Wolfsburg blamiert sich bei Viertligist Leipzig
Blamage für den VfL Wolfsburg: Viertligist RasenBallsport Leipzig hat den deutschen Meister von 2009 in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 3:2 (3:2) ausgeschaltet und damit für einen Paukenschlag gesorgt.
Das Team von Trainer Peter Pacult gewann am Freitagabend in der heimischen Red Bull Arena gegen den Bundesligisten. Held des Abends war Leipzigs Stürmer Daniel Frahn, der mit seinem Dreierpack in der 6., 17. und 45. Minute die Wolfsburger im Alleingang auf dem Wettbewerb schoss.
"Ich war nicht überrascht", sagte VfL-Trainer Felix Magath zum Auftritt der Leipziger. "Viele Zuschauer haben sich gefreut, nur wir hatten keinen Grund zur Freude. Wir haben unser erstes Ziel früh nicht erreicht. Wir wollten ins Pokalendspiel", fügte Magath hinzu und kritisierte seine Defensive: "Ich habe keine Abwehr gesehen."
Vor 31 212 Zuschauern hatten die Neuzugänge Srdjan Lakic (25.) und Hasan Salihamidzic (28.) für den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich für die Niedersachsen gesorgt. Die Leipziger unterstrichen dennoch ihre großen Ambitionen und zeigten sich lange mehr als ebenbürtig. Wolfsburg hingegen enttäuschte vor allem in der ersten Halbzeit und zeigte sich noch reichlich unorganisiert. "Die Mannschaft hat heute überzeugt, nicht meine Person. Die Mannschaft wird jetzt jeder kennenlernen", sagte der dreifache Torschütze Frahn.
Bereits in der ersten Minute hätte der Regionalligist in Führung gehen müssen. Gegen eine zu weit aufgerückte Wolfsburger Defensive kamen Timo Röttger und Frahn zu einer Doppelchance. Fünf Minuten später machte es Frahn besser. Nach einem verunglückten Fernschuss von Christian Müller tauchte der Stürmer allein vor Wolfsburgs Torhüter Diego Benaglio auf und schob überlegt ein. Nach einer feinen Kombination über die rechte Seite erhöhte Frahn sogar auf 2:0 für den Außenseiter, ehe Wolfsburg besser ins Spiel kam.
Über viele Standardsituationen baute der im Vorjahr lange abstiegsgefährdete Ex-Meister zunehmend Druck auf und kam mit einem Doppelschlag der Neuzugänge Lakic und Salihamidzic zum Ausgleich. Doch Leipzig schlug kurz vor der Halbzeitpause zurück. Nachdem Frahn bereits wenige Minuten zuvor allein auf Benaglio zugelaufen war, köpfte der 24-Jährige seinen dritten Treffer.
In der zweiten Halbzeit begann der Bundesligist weitaus engagierter und drückte den Außenseiter zunehmend in die eigene Hälfte. Nur noch sporadisch kamen die Sachsen zu Konterchancen gegen aufgerückte Wolfsburger. Die besten Gelegenheiten vergaben Lakic (54., 57.), Mario Mandzukic (56.) und Makoto Hasebe (62.). Danach flachten die Angriffsbemühungen etwas ab, so dass die Leipziger den Sieg über die Zeit retten konnten.
Stuttgart müht sich zum 2:1 bei Wehen Wiesbaden
Mit einem schmucklosen 2:1 (1:1) hat Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart am Freitagabend die erste Hauptrunde im DFB-Pokal beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden überstanden.
Vor 11 600 Zuschauern sorgten Ermin Bicakcic (5. Minute) und Zdravko Kuzmanovic (50.) für den mühevollen Erfolg der Schwaben.
Die Hessen, die 2007 mit dem selben Ergebnis Stuttgart im Pokal unterlegen waren, zeigten eine kämpferisch ansprechende Partie und waren über weite Strecken ein gleichwertiger Gegner. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte der eingewechselte Zlatko Janjic mit einem Foulelfmeter (28.) gesorgt.
VfB-Trainer Bruno Labbadia musste eine neue Innenverteidigung aufbieten, nachdem Serdar Tasci, Matthieu Delpierre und Georg Niedermeier verletzt ausfielen und Khalid Boulahrouz im Pokal gesperrt ist. So kam der mexikanische Neuzugang Maza zu seinem Pflichtspiel-Debüt. An seiner Seite agierte Bicakcic, der früh einen von der Latte zurückprallenden Ball zur Führung einschob und nach einer halben Stunde verletzt ausschied.
