Tipps und Tricks zu SAR-Wert und Risiken der Mobilfunk-Strahlung
Man hat immer wieder den Eindruck, dass beim Thema Handystrahlung die einen nur die Augen rollen, die anderen aber mahnend den Finger heben. Warum ist Handystrahlung seit Jahren so viel diskutiert? Was strahlt da und ist die Strahlung wirklich schädlich? An dieser Stelle fasst inside-handy.de die wichtigsten Erkenntnisse aus der Forschung zusammen, beleuchtet den sogenannten SAR-Wert und gibt Tipps zum Umgang mit Handystrahlung.
Wer kennt das nicht: Schnell die Weckfunktion vom Smartphone für den nächsten Morgen einstellen, Handy auf den Nachttisch, Licht aus. Den nächsten Schlaf könnte der Gedanke an gefährliche Handystrahlung allerdings empfindlich stören. Das Handy doch lieber weiter weg legen? Oder einen Wecker kaufen?
Warum Handys strahlen
Jeder Sendevorgang per Funk ist prinzipiell eine Übertragung von Energie. Das sendende Gerät entnimmt die Energie seinem Akku oder dem Stromnetz. Bei Telefonaten, beim Versenden einer SMS oder beim Hochladen vom letzten Schnappschuss über WhatsApp verbrauchen Smartphones also Energie. Diese strahlt das Handy in Form von elektromagnetischen Wellen an seine unmittelbare Umgebung ab. Das Material in der Umgebung nimmt einen kleinen Teil der Energie dieser Strahlung auf.
Dieser Prozess heißt Absorption. Absorption erwärmt das Material, egal ob Luft, Wände oder Lebewesen. In der Praxis heißt das: Einer Person am Telefon wird während eines Gesprächs Energie zugeführt und deren Gewebe erfährt durch die Handystrahlung eine leichte Erwärmung.
Was der SAR-Wert misst
Der SAR-Wert misst die Menge der Energie, die von einer Masse in einer bestimmten Zeit aufgenommen wird. Wissenschaftlich ausgedrückt: Der SAR-Wert ist eine Einheit zur Bestimmung der Absorption von elektromagnetischen Feldern in einem Material. SAR steht dabei für spezifische Absorptionsrate. Deren Wert wird in W/kg gemessen, also in Watt pro Kilogramm oder auch Leistung pro Masse. Der SAR-Wert misst demnach, wieviel Energie pro Zeit (Watt) die Masse (Kilogramm) aufnimmt. Daraus ist Folgendes zu schlussfolgern: Je höher der SAR-Wert ist, desto mehr wird das Gewebe durch die elektromagnetische Strahlung erwärmt. Oder auch: Je höher der SAR-Wert ist, desto stärker strahlt das Smartphone.
Bei den meisten Handys wird der SAR-Wert vom Hersteller angegeben. Er liegt bei aktuellen Smartphones zwischen 0,1 und 1,99 W/kg, je kleiner, desto besser. Einen Top-Wert unter aktuellen Handys liefert zum Beispiel das LG V30 mit einem Wert von 0,1 W/kg, aber auch das bekanntere Samsung Galaxy S6 Edge Plus schneidet mit einem SAR-Wert von 0,2 sehr gut gab.
In Europa, Japan und China ist per Gesetz bindend, dass ausschließlich Smartphones verkauft werden dürfen, deren SAR-Werte unter 2,0 W/kg liegen. Angelegt ist dieser Wert an die Empfehlung der Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection – ICNIRP). Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 2,0 W/kg. In den USA müssen die Hersteller sogar 1,6 W/kg einhalten. Mit dem deutschen Umweltsiegel Blauer Engel werden Smartphones ausgezeichnet, deren SAR-Werte bei bis zu 0,6 W/kg liegen. Wer sich ein strahlungsarmes Handy zulegen möchte, kann also auf das blaue Siegel vertrauen.
