Eine Ableitung ist nur bedingt mit einer Leitung vom Multischalter gleichzusetzen. Früher galt: Eine Leitung gleich ein Empfangsteil. Wenn also ein Programm sehen und ein anderes aufnehmen gewünscht wurde, bedeutete das, zwei Kabel zu verlegen. Der Grund: das Kabel arbeitet bidirektional, d.h. der Receiver fordert über "sein" Kabel das zu empfangene Band an, wo sich das gewünschte Programm befindet. Zwei Receiver an einem Kabel fuhrt zum Konflikt, wenn jedes Gerät ein anderes Band anfordert.
Bei Unicable bekommt jedes Empfangsteil eine feste Freqenz zugewiesen, die nach der Installation nicht mehr verändert wird. Über eine Kanalnummer korrespondiert nun der Receiver mit dem Unicable Router und fordert ein bestimmtes Programm an. Ein anderer Receiver an dem gleichen Kabel stört nicht, er arbeitet mit einer anderen Kanalnummer/Freqenz Kombination. Wie viele Kanäle vorhanden sind, hängt vom Router ab. Die drei Kabel ins Wohnzimmer sind nicht mehr erforderlich, eins reicht. Wenn nun der Router vier Kanäle bietet, bekommt der Receiver zwei davon und der Fernseher einen. Der vierte Kanal kann als Reserve dienen oder für einen Nebenraum genutzt werden. Die Art der Verteilung hat auf die Funktion keinen Einfluss. Die Anzahl der Dosen spielt auch keine Rolle. Du könntest sogar einen Kanal doppelt vergeben, unter der Voraussetzung, dass die beiden Geräte nie gleichzeitig betrieben werden.
Voraussetzung ist natürlich, dass die Receiver das Unicable Protokoll EN50494 beherrschen und überhaupt mit dem Router interagieren können. Absolut richtig erkannt. Normalerweise funktioniert das Ganze dann völlig problemlos.
Keller und Dachboden können mit einer Ableitung versorgt werden. Einfach einen Splitter setzen, ein Kabel von da aus nach oben, eins zum Keller. Wo und wie die vier Ableitungen genutzt werden, ist dir überlassen. Der JRS0504-4 reicht auf jeden Fall locker aus.
Möglicherweise reicht sogar ein JRS0502-4 aus, dann aber ohne jede Reserve.
Die Ausführungen M bzw. T richten sich nach dem Verwendungszweck. T bedeutet "terminiert", d.h. die Stammleitungen enden im Gerät. In deinem Fall die richtige Wahl. Bei M sind die Stammleitungen herausgeführt. Diese Geräte nimmt man zum Kaskadieren.
Die Kabel sehe ich nicht als problematisch an, wenn ordentliches Kabel verlegt wurde. Wenn es mit dem Multischalter funktioniert hat, wird es mit Unicable auch gehen, die Anforderungen an die Kabelqualität sind nicht höher.
Wahrscheinlich können auch die Dosen bleiben, sicherer wäre es aber, sie gegen Jultec JAD307TRS bzw. die fast baugleichen Axing SSD5-07 zu tauschen. Diese Dosen enthalten einen Abschlusswiderstand, der die Leitung ordentlich terminiert und einen ungleichmäßigen Freqenzgang verhindert.
Auch die LNBs sind nicht sonderlich kritisch. Die Jultec Router sind Breitband tauglich und arbeiten problemlos mit Breitband LNBs zusammen. Solche LNBs haben nur zwei Anschlüsse, d.h. du musst auf den Hotbird nicht verzichten. Anstelle des Quattro LNB werden einfach zwei Breitband LNBs angeschlossen - fertig. Die Receiver merken davon nichts, denn der Router emuliert einfach zwei Quattro LNBs. Auf gut Deutsch: Mit den fünf Kabeln kommst du aus und es bleibt sogar noch ein Kabel für die Terrestrik übrig, wenn du Wert darauf legst.
Einen eigenen Laden habe ich nicht, beziehe meine Teile von einem Händler in der Nähe. Der zeichnet sich durch guten Kundendienst aus, auch nach dem Kauf. Preislich kann er locker mit MM und den anderen Geiz-ist-geil Läden mithalten.
Morgen muss ich sowieso hin, mal sehen, was sich machen lässt. Ich denke, du wirst zufrieden sein.
Hier offen einen Händler empfehlen wird als Werbung betrachtet und nicht gern gesehen. Ich werde mich morgen (bzw. heute) per Privatnachricht melden.
Schöne Grüße aus dem verregneten Ruhrgebiet nach Bayern (Gegend Nürnberg?)