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Junuzovic jubelt: Löwen zahlen Lehrgeld
Die Eintracht aus Braunschweig musste bei ihrer Bundesligarückkehr nach 28-jähriger Abstinenz Lehrgeld zahlen. Die Löwen erwiesen sich über weite Strecken für Werder Bremen als ebenbürtiger Gegner, wurden dann aber in ihrer eigenen Sturm- und Drangphase eiskalt auf die Bretter gelegt. Der SVW, der zuvor 14 Spiele sieglos geblieben war, startete damit erfolgreich in die neue Saison.
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Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht brachte nach dem 1:2-Pokalaus bei Arminia Bielefeld Theuerkauf und Jackson für Perthel und Oehrl. Auf der Gegenseite beließ es Werder-Coach Robin Dutt im Vergleich zum 1:3 n.V. im DFB-Pokal beim 1. FC Saarbrücken bei einem Wechsel: Kroos erhielt den Vorzug vor Füllkrug.
23.325 Zuschauer bereiteten der Braunschweiger Eintracht bei ihrer Rückkehr in die Bundesliga nach 28 Jahren Abstinenz einen erstklassigen Empfang. Die Kulisse im ausverkauften Eintracht-Stadion war zweifellos erstligareif, das Treiben auf dem Rasen eher weniger. Beiden Mannschaften waren die schlechten Testspielergebnisse sowie das Ausscheiden im Pokal anzumerken. Ganz nach dem Motto "Nur keinen Fehler machen!" begannen beide Teams äußerst verhalten. Taktisch kamen Werder und die Eintracht allerdings unterschiedlich daher: Der Aufsteiger agierte aus einer geschlossenen Deckung heraus und lauerte auf Konter. Diese wurden allerdings nicht konsequent ausgespielt, sodass Mielitz im SVW-Tor nichts zu befürchten hatte.
Seinem Pendant auf der Gegenseite ging es ähnlich. Bremen machte zwar das Spiel, riskierte dabei allerdings viel zu wenig. Daraus entwickelte sich eine mäßige Partie, die kaum Unterhaltungswert zu bieten hatte. Die Eintracht agierte zu passiv, Werder offenbarte zu viele Fehler im Spielaufbau, konnte deshalb aus der eigenen Feldüberlegenheit kein Kapital schlagen und musste bis zur 41. Minuten warten, ehe es erstmals vor Eintracht-Keeper Petkovic so richtig gefährlich wurde: Petersen prüfte den 34-jährigen Schlussmann per Kopf. Das war dann allerdings auch die einzige nennenswerte Möglichkeit in Durchgang eins.
Lieberknecht wechselte gezwungenermaßen in der Halbzeit: Correia kam für Dogan, der unter muskulären Problemen litt. Ansonsten änderte sich nicht viel: Werder investierte mehr nach vorne, fand die Lücke aber nicht. So war Ekicis direkter Freistoß, den Petkovic mit Mühe parierte (49.), für lange Zeit der einzige Aufreger der Hanseaten.
Und dann muckte auf einmal der Aufsteiger auf. Die Löwen hatten offenbar erkannt, dass gegen die Bremer mehr drin war. Kratz (58.) und der eingewechselte Boland (60.) meldeten sich zu Wort, ehe Reichel für den Knaller sorgte: Der Linksverteidiger drosch das Leder aus der zweiten Reihe wuchtig an die Latte (64.). Danach häuften sich die Chancen der Braunschweiger: Jackson (64.), Boland (71.) und Bicakcic (72.) fehlte das Abschlussglück.
Werder verlegte sich mittlerweile nur noch auf gelegentliche Konter (Hunt, 74.) und war vorrangig hinten beschäftigt, durfte sich dann aber doch noch über drei Punkte freuen: Prödls Befreiungsschlag wurde zur Vorlage für Junuzovic, der Elabdellaoui abschüttelte und anschließend aus 14 Metern zentraler Position in die Maschen zur in dieser Phase überraschenden 1:0-Führung vollendete (82.). Die Löwen warfen danach zwar alles nach vorne, konnten die Niederlage am Ende dann aber doch nicht mehr abwenden. Das hatten sie sich auch selbst zuzuschreiben, so vergab Hochscheidt die ganz dicke Chance zum Ausgleich, als er aus Nahdistanz am auf der Linien stehenden Caldirola scheiterte (88.).
Werder Bremen muss wieder am kommenden Samstag (15.30 Uhr) ran, dann kommt der FC Augsburg zu Besuch. Tags darauf reisen die Braunschweiger nach Dortmund (17.30 Uhr). ...
Quelle: kicker