Wie geht es weiter mit Tele Columbus? Der Berliner Kabelnetzbetreiber zählt rund zwei Millionen Kunden und ist in großen Teilen Ostdeutschlands sowie in Schwerpunktregionen in Westdeutschland aktiv. Im Februar hatte das Bundeskartellamt Kabel Deutschland die Übernahme von Tele Columbus untersagt. Unsere Redaktion konnte im Rahmen der ANGA COM mit Tele-Columbus-Geschäftsführer Dietmar Schickel sprechen. Neben dem gescheiterten Verkauf kamen auch mögliche Bandbreiten-Drosselungen, Einspeiseentgelte und die Digitalisierung der Kabel-TV-Kunden zur Sprache.
Es gibt weitere Kaufinteressenten
"Kabel Deutschland war natürlich sehr zuversichtlich, dass der Deal über die Bühne geht", erläutert Schickel. Nach Einschätzung des Bundeskartellamts ist Tele Columbus aber in vielen Regionen der einzig verbliebene größere Wettbewerber des Münchener Kabelnetzbetreibers. "Aus Sicht von Tele Columbus wäre ein Eigentümerwechsel eine gute Möglichkeit, die komplexe Shareholderstruktur mit mehr als 100 Gesellschaftern zu vereinfachen". Doch es sollte aufgrund des Vetos der Wettbewerbswächter anders kommen.
Inzwischen hat sich die Zahl der Gesellschafter bereits deutlich konsolidiert. Dennoch steht ein Verkauf von Tele Columbus weiter auf der Tagesordnung: "Nach dem Verkauf ist vor dem Verkauf", betont Schickel, es werde durchaus an neue Aktivitäten gedacht. Dazu werden im Moment Gespräche mit mehreren Interessenten geführt. Sollte es letztendlich doch nicht zu einem Verkauf kommen: "Wir sind auch in der Lage, das Geschäft alleine weiter zu führen". Schickel zeigt sich entspannt: "2012 war ein gutes Jahr", es sei ein deutliches Ergebniswachstum generiert worden. Laut dem Tele-Columbus-Manager sei das Unternehmen gestärkt aus dem Verkaufsprozess hervorgegangen.
Zur Zeit ist Drosselung kein Thema - Keine Angst vor Vectoring der Telekom
Angesichts der geplanten Bandbreiten-Drosselungen bei DSL-Flatrates der Telekom äußert Schickel Unverständnis über den Zeitpunkt der Mitteilung des Bonner Konzerns. Das ganze Thema sei von der Telekom "unglücklich" vermittelt worden. Für Tele Columbus stellt Schickel zugleich klar: "Zur Zeit besteht für eine Drosselung im Breitbandkabel überhaupt kein Anlass".
Kapazität im Netz ist vorhanden, mit Kanalbündelung ließen sich technisch bereits heute Surf-Geschwindigkeiten von mehreren hundert Megabit pro Sekunde (Mbit/s) realisieren - und in Zukunft noch deutlich mehr. Dabei setzt der Berliner Provider auf einen bedarfsgerechten Ausbau. "Die Standardnachfrage zielt heute auf 32 Mbit/s", macht Schickel klar. Maximal werden derzeit 128 Mbit/s angeboten, die Nachfrage nach diesen Highspeed-Anschlüssen sei aber noch kein Massengeschäft.
Mit Vectoring will die Telekom ihre VDSL-Anschlüsse auf bis zu 100 Mbit/s beschleunigen – und zielt damit auf die Kabel-Konkurrenz. Schickel zeigt sich jedoch unbesorgt. "Wir toppen Vectoring schon mit unserem aktuellen Angebot durch höhere Bandbreiten zu besseren Konditionen". Ohnehin entschieden sich laut Schickel bereits jetzt drei von vier Neukunden für einen Kabelnetzbetreiber.
HD als Wachstumsmotor - Tele Columbus sieht sich bei Einspeiseentgelten benachteiligt
Neben den schnellen Internetzugängen sorgt insbesondere das hochauflösende Fernsehen für Kundenwachstum. "HD ist ein Wachstumsmotor", bestätigt Schickel. Die Digitalisierung der Kabelhaushalte lässt jedoch weiter auf sich warten, derzeit nutzen erst mehr als 40 Prozent der Kabelkunden digitale TV-Angebote. Noch setzt die Mehrheit der Kunden auf die analoge TV-Welt. Wenn sich der Anteil der Digital-TV-Kunden auf 70 bis 80 Prozent erhöht hat, verschließe sich Tele Columbus laut Schickel nicht einer Abschaltung der analogen TV-Sender in seinem Kabelnetz - sofern sie in Absprache mit den Marktpartnern insbesondere aus der Wohnungswirtschaft umgesetzt werde.
Zugleich weist er darauf hin, dass Tele Columbus als einziger großer Kabelnetzbetreiber alle öffentlich-rechtlichen HD-Sender einspeist. Von dem inzwischen vor Gerichten ausgefochtenem Streit um Einspeiseentgelte von ARD und ZDF sei Tele Columbus nicht betroffen. "Tele Columbus hat noch nie Einspeiseentgelte von ARD und ZDF erhalten - eine klare Diskriminierung, weil auch wir als integrierter Netzbetreiber ganz wesentlich zur Verbreitung der Signale beitragen". Zusammen mit wilhelm.tel und NetCologne wehren sich die Berliner im Rahmen der Deutschen Netzmarketing Gesellschaft (DNMG) gegen eine solche Wettbewerbsverzerrung. "Es kann nicht sein, dass man die Großen füttert und die Kleineren überhaupt nichts vom verteilten Kuchen abbekommen", beklagt Schickel.
