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Sky Deutschland 'Sky für jedermann': Der Pay-TV-Anbieter will weg vom Sportabspielstation-Image

'Sky für jedermann': Der Pay-TV-Anbieter will weg vom Sportabspielstation-Image

Mehr als nur Sport: Sky Deutschland arbeitet daran, in voller Gänze wahrgenommen zu werden. Bei einer Programmpräsentation in Düsseldorf gab es erste Andeutungen, womit dies gelingen soll.

Der Schatten von Premiere nagt noch immer am Selbstbewusstsein von Sky Deutschland: Auf einer Veranstaltung für Pressevertreter, Werbetreibende und Werbekunden war es dem Pay-TV-Sender in Düsseldorf daher insbesondere daran gelegen, frühere Assoziationen aus dem Weg zu räumen. So sehr, dass es sich aufdrängte: Obwohl die Umbenennung nunmehr sieben Jahre zurückliegt, wurde von den Sendervertretern wiederholt betont, dass die Zeiten von Premiere endgültig hinter dem Unternehmen liegen würden. Die roten Zahlen hat Sky verlassen: Umsatz von über zwei Milliarden Euro, 4,7 Millionen Abonnenten und ein bald achtstelliger Gewinn – das sei die Gegenwart.

Doch nicht nur wirtschaftlich kämpft Sky gegen eingefahrene Konnotationen an. „Jetzt geht’s erst richtig los“, verkündete Vorstandsvorsitzender Carsten Schmidt und versprach den Beginn einer neuen Ära für Sky. Man habe „richtungsweisende Entscheidungen“ getroffen, die Sky dynamischer erscheinen und stärker wachsen werden lassen. Von diesen Entscheidungen wurden einige bereits in den vergangenen Monaten sowie in den zurückliegenden Tagen kommuniziert, mit weiteren großen News hielt sich Schmidt im Düsseldorfer Apollo Theater wiederum zurück. Auf der 'The Upfront' betitelten Veranstaltung dominierten viel mehr die Absichtserklärungen und neue Einblicke in bereits kommunizierte Projekte.

RIP: Der Chips mampfende, alkoholisierte Mann, der die Fernbedienung mit Klauen verteidigt
Sky will nicht nur mit aller Macht die bereits lange zurückliegenden Premiere-Pleitenjahre vergessen machen. Sondern auch die Vorstellung des typischen Sky-Nutzers als fußballversessener, Snacks in sich hineinschaufelnder Mann, der die Frau aus dem Wohnzimmer verjagt, weil er ja endlich mal über die Glotze zu bestimmen hätte. Auf dieses Publikum wolle sich Sky nicht mehr reduzieren lassen, gleichermaßen möchte Sky nicht weiter bevorzugt mit Fußball assoziiert werden – selbst wenn er „erheblicher Bestandteil“ des Sky-Portfolios bleibe. Viel mehr gelte fortan: „Sky für jedermann.“

Schmidt erläuterte die aktuelle Sky-Strategie so, dass der Pay-TV-Anbieter „jünger, aufregender, vielseitiger“ und auch „weiblicher“ werden will. Die „Generation Chill“, die mobil und non-linear sowie „hochselektiv“ schaut, werde intensiver denn je angebrochen. Daher kam es zuletzt zur Einführung der Sky Tickets, die den Zugang „einfacher und bequemer“ machen. Mit Sky 1 ziele man unterdessen sehr darauf ab, dafür zu sorgen, dass „immer öfter Mann und Frau zusammen Sky gucken“. Unter anderem ganz vorne mit dabei an der Sky-1-Front: Komiker Micky Beisenherz, der als Beteiligter an der Comedysendung «Mitfahr-Randale» enthüllt wurde.

Die Akte Buschmann – und weitere kommende Programmpunkte

Die größte neue Personalie wurde bereits im Vorfeld bekannt: Frank Buschmann wechselt zu Sky, um dort ab Sommer 2017 Fußball zu kommentieren. Dem im Upfront-Publikum anwesenden Uli Hoeneß versicherte der langjährige ProSieben-Mann jedoch: „Keine Angst, die von Sky halten mich von Bayern München fern.“ Stattdessen erhält Buschmann eine Unterhaltungsshow, die auf Sky 1 gezeigt wird: Eine Adaption des Sky-1-UK-Formats «A League Of Their Own». Im Original macht «Carpool Karaoke»-Star James Corden mit Sportprominenz allerhand spielerischen Unsinn. Die deutsche Pilotfolge ist schon im Kasten, laut Buschmann wird seine Version etwas kleiner ausfallen als die mitunter riesige Vorlage. Die eigentlichen Episoden werden nach Buschmanns Rückkehr vom «Super Bowl 2017» gedreht.