Für den Verbraucher ist angenehm, dass heutzutage laut Herstellerangaben alle Smartphones den Richtwert von 2,0W/kg unterschreiten. Bei den Angaben zum SAR-Wert ist bei Smartphones zudem zu berücksichtigen, dass diese Angaben den Wert bei maximaler Leistung angeben. Im Regelbetrieb sind die Werte wesentlich geringer. Abhängig ist der SAR-Wert maßgeblich vom jeweiligen Mobilfunknetz: Je besser das Netz, desto geringer der SAR-Wert oder auch die Strahlungsleistung. Möchte man also einer möglichst geringen Strahlenbelastung ausgesetzt sein, empfiehlt es sich, zu aller erst ein gut ausgebautes Mobilfunknetz zu wählen.
Was die Forschung sagt...
... ist gar nicht so einfach zu umreißen. Größte Probleme bereitet der Wissenschaft, dass es noch keine Langzeitstudien zur Handynutzung gibt. Eigentlich logisch: So häufig das Handy heutzutage auch genutzt wird – lange ist das in dieser Form noch nicht der Fall. Erst seit den 1990ern hat das mobile Telefon in den Alltag Einzug erhalten. Das Gros der Forscher geht davon aus, dass Handystrahlung für den menschlichen Körper nicht gefährlich ist. Man konnte bis jetzt keine Krankheiten auf die Strahlung zurückführen. Viele Gegenstimmen geben jedoch zu bedenken, dass Langzeitschäden eben noch nicht untersuchbar sind.
Die Frage, wie gefährlich die Erwärmung des Körpers durch die Strahlung von Smartphones ist, steht bei vielen wissenschaftlichen Studien im Fokus. Forscher wie der australische Neurochirurg Dr. Gautam Vini Khurana attestieren der geringen Erwärmung des menschlichen Gewebes große gesundheitliche Schäden. Er urteilt, dass die Strahlung des Handys das Risiko eines Gehirntumors maßgeblich erhöht. Elektromagnetische Strahlung von Smartphones erwärmt insbesondere Kopf und Gehirn, man denke an das Smartphone am Ohr. Internationale Studien wollen untersuchen, ob Handystrahlung Effekte an Zellen und DNA hat. Auch hier muss sich sowohl die Wissenschaft als auch der Handynutzer in Geduld üben: Die Langzeitstudien sind erst in ihren Anfängen.
Eine Studie des Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beweist, dass eine höhere Dichte von Sendemasten die direkte Strahlung senkt: Mehr Sendemasten bedeuten für den Handynutzer, dass der Empfang besser ist. Ist der Empfang gut, muss das Smartphone eine geringere Leistung erbringen, um Daten zu versenden – die Strahlung ist reduziert. Auch wenn es in der Landschaft nicht schön aussieht: Die Mobilfunk-Basisstationen haben demnach ihre Berechtigung.
Eine weitere Studie zur tatsächlichen Strahlung in regulärer Nutzung wurde ebenfalls vom BfS in Auftrag gegeben. Ergebnisse zeigten, dass die Strahlung eines Handys bereits nach wenigen Zentimetern auf ein Hundertstel absinkt. Daraus resultiert ein Tipp des Amtes, das Handy nicht in unmittelbarer Körpernähe zu lassen. Das Smartphone in die Hosentasche zu stecken, ist demnach keine gute Idee.
Wie Strahlung vermieden wird
Handys werden schon lange nicht mehr ausschließlich zum Telefonieren genutzt. Heutzutage verbrauchen Smartphones einen Großteil ihrer Leistung zum Surfen im Internet. Was dabei vergessen wird, ist, dass auch hier Strahlung zum Senden der Daten erforderlich ist. Nutzt man beim Surfen mit dem Handy WLAN anstatt mobile Daten, vermeidet dies eine hohe Strahlenbelastung. Denn in der Regel ist die Sendeleistung bei WLAN niedriger als bei UMTS, GSM oder LTE. Achtung: Auch Tablets strahlen bei WLAN- oder Mobilfunk-Verbindungen. Weil Tablets meist aber nicht auf Kopfhöhe gehalten werden, erwärmen sie andere Regionen wie beispielsweise Bauch oder Beine. Insgesamt gilt: Will man online sein, sollte man so oft wie möglich das weniger gefährliche WLAN nutzen.