Quelle: onlinekosten
Es gibt weitere Kaufinteressenten
"Kabel Deutschland war natürlich sehr zuversichtlich, dass der Deal über die Bühne geht", erläutert Schickel. Nach Einschätzung des Bundeskartellamts ist Tele Columbus aber in vielen Regionen der einzig verbliebene größere Wettbewerber des Münchener Kabelnetzbetreibers. "Aus Sicht von Tele Columbus wäre ein Eigentümerwechsel eine gute Möglichkeit, die komplexe Shareholderstruktur mit mehr als 100 Gesellschaftern zu vereinfachen". Doch es sollte aufgrund des Vetos der Wettbewerbswächter anders kommen.
Inzwischen hat sich die Zahl der Gesellschafter bereits deutlich konsolidiert. Dennoch steht ein Verkauf von Tele Columbus weiter auf der Tagesordnung: "Nach dem Verkauf ist vor dem Verkauf", betont Schickel, es werde durchaus an neue Aktivitäten gedacht. Dazu werden im Moment Gespräche mit mehreren Interessenten geführt. Sollte es letztendlich doch nicht zu einem Verkauf kommen: "Wir sind auch in der Lage, das Geschäft alleine weiter zu führen". Schickel zeigt sich entspannt: "2012 war ein gutes Jahr", es sei ein deutliches Ergebniswachstum generiert worden. Laut dem Tele-Columbus-Manager sei das Unternehmen gestärkt aus dem Verkaufsprozess hervorgegangen.
Zur Zeit ist Drosselung kein Thema - Keine Angst vor Vectoring der Telekom
Angesichts der geplanten Bandbreiten-Drosselungen bei DSL-Flatrates der Telekom äußert Schickel Unverständnis über den Zeitpunkt der Mitteilung des Bonner Konzerns. Das ganze Thema sei von der Telekom "unglücklich" vermittelt worden. Für Tele Columbus stellt Schickel zugleich klar: "Zur Zeit besteht für eine Drosselung im Breitbandkabel überhaupt kein Anlass".
Kapazität im Netz ist vorhanden, mit Kanalbündelung ließen sich technisch bereits heute Surf-Geschwindigkeiten von mehreren hundert Megabit pro Sekunde (Mbit/s) realisieren - und in Zukunft noch deutlich mehr. Dabei setzt der Berliner Provider auf einen bedarfsgerechten Ausbau. "Die Standardnachfrage zielt heute auf 32 Mbit/s", macht Schickel klar. Maximal werden derzeit 128 Mbit/s angeboten, die Nachfrage nach diesen Highspeed-Anschlüssen sei aber noch kein Massengeschäft.
Mit Vectoring will die Telekom ihre VDSL-Anschlüsse auf bis zu 100 Mbit/s beschleunigen – und zielt damit auf die Kabel-Konkurrenz. Schickel zeigt sich jedoch unbesorgt. "Wir toppen Vectoring schon mit unserem aktuellen Angebot durch höhere Bandbreiten zu besseren Konditionen". Ohnehin entschieden sich laut Schickel bereits jetzt drei von vier Neukunden für einen Kabelnetzbetreiber.
HD als Wachstumsmotor - Tele Columbus sieht sich bei Einspeiseentgelten benachteiligt
Neben den schnellen Internetzugängen sorgt insbesondere das hochauflösende Fernsehen für Kundenwachstum. "HD ist ein Wachstumsmotor", bestätigt Schickel. Die Digitalisierung der Kabelhaushalte lässt jedoch weiter auf sich warten, derzeit nutzen erst mehr als 40 Prozent der Kabelkunden digitale TV-Angebote. Noch setzt die Mehrheit der Kunden auf die analoge TV-Welt. Wenn sich der Anteil der Digital-TV-Kunden auf 70 bis 80 Prozent erhöht hat, verschließe sich Tele Columbus laut Schickel nicht einer Abschaltung der analogen TV-Sender in seinem Kabelnetz - sofern sie in Absprache mit den Marktpartnern insbesondere aus der Wohnungswirtschaft umgesetzt werde.
Zugleich weist er darauf hin, dass Tele Columbus als einziger großer Kabelnetzbetreiber alle öffentlich-rechtlichen HD-Sender einspeist. Von dem inzwischen vor Gerichten ausgefochtenem Streit um Einspeiseentgelte von ARD und ZDF sei Tele Columbus nicht betroffen. "Tele Columbus hat noch nie Einspeiseentgelte von ARD und ZDF erhalten - eine klare Diskriminierung, weil auch wir als integrierter Netzbetreiber ganz wesentlich zur Verbreitung der Signale beitragen". Zusammen mit wilhelm.tel und NetCologne wehren sich die Berliner im Rahmen der Deutschen Netzmarketing Gesellschaft (DNMG) gegen eine solche Wettbewerbsverzerrung. "Es kann nicht sein, dass man die Großen füttert und die Kleineren überhaupt nichts vom verteilten Kuchen abbekommen", beklagt Schickel.
Quelle: onlinekosten