Eine Bindung zum Thema Sport hat zudem ein noch titelloses neues Format, das ab Sommer 2017 bei Sky Sport News HD gezeigt wird: Jörg Wontorra kehrt zu Sky zurück und führt für das Unternehmen durch eine neue Talkshow. Ebenfalls neu ab 2017: Die ATP World Tour, eines der Highlights des Tennisjahres. Sky Arts HD wiederum schickt Axel Brüggemann rund um die Welt, um in seiner Eigenproduktion «Art in the City» zu erklären, dass Street Art genauso wertvoll und geistreich wie klassische Kunst sein kann. Das lang angekündigte «Babylon Berlin» derweil wird erst in rund einem Jahr an den Start gehen. Immerhin gab es erste Ausschnitte aus der Tom-Tykwer-Serie zu sehen – und die fielen dank einer sehr starken Bildsprache und tollem Roaring-Twenties-Feeling überaus vielversprechend aus.

Jürgen Klopp übertrifft sie alle

Erwartungsgemäß kamen auch diverse Sky-Sendergesichter und -Markenbotschafter zu Wort – darunter Liverpool-Teammanager Jürgen Klopp, der via Liveschalte an der Veranstaltung mitwirkte und mit seinen direkten Kommentaren zum Highlight des Abends wurde. „Euch geht es wohl gut“, mutmaßte Klopp über Sky, „wenn ihr euch mich als Markenbotschafter leisten könnt.“ Zudem verriet er, dass ihm Sky in der Vergangenheit schon vorab «Game of Thrones» hat zukommen lassen – und forderte sogleich, dass das doch so weitergehen sollte. Zu späterem Zeitpunkt verriet Elyas M’Barek, dass er mit Sport nichts am Hut hat und viel lieber Sky Arts HD schaut, während Frank Buschmann am liebsten diverse Geheimnisse bezüglich seiner kommender Produktionen verraten hätte. Moderatorin Esther Sedlaczek konnte Buschmann nur gerade so bremsen – und scheiterte derweil daran, ihm die vorab abgesprochenen Informationsbröckchen zu entlocken. „Nee, das habe ich jetzt wieder vergessen“, entfuhr es Buschmann bei all dem, was Sky ihn auf der Bühne sagen lassen wollte. „So, da seht ihr nun, was ihr euch da mit mir eingekauft habt“, scherzte der Sportkommentator – und erwies sich so angesichts der im Saal mauen Reaktion auf Beisenherz‘ Gageinlagen als Skys ergiebigstes Sendergesicht mit eigener Sendung. Wenn Sky nun noch Klopp eine eigene Show gibt und dies bis zur Upfront 2017 geheim hält, hat der Pay-TV-Anbieter einen echten Kracher in petto.

Mini-News:

Die achtteilige «Das Boot»-Serienfortsetzung soll noch 2017 vom Stapel laufen
Mit 'Sky Crime' tauchte ein neues Senderlogo im Rahmen der Programmpräsentation auf – weitere Infos wollte Sky jedoch auch auf Anfrage nicht rausrücken
Im Februar 2017 wird es eine «Sky Oscar Party» geben
Sky Media gründet in Düsseldorf sein erstes Verkaufsbüro außerhalb Münchens

Quelle: quotenmeter
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie Sky weiter wachsen will
"Wir fangen gerade an, Geschwindigkeit aufzunehmen"

Sky benötigt neue Kunden und will daher verstärkt abseits des Fußballs wachsen. Beim groß angelegten "Sky Upfront" in Düsseldorf zeigte sich CEO Carsten Schmidt kämpferisch. Im Gepäck hatte er unter anderem eine neue Show mit Frank Buschmann.

"Das stand doch schon in allen Zeitungen", platzte es aus Jürgen Klopp heraus. Sichtlich entspannt kam der Trainer des FC Liverpool seiner Aufgabe als Markenbotschafter von Sky nach und preschte – zugeschaltet von der Insel – vor, um auszuführen, was ohnehin schon jeder wusste: Mit Beginn der neuen Saison wird Frank Buschmann als Fußball-Kommentator bei Sky anheuern. Tatsächlich hielt sich der Neuigkeitswert bei der großen Programmpräsentation, die der Bezahlsender am Mittwochabend in Düsseldorf veranstaltete, in argen Grenzen, weil die großen News bereits einige Tage zuvor durchgesickert waren.

Kurz vor dem Ende der Veranstaltung machte Sky die Personalie aber noch ganz offiziell – und hatte dann doch noch eine News zu verkünden. Buschmann wird nämlich nicht nur als Kommentator in Erscheinung treten, sondern für den neuen Entertainment-Sender Sky 1, der an diesem Donnerstag startet, voraussichtlich ab Frühjahr die deutsche Version der ebenso schrägen wie erfolgreichen Panelshow "A League of their own" präsentieren, für deren Produktion RedSeven Entertainment verantwortlich zeichnet. Das englische Original der Show wird übrigens seit einigen Jahren von Late-Night-Moderator James Corden präsentiert – die Fußstapfen, in die Buschmann treten wird, sind also durchaus groß.