Die Schwaben hatten sich nach dem 1:0 zu sehr auf ihren Lorbeeren ausgeruht und die Hessen damit erst ins Spiel gebracht. Trainer Gino Lettieri hatte sein Team gegenüber dem Punktspielauftakt in der 3. Liga gleich auf vier Positionen geändert. Der Spielfreude schadeten die Wechsel nicht. Mit hoher Laufbereitschaft und großem Einsatz kämpfte sich Wehen Wiesbaden in die Partie. Chancen aber gab es nicht - bis zum Ausgleich: Ein vermeintliches Foul des dänischen Neuzugangs William Kvist am früh eingewechselten Janjic ahndete der Unparteiische mit einem Strafstoß, den der Gefoulte selbst sicher verwandelte.
Die Stuttgarter erwischten auch nach dem Wechsel den besseren Start, als Kuzmanovic den Erstligisten wieder in Führung köpfte. Praktisch im Gegenzug traf Sven Schimmel, der zehn Jahre lang das VfB-Trikot getragen hatte und zu Saisonbeginn zum SVWW gewechselt war, nur den Pfosten. Lettieri ging volles Risiko, brachte in Orlando Smeekes und Marco Christ frische Offensivkräfte, aber auch sie konnten dem Spiel keine Wende geben. Martin Harnik (66., 86., 89.) und Kuzmanovic (79.) verpassten eine frühzeitige Entscheidung.
Gladbach nimmt Pokalhürde in Regensburg
Borussia Mönchengladbach hat sich im Pokal keine Blöße gegeben. Der Fußball-Bundesligist siegte am Freitagabend beim Drittligisten Jahn Regensburg mit 3:1 (2:1), machte sich das Leben nach einer frühen 2:0-Führung aber unnötig schwer.
Martin Stranzl (14. Minute) Marco Reus (22.) und Igor de Camargo (75.) erzielten die Tore für den dreimaligen DFB-Pokalsieger. Für den kampfstarken Gastgeber war vor 11 800 Zuschauern im ausverkauften Jahn-Stadion Tobias Schweinsteiger (30.) per Foulelfmeter zum 1:2 erfolgreich.
"Wenn wir einen Glanztag erwischen und der Gegner uns unterschätzt, ist eine Überraschung möglich", lautete die Hoffnung von Regensburgs Trainer Markus Weinzierl vor dem Anpfiff. Beides trat nicht ein. Die Gladbacher Profis agierten insbesondere in der Anfangsphase konzentriert und in der Vorwärtsbewegung zielstrebig.
Schon nach 22 Spielminuten stand es 0:2: Zunächst verlängerte Abwehrspieler Stranzl einen Eckball von Reus mit dem Kopf ins kurze Eck. Nur acht Minuten später tankte sich der agile Reus entschlossen im Strafraum durch und schoss den Ball flach mit links ins Tor.
Danach wurden die Gladbacher jedoch ein Opfer ihrer von Anfang an recht sorglosen Defensivarbeit. Torhüter Marc-André ter Stegen holte den anstürmenden Michael Klauss an der Strafraumgrenze von den Beinen und hatte Glück, dass er nur die Gelbe Karte sah. Den Foulelfmeter verwandelte Tobias Schweinsteiger (29), der ältere Bruder des Bayern-Nationalspielers Bastian Schweinsteiger, nervenstark flach ins rechte Eck. Kurz darauf scheiterte Reus freistehend am routinierten Jahn-Keeper Michael Hofmann - die Partie blieb damit spannend.
Gladbach enttäuschte nach der Pause, aber den Regensburger fehlten die spielerischen Mittel, um den Favoriten ernsthaft ins Wanken zu bringen. Das Spiel entschied de Carmago mit einem feinen Heber. Eine Woche vor dem Bundesliga-Start beim FC Bayern München stimmte am Ende auf Gladbacher Seite immerhin das Ergebnis.
Pleite für Union
Regionalligist Rot-Weiss Essen hat für eine Überraschung im DFB-Pokal gesorgt und nach drei Jahren wieder die zweite Hauptrunde erreicht. Der viertklassige Revierclub bezwang am Freitagabend den Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin mit 4:3 im Elfmeterschießen.
