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Proton ist ein E-Mail Dienst, der auf Privatsphäre als primäres Verkaufsargument setzt.
Über das neue Outlook für Windows fällt Proton ein vernichtendes Urteil:
Auf dem hauseigenen Blog schreibt man, Microsoft habe das Programm in ein Überwachungswerkzeug verwandelt.
Nutzt man das neue Outlook ohne ein Microsoft 365 Abonnement, wird Werbung angezeigt.
Wie es die DSGVO vorschreibt, wird ein entsprechendes Hinweisfenster eingeblendet, welches darüber informiert.
Hier erscheint die schockierende Zahl von 772 Partnern, mit denen Microsoft die Daten teilt, die gesammelt werden um angepasste Werbung anzuzeigen!
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Außerdem wird erklärt, zu welchem Zweck Daten erhoben und mit den Partnern geteilt werden.
- Speichern und/oder Abrufen von Informationen auf dem Gerät des Benutzers
- Produkte entwickeln und verbessern
- Anzeigen und Inhalte personalisieren
- Anzeigen und Inhalte messen
- Zielgruppen-Insights ableiten
- Präzise Geolokalisierungsdaten erhalten
- Identifizieren von Benutzern durch Scannen von Geräten
Zur Relativierung kann man erwähnen, dass sich das neue Outlook nicht anders verhält als beinahe jedes werbefinanzierte Angebot im Internet.
Die hohe Zahl der Partner erklärt sich dadurch, dass Werbeanzeigen zumeist in Form von Echtzeit Auktionen über große Netzwerke verkauft werden.
Aus rein technischer Sicht ist die Zahl von 772 Partnern daher eher unspektakulär.
Anders als bei dem vermeintlichen Skandal um auf den Microsoft Servern abgelegte Konto-Passwörter kann ich die Kritik von Proton in diesem Punkt nachvollziehen.
Den “Passwort-Diebstahl” greift man in dem Blogpost zwar ebenfalls auf, aber selbstverständlich dient der Artikel zu einem guten Teil dem Selbstzweck, was völlig in Ordnung ist.
Microsoft hat sich beim Thema Tracking und Datenschutz in den vergangenen Jahren leider miserabel entwickelt.
Wenn es früher um einen Vergleich zwischen Microsoft und Google ging und behauptet wurde, beim Datenschutz würden sich beide Firmen nichts schenken, so habe ich Microsoft oft mit dem Hinweis verteidigt, dass die Redmonder ihr Geld primär mit dem Verkauf von Software verdienen, während Google von seinen Werbeeinnahmen abhängig ist.
Das stimmt zwar grundsätzlich immer noch, insbesondere im kommerziellen Umfeld, bei den Privatkunden gibt es allerdings in der Tat kaum noch nennenswerte Unterschiede. Auch Microsoft will von den Privatnutzern so viele Daten wie möglich haben und diese meistbietend an Werbetreibende verkaufen.
Das neue Outlook kann man durchaus als negatives Musterbeispiel dafür betrachten.
Quelle: Dr. Windows