Um Strahlung zu vermeiden, empfiehlt es sich auch, neuere mobile Geräte anzuschaffen. Ältere Modelle senden bei Nutzung des Mobilfunks oftmals im GSM-Standard. Dieser benötigt insgesamt mehr Leistung als die aktuellen Mobilfunk-Standards UMTS und LTE.
Um Strahlung dauerhaft zu vermeiden, hilft es, das Telefonie-Verhalten anzupassen. Es gilt, Telefonate in Gebieten mit einer geringen Dichte von Sendemasten oder auch in Fahrzeugen oder Gebäuden zu vermeiden. Denn hier benötigen alle Handys eine besonders hohe Sendeleistung. Und wer denkt, er hätte mit dem Kauf einer Strahlungsfolie schon genug für den Strahlenschutz getan, wird nun leider enttäuscht sein: Strahlungsfolie erhöht die Strahlung nur zusätzlich, anstatt sie zu reduzieren. Denn das Gerät muss eine höhere Leistung erbringen, um Daten zu senden oder zu empfangen, da die Folie den Sendeprozess stört. Dadurch nimmt die Strahlung zu.
Fünf Tipps zur Vermeidung von Handystrahlung
Durch den lokal eingeschränkten Gebrauch von Smartphones sind nur einige Körperpartien von direkter Handystrahlung betroffen. Im Wesentlichen strahlen die Geräte nur zum Kopf, Ohr oder Hals. Kinder haben eine dünnere und weichere Schädeldecke, daher dringen Strahlen schneller ein. Da sich Kinder noch in ihrer Entwicklung befinden, könnten sie im erhöhten Maße von gesundheitlichen Schäden betroffen sein. Auch hier dürften kommende Studien vertiefende Erkenntnisse liefern. Eltern sollten sich der Strahlenbelastung bewusst sein, wenn sie ihre Kinder schützen wollen. Es hilft schon, wenn Eltern ihren Kindern auftragen, wenig oder wenn, dann nur mit Headset zu telefonieren. Vielleicht ist ja auch das Festnetz-Telefon eine Alternative. Außerdem können Eltern die Datenverbindung des Smartphones ihres Kindes deaktivieren. Um diesbezüglich Streit zu vermeiden, kann die Erlaubnis helfen, das WLAN zu Hause entsprechend nutzen zu dürfen.
Ob Handystrahlung in der Schwangerschaft besonders schädlich ist, ist eine oft gestellte Frage. Schwangeren empfiehlt man, sich nicht direkter Mikrowellenstrahlung auszusetzen. Im gleichen Maße sollten sie sich der Handystrahlung bewusst sein. Noch gibt es aus der Wissenschaft keine Beweise, dass die Handystrahlung für das Baby nicht gefährlich ist. Ein Tipp: Beim Surfen nicht das Tablet auf den Baby-Bauch legen, auch wenn es noch so bequem ist.
Welche Handys strahlungsarm sind
Smartphones werden dann als strahlungsarm bezeichnet, wenn ihre Strahlungswerte unter 0,6 W/kg liegen. Schön ist, dass moderne Top-Modelle oft auch wenig strahlen: Das iPhone X, die aktuellen Samsung-Modelle oder Exoten wie das Archos 55 Diamond Selfie bieten SAR-Werte unter 1,0 W/kg. Die Hersteller halten sich an die internationalen Vorgaben zur Beschränkung von Handystrahlung und feilen stetig an Design und Technik, um die Strahlung noch weiter zu minimieren. Samsung hat zu diesem Zweck beispielsweise bereits vor einigen Jahren ein eigenes Team ausschließlich zur Optimierung der Antenne ins Leben gerufen. "Die Platzierung der Antenne ist unglaublich wichtig und muss schon in der Planung bedacht werden. Ein Standortunterschied von einem Millimeter kann das SAR-Niveau deutlich reduzieren", erklärt Yoonjae Lee der Antennengruppe von Samsung Electronics.