Vor 12 701 Zuschauern im Georg-Melches-Stadion an der Essener Hafenstraße erzielten Timo Brauer (22.) und Benedikt Koep (71.) die Treffer für die Gastgeber. Die vom früheren RWE-Profi und -Trainer Uwe Neuhaus betreuten Berliner kamen durch Patrick Zoundi (82.) und Simon Terodde (90+1) zu Toren. Im Elfmeterschießen erzielte Vincent Wagner den entscheidenden Treffer, RWE-Keeper Dennis Lamczyk hielt zwei Schüss der Berliner. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung hatte es 2:2 gestanden.
Der Regionalliga-Aufsteiger trat von Beginn an mutig und forsch gegen die zwei Klassen höher spielende Union-Elf an. Der DFB-Pokalsieger von 1953 nutzte auch eine der ersten Möglichkeiten zum Führungstreffer. Kapitän Brauer traf per Kopf im Anschluss an einen Eckball zum 1:0 für RWE, zuvor hatte der Essener Lukas Lenz schon den Führungstreffer auf dem Fuß. Die nach zwei Spieltagen in der 2. Bundesliga noch sieglosen Berliner übernahmen im zweiten Abschnitt zwar die Initiative, doch Koep nutzte einen Konter zum 2:0 für RWE. Zoundi und Terodde schafften in der Schlussphase noch den Ausgleich, in der Verlängerung fielen keine Treffer mehr.
Aue quält sich gegen Saarbrücken
Fußball-Zweitligist Erzgebirge Aue ist im DFB-Pokal mit einem blauen Auge davongekommen, seiner Favoritenrolle letztlich aber gerecht geworden. Die Sachsen gewannen beim 1. FC Saarbrücken mit 3:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung und zogen glücklich in die 2. Runde ein.
Vor 7136 Zuschauern im Ludwigsparkstadion erzielten Thomas Paulus (35./FE.), Jan Hochscheidt (100.) und Mike Könnecke (119.) die Treffer für Aue. Mark Lerandy hatte die Verlängerung (79.) erzwungen. Allerdings beförderte der Abwehrspieler den Ball mit der Hand über die Linie.
In einer niveauarmen Partie übernahm Aue früh die Regie und erspielte sich erste Möglichkeiten. Zweimal parierte jedoch Saarbrückens Torwart Enver Marina großartig (15./23.), war gegen Paulus' Elfmeter aber machtlos. Nach Wiederanpfiff zog sich Aue tief in die eigene Hälfte zurück. Saarbrücken bestrafte die Passivität der Gäste.
In der hitzigen Nachspielzeit hatten beide Mannschaften den Sieg auf dem Fuß. Schließlich blieb es dem agilen Hochscheidt vorbehalten, die in der Schlussphase wegen Verletzung in Unterzahl spielenden Gäste zu erlösen. Könnecke besorgte die Entscheidung gegen tapfer kämpfende Hausherren.
1860 mit viel Mühe weiter
Der TSV 1860 München hat mit viel Mühe ein Erstrunden-Aus im DFB-Pokal verhindert. Der ambitionierte Fußball-Zweitligist gewann mit 3:2 (2:2//1:2) nach Verlängerung beim Drittligaclub VfL Osnabrück und wahrte damit die Chancen auf die dringend benötigen Zusatzeinnahmen.
Benjamin Lauth (107. Minute ) verhinderte mit seinem zweiten Treffer eine unliebsame Überraschung für die Mannschaft von Trainer Reiner Maurer. Zuvor hatten vor 11 000 Zuschauern in der regulären Spielzeit Gerrit Wegkamp (1.) und Jan Mauersberger (34.) für Osnabrück getroffen. Lauth (11./Foulelfmeter) und der 18-jährige Stürmer Kevin Volland (47.) waren für die "Löwen" erfolgreich, die in der ersten Halbzeit kaum einen Stich gegen den neu formierten Zweitliga-Absteiger bekamen.
Mit Tempofußball stellte das Team von VfL-Trainer Uwe Fuchs die unsichere 1860-Deckung immer wieder vor große Probleme. Bereits nach 56 Sekunden lag der Ball im Tor, als Wegkamp einen Abwehrschnitzer konsequent nutzte. Torhüter Gabor Kiraly musste mehrfach klären, gegen das Kopfball-Tor von Mauersberger war er aber machtlos.
Der zweite Gegentreffer kurz nach der Pause durch Volland bremste die Osnabrücker Spielfreude. 1860 wurde zunehmend stärker und hatte in der Verlängerung konditionelle Vorteile. Osnabrücks Torschütze Mauersberger (109.) sah zudem die Gelb-Rote-Karte.
