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Antennenfernsehen: DVB-T2 HD in den Statlöchern

DVB-T hat ausgedient. Die Zukunft des Antennenfernsehens heißt DVB-T2, womit HDTV auch über Antenne möglich wird - allerdings teilweise für ein monatliches Entgelt. Bereits im kommenden Jahr soll der Pilotbetrieb des neuen terrestrischen Standard starten.

Innerhalb eines Jahres kann sich viel ändern. Nachdem es Ende 2014 schlecht um das terrestrische Fernsehen stand, scheint es nun wieder auf die Erfolgsspur zurückzufinden. Beendete damals noch die Mediengruppe RTL ihre Verbreitung via DVB-T in den Großräumen Halle/Leipzig und Stuttgart, kam 2015 die Kehrtwende für die Terrestrik: Der Umstieg auf den DVB-T-Nachfolger steht unmittelbar bevor. In diesem Jahr wurden dabei zahlreiche Entscheidungen getroffen, welche dem terrestrischen Fernsehen mit DVB-T2 den Weg in die Zukunft bereiten sollen.

Umstieg auf DVB-T2
Schon im nächsten Jahr soll mit dem Umstieg auf den neuen terrestrischen Standard DVB-T2 begonnen werden. Zur Fußball-EM im Sommer 2016 soll der erste Multiplex aufgeschaltet sein, mit dem der Pilotbetrieb des Sendenetzbetreibers Media Broadcast anläuft. Ein guter Zeitpunkt, um den Zuschauern die Vorteile von DVB-T2 zu veranschaulichne und sie an den neuen Standard heranzuführen.

So erlaubt der neue Antennenstandard die effektivere Ausnutzung der Übertragungsbandbreite und der damit verbundenen Senderanzahl. Auch ein Qualitätssprung geht mit dem Umstieg einher, denn der Zuschauer bekommt dann über Antenne auch hochauflösende Bildqualität geboten. Einige Sender haben sogar angekündigt, ihre Programme in Full HD aufzuschalten - und zwar in 1080p50. Bei diesem Ausstrahlungsformat werden die Vorteile der besseren Auflösung mit der progressiven Vollbildübertragung vereint. Vorteile gegenüber dem Interlace-Verfahren ergeben sich dabei vor allem bei schnellen Bewegungen.

Über den neuen Antennenstandard wird das ZDF alle seine Kanäle in HD aufschalten, sodass die Zuschauer neben den ZDF-eigenen Sendern ZDF, ZDFinfo und ZDFneo auch die Gemeinschaftsprogramme mit der ARD (3Sat und Kika) in Full HD via DVB-T2 zu sehen bekommen werden. Im Zuge der DVB-T2-Aufschaltung wird die ARD ihr über Terrestrik verbreitetes Programm ausweiten. Statt der bisherigen acht Kanäle wird die Gemeinschaftanstalt über DVB-T2 zehn bis 14 TV-Sender anbieten. Enthalten sein sollen im ARD-Paket neben dem Ersten, die Digitalkanäle sowie die Kooperationsprogramme. In welcher Bildqualtität die ARD ihre Programme über den neuen terrestrischen Standard verbreitet wird, steht derzeit aber noch nicht fest.

HDTV über DVB-T2

Neben den Öffentlich-Rechtlichen wird es auch die privaten TV-Sender zu sehen geben. Die ProSiebenSat.1-Gruppe will dabei alle ihre Free-TV-Sender über DVB-T2 verfügbar machen. Welche Sender es dabei in High Definition zu sehen gibt, wurde bisland noch nicht bekannt gegeben. Trotz des begonnenen DVB-T2-Ausstiegs - zum 31. Dezember 2014 hatte RTL die Verbreitung seiner Programme über die Verschlüsselungsplattform Viseo Plus beendet - wird auch RTL weiterhin auf Terrestrik setzen. Die Sendergruppe hat über DVB-T2 sogar die Ausstrahlung in Full HD angekündigt, nicht jedoch, welche Sender das im Einzelnen betreffen soll.

Die verbesserte Bildqualität gibt es allerdings nicht umsonst. Für den Empfang der Privaten über Antenne in hochauflösender Bildqualität werden die Zuschauer in die Tasche greifen müssen. Denn die Privatsender wird es über eine verschlüsselte Plattform via DVB-T2 nur gegen ein monatliches Entgelt von circa 5 Euro zu sehen geben. Allerdings weist der eingestellte Betrieb von Video Plus auf die Schwierigkeiten mit verschlüsseltem Antennenfernsehen hin.

DVB-T-Betrieb wird 2019 eingestellt
Die Verbreitung von DVB-T2 wird über sechs Multiplexe erfolgen, wobei jeweils drei davon mit den öffentlich-rechtlichen beziehungsweise den privaten Kanälen ausgelastet werden. Laut den Plänen der ARD soll die Migration bereits Mitte 2019 abgeschlossen sein, nicht erst 2020, wie es laut der ursprünglichen Planung der Fall sein sollte. Damit orientiert sich die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt an den Plänen des Bundes zum Breitbandausbau. Die momentan für DVB-T genutzten Frequenzen wurden im Juni versteigert und sollen nun schnellstmöglich den Anbietern für mobiles Breitband zur Verfügung stehen. Für den Simultancast plant die ARD nur wenig Zeit ein. Höchstens neun Monate soll dieser betrieben werden, teilweise soll er sogar komplett entfallen.

Für den Umstieg selbst sieht die ARD drei Stufen vor. Zuerst sollen die Gebiete mit den höchsten Terrestrik-Verbreitungsraten auf DVB-T2 umgestellt werden, diese Stufe bezieht sich also auf die Ballungszentren. In einem zweiten Schritt erfolgt die Umstellung in den Mittelzentren. Dafür ist der Oktober 2017 sowie der März 2018 vorgesehen. Die restlichen Gebiete sollen dann 2018 umgestellt sein.

Ausblick
Die für die Umstellung notwendigen Maßnahmen sind derweil schon angelaufen. Mit dem im Juli 2016 startenden Pilotbetrieb des Sendenetzbetreibers Media Broadcast werden die ersten Zuschauer schon DVB-T2 empfangen können. Neben den Privaten, die in dieser Anfangsphase noch kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, werden dabei auch die öffentlichen-rechtlichen Sender zu Testwecken zu sehen sein. Seit wenigen Monaten sind nun auch die ersten DVB-T2-fähigen Geräte im Handel erhältlich, die den vorgegebenen Spezifikationen entsprechen.

Quelle; digitalfernsehen
 
AW: Antennenfernsehen: DVB-T2 HD in den Statlöchern

In Berlin kann man aktuell auf Kanal 42, erste Testsender sehen.
 
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