Seit 2002 listet das Bundesamt für Strahlenschutz die SAR-Werte aller verfügbaren Handys, Smartwatches und Tablets. Die Angaben werden hier von den Herstellern selbst bezogen. Wer also nachschauen möchte, welchen SAR-Wert das eigene Gerät hat, kann hier die gesuchten Infos erhalten:
Die Liste des BfS zählt über 3.000 Geräte. Eine Übersicht daraus mit Beispielen von aktuell wichtigen Handy-Modellen hat inside-handy nachfolgend zusammen gestellt:
Aktuelle Smartphones mit geringem SAR-Wert (am Ohr gemessen)
Es bleibt umstritten, ob Handystrahlung wirklich gesundheitsschädlich und damit gefährlich ist. Darüber werden erst zukünftige Studien wichtige Erkenntnisse geben können. Wer bis dahin auf Sicherheit setzen will, sollte zu seinem Alltag passende Strategien zur Strahlungsvermeidung entwickeln, vielleicht das Android-Smartphone oder das iPhone von Zeit zu Zeit - zum Beispiel nachts - in den Flugmodus schalten. Ratsam ist es auch, einen klassischen Wecker mit Batteriebetrieb zu kaufen. Denn einen Wecker im Haus zu haben ist nie schlecht.
Quelle; inside-handy
Man hat immer wieder den Eindruck, dass beim Thema Handystrahlung die einen nur die Augen rollen, die anderen aber mahnend den Finger heben. Warum ist Handystrahlung seit Jahren so viel diskutiert? Was strahlt da und ist die Strahlung wirklich schädlich? An dieser Stelle fasst inside-handy.de die wichtigsten Erkenntnisse aus der Forschung zusammen, beleuchtet den sogenannten SAR-Wert und gibt Tipps zum Umgang mit Handystrahlung.
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Wer kennt das nicht: Schnell die Weckfunktion vom Smartphone für den nächsten Morgen einstellen, Handy auf den Nachttisch, Licht aus. Den nächsten Schlaf könnte der Gedanke an gefährliche Handystrahlung allerdings empfindlich stören. Das Handy doch lieber weiter weg legen? Oder einen Wecker kaufen?
Warum Handys strahlen
Jeder Sendevorgang per Funk ist prinzipiell eine Übertragung von Energie. Das sendende Gerät entnimmt die Energie seinem Akku oder dem Stromnetz. Bei Telefonaten, beim Versenden einer SMS oder beim Hochladen vom letzten Schnappschuss über WhatsApp verbrauchen Smartphones also Energie. Diese strahlt das Handy in Form von elektromagnetischen Wellen an seine unmittelbare Umgebung ab. Das Material in der Umgebung nimmt einen kleinen Teil der Energie dieser Strahlung auf.
Dieser Prozess heißt Absorption. Absorption erwärmt das Material, egal ob Luft, Wände oder Lebewesen. In der Praxis heißt das: Einer Person am Telefon wird während eines Gesprächs Energie zugeführt und deren Gewebe erfährt durch die Handystrahlung eine leichte Erwärmung.
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Was der SAR-Wert misst
Der SAR-Wert misst die Menge der Energie, die von einer Masse in einer bestimmten Zeit aufgenommen wird. Wissenschaftlich ausgedrückt: Der SAR-Wert ist eine Einheit zur Bestimmung der Absorption von elektromagnetischen Feldern in einem Material. SAR steht dabei für spezifische Absorptionsrate. Deren Wert wird in W/kg gemessen, also in Watt pro Kilogramm oder auch Leistung pro Masse. Der SAR-Wert misst demnach, wieviel Energie pro Zeit (Watt) die Masse (Kilogramm) aufnimmt. Daraus ist Folgendes zu schlussfolgern: Je höher der SAR-Wert ist, desto mehr wird das Gewebe durch die elektromagnetische Strahlung erwärmt. Oder auch: Je höher der SAR-Wert ist, desto stärker strahlt das Smartphone.