Q:
Blamage für den VfL Wolfsburg: Viertligist RasenBallsport Leipzig hat den deutschen Meister von 2009 in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 3:2 (3:2) ausgeschaltet und damit für einen Paukenschlag gesorgt.
Das Team von Trainer Peter Pacult gewann am Freitagabend in der heimischen Red Bull Arena gegen den Bundesligisten. Held des Abends war Leipzigs Stürmer Daniel Frahn, der mit seinem Dreierpack in der 6., 17. und 45. Minute die Wolfsburger im Alleingang auf dem Wettbewerb schoss.
"Ich war nicht überrascht", sagte VfL-Trainer Felix Magath zum Auftritt der Leipziger. "Viele Zuschauer haben sich gefreut, nur wir hatten keinen Grund zur Freude. Wir haben unser erstes Ziel früh nicht erreicht. Wir wollten ins Pokalendspiel", fügte Magath hinzu und kritisierte seine Defensive: "Ich habe keine Abwehr gesehen."
Vor 31 212 Zuschauern hatten die Neuzugänge Srdjan Lakic (25.) und Hasan Salihamidzic (28.) für den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich für die Niedersachsen gesorgt. Die Leipziger unterstrichen dennoch ihre großen Ambitionen und zeigten sich lange mehr als ebenbürtig. Wolfsburg hingegen enttäuschte vor allem in der ersten Halbzeit und zeigte sich noch reichlich unorganisiert. "Die Mannschaft hat heute überzeugt, nicht meine Person. Die Mannschaft wird jetzt jeder kennenlernen", sagte der dreifache Torschütze Frahn.
Bereits in der ersten Minute hätte der Regionalligist in Führung gehen müssen. Gegen eine zu weit aufgerückte Wolfsburger Defensive kamen Timo Röttger und Frahn zu einer Doppelchance. Fünf Minuten später machte es Frahn besser. Nach einem verunglückten Fernschuss von Christian Müller tauchte der Stürmer allein vor Wolfsburgs Torhüter Diego Benaglio auf und schob überlegt ein. Nach einer feinen Kombination über die rechte Seite erhöhte Frahn sogar auf 2:0 für den Außenseiter, ehe Wolfsburg besser ins Spiel kam.
Über viele Standardsituationen baute der im Vorjahr lange abstiegsgefährdete Ex-Meister zunehmend Druck auf und kam mit einem Doppelschlag der Neuzugänge Lakic und Salihamidzic zum Ausgleich. Doch Leipzig schlug kurz vor der Halbzeitpause zurück. Nachdem Frahn bereits wenige Minuten zuvor allein auf Benaglio zugelaufen war, köpfte der 24-Jährige seinen dritten Treffer.
In der zweiten Halbzeit begann der Bundesligist weitaus engagierter und drückte den Außenseiter zunehmend in die eigene Hälfte. Nur noch sporadisch kamen die Sachsen zu Konterchancen gegen aufgerückte Wolfsburger. Die besten Gelegenheiten vergaben Lakic (54., 57.), Mario Mandzukic (56.) und Makoto Hasebe (62.). Danach flachten die Angriffsbemühungen etwas ab, so dass die Leipziger den Sieg über die Zeit retten konnten.
Stuttgart müht sich zum 2:1 bei Wehen Wiesbaden
Mit einem schmucklosen 2:1 (1:1) hat Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart am Freitagabend die erste Hauptrunde im DFB-Pokal beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden überstanden.
Vor 11 600 Zuschauern sorgten Ermin Bicakcic (5. Minute) und Zdravko Kuzmanovic (50.) für den mühevollen Erfolg der Schwaben.
Die Hessen, die 2007 mit dem selben Ergebnis Stuttgart im Pokal unterlegen waren, zeigten eine kämpferisch ansprechende Partie und waren über weite Strecken ein gleichwertiger Gegner. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte der eingewechselte Zlatko Janjic mit einem Foulelfmeter (28.) gesorgt.
VfB-Trainer Bruno Labbadia musste eine neue Innenverteidigung aufbieten, nachdem Serdar Tasci, Matthieu Delpierre und Georg Niedermeier verletzt ausfielen und Khalid Boulahrouz im Pokal gesperrt ist. So kam der mexikanische Neuzugang Maza zu seinem Pflichtspiel-Debüt. An seiner Seite agierte Bicakcic, der früh einen von der Latte zurückprallenden Ball zur Führung einschob und nach einer halben Stunde verletzt ausschied.
