendersuchlauf in der Senderliste auffindbar. Viele Set-Top-Boxen oder Fernseher ermöglichen den direkten Zugriff auf Hörfunkprogramme mit einer Taste der Fernbedienung.
Einstellung der bisherigen Übertragung Ende 2021
Die Ausstrahlung über den bislang bekannten Transponder 93 (Frequenz 12.266 H, SR 27500, FEC 3/4, DVB-S - QPSK) werde spätestens zum Ende des Jahres 2021 eingestellt.
Umstellung auch im Kabelnetz?
Da viele Kabelnetzbetreiber zur Einspeisung der ARD Radioprogramme das Signal vom Satelliten beziehen, müssen diese durch die Umstellung des Audiocodecs und des Transponderwechsels handeln. Ob die Kabelnetzbetreiber die Signale im dann verbreiteten AAC-LC Audiocodec wieder in das bisher angewandte Audioformat MPEG1 L2 rekodieren, bleibt spannend. Die Kabelnetzbetreiber wurden Ende April von der ARD über den Wechsel informiert.
SR Fernsehen (SD) wird auf andere Frequenz verschoben
Im Zuge der Abschaltung der ARD Hörfunksender auf dem Astra Transponder 93 (Frequenz 12.266 H, SR 27500, FEC 3/4, DVB-S - QPSK) wechselt auch der dort in SD-Qualität ausgestrahlte TV-Sender SR Fernsehen auf einen von der ARD seit langem genutzten Astra Transponder: Das Programm wird dann im Simulcast-Betrieb auf dem Astra-Transponder 101, Frequenz 12.422 H, SR 27500, FEC 3/4 neu zu empfangen sein.
ARD alpha beendet SD-Verbreitung
Der ebenfalls über Transponder 93 ausgestrahlte Sender ARD-alpha in SD Qualität, stellt mit der Abschaltung des Transponders zum Jahresende als erster ARD-Kanal die SD-Verbreitung via Satellit ein. Ab dem kommenden Jahr wird der Kanal dann über Satellit ausschließlich in HD-Qualität zu empfangen sein. ARD-alpha HD wird über Transponder 39, Frequenz 11.053 H, SR 22000, FEC 2/3, DVB-S2 – 8PSK verbreitet, dessen Regelbetrieb seit 9. September 2019 in hoher Auflösung über den Satelliten erfolgt.
Quelle: infosat.de