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Zeit fürs große Personal-Puzzle

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Tief im Westen
"Es gibt keinen Grund, jetzt was zu ändern", sagt Nationalmannschafts-Kapitän Philipp Lahm vorm Showdown in der WM-Gruppe D gegen Ghana. Spieler sind konservativ. Doch die Serbien-Pleite hat nicht nur im Sturm für offensichtlichen Wechselbedarf gesorgt, wo Ersatz für den gesperrten Miroslav Klose gesucht wird. Auch in Mittelfeld und Abwehr besteht nach einigen Ausfällen gegen die Balkan-Kicker durchaus Handlungsbedarf. Und vielleicht entwirft der Bundestrainer sogar eine ganz neue Formation, wie vorm Viertelfinalerfolg über Portugal bei der EM 2008. Für den Taktikfreund Joachim Löw ist jetzt die Zeit des Puzzlens angebrochen.
Zum Beispiel im Angriff. Cacau gilt als erster Anwärter als Kloses Double, falls der Bundestrainer weiter nur eine Spitze spielen lässt. Der Stuttgarter hatte schon in der Vorbereitung mit tollen Toren und starken Anspielen geglänzt und seine Ansprüche mit dem WM-Treffer gegen Australien untermauert. Festlegen wollte sich Löw aber noch nicht. "Wir haben noch einige wichtige Trainingseinheiten bis zum Ghana-Spiel. Erst am Abend vorher besteht Klarheit." Als Alternative steht Münchens Mario Gomez parat, der bei der WM immerhin zwei kurze, allerdings enttäuschende Einsätze hatte. Leverkusens Stephan Kießling scheint außen vor.
Ändert Löw das System?

Vielleicht hält sich der Bundestrainer aber nicht nur die Personalfrage offen, sondern gleich das ganze System. "Das Spiel gegen Ghana wird einen viel höheren Rhythmus haben und mehr Tempo", so Löw. Gut möglich, dass der Coach mit der Rückkehr zum 4-4-2 antwortet. Das würde im Mittelfeld zwar Platz für die konterstarken Afrikaner schaffen, der DFB-Elf aber Anspiel-Varianten nach vorne geben. Der spielstarke Cacau und der Brecher Gomez würden sich gut ergänzen. Aber auch Lukas Podolski, zum Mittelfeldakteur umgeschult, kennt sich im Sturm aus. "Wir haben viele flexibel einsetzbare Spieler. Diese Variationen hat der Bundestrainer im Kopf", deutete Cacau bereits vor einigen Tagen an.
Die Nationalelf ist nicht auf eine Formation festgelegt. "Es ist wichtig, dass die Mannschaft mehrere Systeme spielen kann", hatte Löw lange vor dem Wechsel zur Einstürmer-Variante die Bedeutung eines großen Repertoires betont. In einem Vierer-Mittelfeld könnte Mesut Özil entweder Podolskis Platz auf links einnehmen, falls dieser in den Sturm aufrückt. Oder, wahrscheinlicher, rechts den zuletzt schwachen Thomas Müller ersetzen, der seinen Platz nicht mehr zu hundert Prozent sicher hat.
Trochowski könnte Müller ersetzen

Weitere Kandidaten für das rechte offensive Mittelfeld sind Piotr Trochowski und Toni Kroos. Zwar sind beide nicht so torgefährlich wie Müller, dafür bringen sie mehr Qualität in Sachen Spielgestaltung mit. Unterstützung würde Özil gut tun, das ist eine der Lehren aus dem Serbien-Spiel. Marko Marins Hoffnungen haben dagegen einen Dämpfer erhalten. Der Flügelflitzer hat seine Chance nicht genutzt. "Die Wechsel haben nicht so funktioniert. Da hatten wir uns mehr erwartet", analysierte der Bundestrainer nach der 0:1-Niederlage.
Auch Außenverteidiger Holger Badstuber ist wieder ein Wackelkandidat. Der Youngster wird zwar vom Bundestrainer über den grünen Klee gelobt als eins der größten Talente des deutschen Fußballs. Die Schwächen des 21-Jährigen im jüngsten Duell mit Serbiens Rakete Milos Krasic sind aber auch Löw nicht verborgen geblieben: "Holger hat den einen oder anderen Fehler gemacht."
Bruder-Duell gegen Ghana möglich

Bleibt Badstuber draußen, ergeben sich weitere Möglichkeiten. Kandidaten für den Platz auf der linken Abwehrseite sind die beiden Hamburger mit afrikanischen Wurzeln, Jerome Boateng und Dennis Aogo. Boateng ist eigentlich rechts stärker und könnte mit Philipp Lahm die Seiten wechseln. Der Allrounder hat beim HSV aber auch schon links verteidigt und hat im Vergleich zu Aogo etwas mehr Potenzial in der Offensive. Für Boateng spricht auch, dass er im Duell mit seinem Bruder Kevin-Prince besonders motiviert sein dürfte. Außenseiterchancen hat der dritte Hamburger im Bunde, Marcel Jansen. Allerdings liegen die Stärken des früheren linken Außenverteidigers heute klar im offensiven Mittelfeld.
Nur auf eine Entscheidung hat sich der Bundestrainer wohl schon innerlich festgelegt. Nach Podolskis schwach geschossenem Elfmeter sagte er: „Es könnte gut sein, dass Bastian Schweinsteiger den nächsten Strafstoß übernimmt.“
 
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