Die Schwaben hatten sich nach dem 1:0 zu sehr auf ihren Lorbeeren ausgeruht und die Hessen damit erst ins Spiel gebracht. Trainer Gino Lettieri hatte sein Team gegenüber dem Punktspielauftakt in der 3. Liga gleich auf vier Positionen geändert. Der Spielfreude schadeten die Wechsel nicht. Mit hoher Laufbereitschaft und großem Einsatz kämpfte sich Wehen Wiesbaden in die Partie. Chancen aber gab es nicht - bis zum Ausgleich: Ein vermeintliches Foul des dänischen Neuzugangs William Kvist am früh eingewechselten Janjic ahndete der Unparteiische mit einem Strafstoß, den der Gefoulte selbst sicher verwandelte.
Die Stuttgarter erwischten auch nach dem Wechsel den besseren Start, als Kuzmanovic den Erstligisten wieder in Führung köpfte. Praktisch im Gegenzug traf Sven Schimmel, der zehn Jahre lang das VfB-Trikot getragen hatte und zu Saisonbeginn zum SVWW gewechselt war, nur den Pfosten. Lettieri ging volles Risiko, brachte in Orlando Smeekes und Marco Christ frische Offensivkräfte, aber auch sie konnten dem Spiel keine Wende geben. Martin Harnik (66., 86., 89.) und Kuzmanovic (79.) verpassten eine frühzeitige Entscheidung.
Gladbach nimmt Pokalhürde in Regensburg
Borussia Mönchengladbach hat sich im Pokal keine Blöße gegeben. Der Fußball-Bundesligist siegte am Freitagabend beim Drittligisten Jahn Regensburg mit 3:1 (2:1), machte sich das Leben nach einer frühen 2:0-Führung aber unnötig schwer.
Martin Stranzl (14. Minute) Marco Reus (22.) und Igor de Camargo (75.) erzielten die Tore für den dreimaligen DFB-Pokalsieger. Für den kampfstarken Gastgeber war vor 11 800 Zuschauern im ausverkauften Jahn-Stadion Tobias Schweinsteiger (30.) per Foulelfmeter zum 1:2 erfolgreich.
"Wenn wir einen Glanztag erwischen und der Gegner uns unterschätzt, ist eine Überraschung möglich", lautete die Hoffnung von Regensburgs Trainer Markus Weinzierl vor dem Anpfiff. Beides trat nicht ein. Die Gladbacher Profis agierten insbesondere in der Anfangsphase konzentriert und in der Vorwärtsbewegung zielstrebig.
Schon nach 22 Spielminuten stand es 0:2: Zunächst verlängerte Abwehrspieler Stranzl einen Eckball von Reus mit dem Kopf ins kurze Eck. Nur acht Minuten später tankte sich der agile Reus entschlossen im Strafraum durch und schoss den Ball flach mit links ins Tor.
Danach wurden die Gladbacher jedoch ein Opfer ihrer von Anfang an recht sorglosen Defensivarbeit. Torhüter Marc-André ter Stegen holte den anstürmenden Michael Klauss an der Strafraumgrenze von den Beinen und hatte Glück, dass er nur die Gelbe Karte sah. Den Foulelfmeter verwandelte Tobias Schweinsteiger (29), der ältere Bruder des Bayern-Nationalspielers Bastian Schweinsteiger, nervenstark flach ins rechte Eck. Kurz darauf scheiterte Reus freistehend am routinierten Jahn-Keeper Michael Hofmann - die Partie blieb damit spannend.
Gladbach enttäuschte nach der Pause, aber den Regensburger fehlten die spielerischen Mittel, um den Favoriten ernsthaft ins Wanken zu bringen. Das Spiel entschied de Carmago mit einem feinen Heber. Eine Woche vor dem Bundesliga-Start beim FC Bayern München stimmte am Ende auf Gladbacher Seite immerhin das Ergebnis.
Pleite für Union
Regionalligist Rot-Weiss Essen hat für eine Überraschung im DFB-Pokal gesorgt und nach drei Jahren wieder die zweite Hauptrunde erreicht. Der viertklassige Revierclub bezwang am Freitagabend den Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin mit 4:3 im Elfmeterschießen.