Bei den meisten Handys wird der SAR-Wert vom Hersteller angegeben. Er liegt bei aktuellen Smartphones zwischen 0,1 und 1,99 W/kg, je kleiner, desto besser. Einen Top-Wert unter aktuellen Handys liefert zum Beispiel das LG V30 mit einem Wert von 0,1 W/kg, aber auch das bekanntere Samsung Galaxy S6 Edge Plus schneidet mit einem SAR-Wert von 0,2 sehr gut gab.
In Europa, Japan und China ist per Gesetz bindend, dass ausschließlich Smartphones verkauft werden dürfen, deren SAR-Werte unter 2,0 W/kg liegen. Angelegt ist dieser Wert an die Empfehlung der Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection – ICNIRP). Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 2,0 W/kg. In den USA müssen die Hersteller sogar 1,6 W/kg einhalten. Mit dem deutschen Umweltsiegel Blauer Engel werden Smartphones ausgezeichnet, deren SAR-Werte bei bis zu 0,6 W/kg liegen. Wer sich ein strahlungsarmes Handy zulegen möchte, kann also auf das blaue Siegel vertrauen.
Für den Verbraucher ist angenehm, dass heutzutage laut Herstellerangaben alle Smartphones den Richtwert von 2,0W/kg unterschreiten. Bei den Angaben zum SAR-Wert ist bei Smartphones zudem zu berücksichtigen, dass diese Angaben den Wert bei maximaler Leistung angeben. Im Regelbetrieb sind die Werte wesentlich geringer. Abhängig ist der SAR-Wert maßgeblich vom jeweiligen Mobilfunknetz: Je besser das Netz, desto geringer der SAR-Wert oder auch die Strahlungsleistung. Möchte man also einer möglichst geringen Strahlenbelastung ausgesetzt sein, empfiehlt es sich, zu aller erst ein gut ausgebautes Mobilfunknetz zu wählen.
Du musst angemeldet sein, um Medien zu sehen.
Was die Forschung sagt...
... ist gar nicht so einfach zu umreißen. Größte Probleme bereitet der Wissenschaft, dass es noch keine Langzeitstudien zur Handynutzung gibt. Eigentlich logisch: So häufig das Handy heutzutage auch genutzt wird – lange ist das in dieser Form noch nicht der Fall. Erst seit den 1990ern hat das mobile Telefon in den Alltag Einzug erhalten. Das Gros der Forscher geht davon aus, dass Handystrahlung für den menschlichen Körper nicht gefährlich ist. Man konnte bis jetzt keine Krankheiten auf die Strahlung zurückführen. Viele Gegenstimmen geben jedoch zu bedenken, dass Langzeitschäden eben noch nicht untersuchbar sind.
Die Frage, wie gefährlich die Erwärmung des Körpers durch die Strahlung von Smartphones ist, steht bei vielen wissenschaftlichen Studien im Fokus. Forscher wie der australische Neurochirurg Dr. Gautam Vini Khurana attestieren der geringen Erwärmung des menschlichen Gewebes große gesundheitliche Schäden. Er urteilt, dass die Strahlung des Handys das Risiko eines Gehirntumors maßgeblich erhöht. Elektromagnetische Strahlung von Smartphones erwärmt insbesondere Kopf und Gehirn, man denke an das Smartphone am Ohr. Internationale Studien wollen untersuchen, ob Handystrahlung Effekte an Zellen und DNA hat. Auch hier muss sich sowohl die Wissenschaft als auch der Handynutzer in Geduld üben: Die Langzeitstudien sind erst in ihren Anfängen.