Die prominente Personalie zeigt ganz gut, wie sehr sich der in der Vergangenheit immer etwas bieder agierende Anzugträgerverein derzeit einem Wandel unterzieht – und ein Stück weit auch unterziehen muss, um neue Zuschauergruppen anzusprechen, mit denen die immer teurer werdenden Fußballrechte refinanziert werden sollen. Das lässt sich auch an der neuen Kochshow "Masterchef" erkennen, die sich Sky 1 mit Sicherheit einiges hat kosten lassen. "Sky für jedermann" nennt Sky-Deutschland-Chef Carsten Schmidt sein ambitioniertes Vorhaben und kündigt sogleich vollmundig an: "Wir machen Fernsehen, wie man es so von uns noch nicht kannte."

In Zukunft werde sich Sky nicht mehr nur auf den Sport reduzieren lassen. "Wir werden weiblicher und nehmen die Jungen stärker in den Fokus", so Schmidt, der in diesem Zusammenhang ganz lässig von der "Generation Chill" spricht, die bisher in der Sky-Welt häufig etwas zu kurz gekommen ist. Schnell wird beim "Upfront"-Abend, wie man die Präsentation überschrieb, deutlich, dass Sky die Vergangenheit nun endgültig hinter sich lassen will. Die Worte "chronisch defizitärer Bezahlsender" seien stets eine Floskel gewesen, betonte Schmidt. "Aber das ist vorbei. Wir haben den Turnaround geschafft. Von hier an werden wir richtig anfangen zu wachsen."

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© DWDL.de / Alexander Krei
Carsten Schmidt bei der Sky-Programmpräsentation in Düsseldorf

In der Tat kann man Sky keineswegs Stillstand vorwerfen. Mit Sky Ticket hat man vor wenigen Wochen seinen Abo-freien Online-Dienst überarbeitet, mit Sky Arts einen Kultursender gestartet und mit Sky Cinema Family einen Kanal gelauncht, der ebenso wie die Kids-App den veränderten Blickwinkel auf die Kundschaft unterstreicht. Hinzu kommen der Start von Sky 1 und der baldige Wechsel von Sky Sport News HD ins Free-TV. Dass man es auch hiermit ernst meint, zeigt die Verpflichtung von Jörg Wontorra, der es ab Sommer mit einem neuen Fußball-Talk noch einmal wissen will. "Ich habe mir ein Jahr Ruhe gegönnt, ohne Ruhe zu haben", sagte der Moderator, der mit seiner Sendung voraussichtlich gegen den "Doppelpass" antreten wird. "Der Ruhestand", so Wontorra, "ist einfach nichts für mich."

"Der neue Maßstab"
Doch der Sport spielte in Düsseldorf wahrlich nur eine Nebenrolle. Viel lieber verwies Sky auf das neue Kulturformat "Art in The City" mit dem Musikjournalisten Axel Brüggemann oder die "Mitfahr-Randale", in der sich von diesem Freitag an unter anderem Micky Beisenherz als Chauffeur der etwas anderen Art versuchen wird. Und dann sind da auch noch die fiktionalen Eigenproduktionen, von denen Sky auf nationaler und europäischer Ebene insgesamt rund 30 in Auftrag gegeben hat. Die serielle Fortsetzung von "Das Boot" zählt hier ebenso dazu wie die 20er-Jahre-Serie "Babylon Berlin", die Tom Tykwer derzeit dreht.

Nichts weniger als einen "neuen Maßstab" sollen die "Original-Produktionen" von Sky zukünftig darstellen, war der Stimme in einem der zahlreichen "Upfront"-Trailer zu entnehmen. Passend dazu zeigte sich Fiction- und Entertainment-Chef Marcus Ammon davon überzeugt, dass "Babylon Berlin" bald "Fernsehgeschichte schreiben" werde. Bis zur Ausstrahlung wird allerdings noch knapp ein Jahr vergehen – erst im Herbst kommenden Jahres werden die Zuschauer das Ergebnis zu sehen bekommen. Ein erster Trailer zeigte allerdings schon mal, dass sich der Stoff recht deutlich von dem unterscheidet, was Serien-Deutschland seinem Publikum für gewöhnlich serviert.

Carsten Schmidt hat also nicht ganz unrecht, wenn er vom "Beginn eines neuen Abschnitts von Sky" spricht. Denn auch wenn manchem Kunden Nebengeräusche wie die Zunahme von Werbung oder das Wegfallen einiger Partnersender nicht schmecken mögen: So breit wie jetzt war der Bezahlsender mit seinen beinahe fünf Millionen Abonnenten in Deutschland noch nie aufgestellt. Und geht es nach Schmidt, dann war das, was man Werbekunden und Journalisten in Düsseldorf präsentierte, noch längst nicht alles: "Wir fangen gerade an, Geschwindigkeit aufzunehmen für das weitere Wachstum."

Quelle: dwdl
 
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