Vor 12 701 Zuschauern im Georg-Melches-Stadion an der Essener Hafenstraße erzielten Timo Brauer (22.) und Benedikt Koep (71.) die Treffer für die Gastgeber. Die vom früheren RWE-Profi und -Trainer Uwe Neuhaus betreuten Berliner kamen durch Patrick Zoundi (82.) und Simon Terodde (90+1) zu Toren. Im Elfmeterschießen erzielte Vincent Wagner den entscheidenden Treffer, RWE-Keeper Dennis Lamczyk hielt zwei Schüss der Berliner. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung hatte es 2:2 gestanden.
Der Regionalliga-Aufsteiger trat von Beginn an mutig und forsch gegen die zwei Klassen höher spielende Union-Elf an. Der DFB-Pokalsieger von 1953 nutzte auch eine der ersten Möglichkeiten zum Führungstreffer. Kapitän Brauer traf per Kopf im Anschluss an einen Eckball zum 1:0 für RWE, zuvor hatte der Essener Lukas Lenz schon den Führungstreffer auf dem Fuß. Die nach zwei Spieltagen in der 2. Bundesliga noch sieglosen Berliner übernahmen im zweiten Abschnitt zwar die Initiative, doch Koep nutzte einen Konter zum 2:0 für RWE. Zoundi und Terodde schafften in der Schlussphase noch den Ausgleich, in der Verlängerung fielen keine Treffer mehr.
Aue quält sich gegen Saarbrücken
Fußball-Zweitligist Erzgebirge Aue ist im DFB-Pokal mit einem blauen Auge davongekommen, seiner Favoritenrolle letztlich aber gerecht geworden. Die Sachsen gewannen beim 1. FC Saarbrücken mit 3:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung und zogen glücklich in die 2. Runde ein.
Vor 7136 Zuschauern im Ludwigsparkstadion erzielten Thomas Paulus (35./FE.), Jan Hochscheidt (100.) und Mike Könnecke (119.) die Treffer für Aue. Mark Lerandy hatte die Verlängerung (79.) erzwungen. Allerdings beförderte der Abwehrspieler den Ball mit der Hand über die Linie.
In einer niveauarmen Partie übernahm Aue früh die Regie und erspielte sich erste Möglichkeiten. Zweimal parierte jedoch Saarbrückens Torwart Enver Marina großartig (15./23.), war gegen Paulus' Elfmeter aber machtlos. Nach Wiederanpfiff zog sich Aue tief in die eigene Hälfte zurück. Saarbrücken bestrafte die Passivität der Gäste.
In der hitzigen Nachspielzeit hatten beide Mannschaften den Sieg auf dem Fuß. Schließlich blieb es dem agilen Hochscheidt vorbehalten, die in der Schlussphase wegen Verletzung in Unterzahl spielenden Gäste zu erlösen. Könnecke besorgte die Entscheidung gegen tapfer kämpfende Hausherren.
1860 mit viel Mühe weiter
Der TSV 1860 München hat mit viel Mühe ein Erstrunden-Aus im DFB-Pokal verhindert. Der ambitionierte Fußball-Zweitligist gewann mit 3:2 (2:2//1:2) nach Verlängerung beim Drittligaclub VfL Osnabrück und wahrte damit die Chancen auf die dringend benötigen Zusatzeinnahmen.
Benjamin Lauth (107. Minute ) verhinderte mit seinem zweiten Treffer eine unliebsame Überraschung für die Mannschaft von Trainer Reiner Maurer. Zuvor hatten vor 11 000 Zuschauern in der regulären Spielzeit Gerrit Wegkamp (1.) und Jan Mauersberger (34.) für Osnabrück getroffen. Lauth (11./Foulelfmeter) und der 18-jährige Stürmer Kevin Volland (47.) waren für die "Löwen" erfolgreich, die in der ersten Halbzeit kaum einen Stich gegen den neu formierten Zweitliga-Absteiger bekamen.
Mit Tempofußball stellte das Team von VfL-Trainer Uwe Fuchs die unsichere 1860-Deckung immer wieder vor große Probleme. Bereits nach 56 Sekunden lag der Ball im Tor, als Wegkamp einen Abwehrschnitzer konsequent nutzte. Torhüter Gabor Kiraly musste mehrfach klären, gegen das Kopfball-Tor von Mauersberger war er aber machtlos.
Der zweite Gegentreffer kurz nach der Pause durch Volland bremste die Osnabrücker Spielfreude. 1860 wurde zunehmend stärker und hatte in der Verlängerung konditionelle Vorteile. Osnabrücks Torschütze Mauersberger (109.) sah zudem die Gelb-Rote-Karte.
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