Eine Studie des Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beweist, dass eine höhere Dichte von Sendemasten die direkte Strahlung senkt: Mehr Sendemasten bedeuten für den Handynutzer, dass der Empfang besser ist. Ist der Empfang gut, muss das Smartphone eine geringere Leistung erbringen, um Daten zu versenden – die Strahlung ist reduziert. Auch wenn es in der Landschaft nicht schön aussieht: Die Mobilfunk-Basisstationen haben demnach ihre Berechtigung.
Eine weitere Studie zur tatsächlichen Strahlung in regulärer Nutzung wurde ebenfalls vom BfS in Auftrag gegeben. Ergebnisse zeigten, dass die Strahlung eines Handys bereits nach wenigen Zentimetern auf ein Hundertstel absinkt. Daraus resultiert ein Tipp des Amtes, das Handy nicht in unmittelbarer Körpernähe zu lassen. Das Smartphone in die Hosentasche zu stecken, ist demnach keine gute Idee.
Wie Strahlung vermieden wird
Handys werden schon lange nicht mehr ausschließlich zum Telefonieren genutzt. Heutzutage verbrauchen Smartphones einen Großteil ihrer Leistung zum Surfen im Internet. Was dabei vergessen wird, ist, dass auch hier Strahlung zum Senden der Daten erforderlich ist. Nutzt man beim Surfen mit dem Handy WLAN anstatt mobile Daten, vermeidet dies eine hohe Strahlenbelastung. Denn in der Regel ist die Sendeleistung bei WLAN niedriger als bei UMTS, GSM oder LTE. Achtung: Auch Tablets strahlen bei WLAN- oder Mobilfunk-Verbindungen. Weil Tablets meist aber nicht auf Kopfhöhe gehalten werden, erwärmen sie andere Regionen wie beispielsweise Bauch oder Beine. Insgesamt gilt: Will man online sein, sollte man so oft wie möglich das weniger gefährliche WLAN nutzen.
Um Strahlung zu vermeiden, empfiehlt es sich auch, neuere mobile Geräte anzuschaffen. Ältere Modelle senden bei Nutzung des Mobilfunks oftmals im GSM-Standard. Dieser benötigt insgesamt mehr Leistung als die aktuellen Mobilfunk-Standards UMTS und LTE.
Um Strahlung dauerhaft zu vermeiden, hilft es, das Telefonie-Verhalten anzupassen. Es gilt, Telefonate in Gebieten mit einer geringen Dichte von Sendemasten oder auch in Fahrzeugen oder Gebäuden zu vermeiden. Denn hier benötigen alle Handys eine besonders hohe Sendeleistung. Und wer denkt, er hätte mit dem Kauf einer Strahlungsfolie schon genug für den Strahlenschutz getan, wird nun leider enttäuscht sein: Strahlungsfolie erhöht die Strahlung nur zusätzlich, anstatt sie zu reduzieren. Denn das Gerät muss eine höhere Leistung erbringen, um Daten zu senden oder zu empfangen, da die Folie den Sendeprozess stört. Dadurch nimmt die Strahlung zu.
Fünf Tipps zur Vermeidung von Handystrahlung
- Smartphone mit geringem SAR-Wert kaufen
- Beim Telefonieren auf guten Empfang achten
- Headset oder Freisprechanlage verwenden
- WLAN anstatt mobile Daten nutzen
- Antenne des Smartphones nicht abdecken
Durch den lokal eingeschränkten Gebrauch von Smartphones sind nur einige Körperpartien von direkter Handystrahlung betroffen. Im Wesentlichen strahlen die Geräte nur zum Kopf, Ohr oder Hals. Kinder haben eine dünnere und weichere Schädeldecke, daher dringen Strahlen schneller ein. Da sich Kinder noch in ihrer Entwicklung befinden, könnten sie im erhöhten Maße von gesundheitlichen Schäden betroffen sein. Auch hier dürften kommende Studien vertiefende Erkenntnisse liefern. Eltern sollten sich der Strahlenbelastung bewusst sein, wenn sie ihre Kinder schützen wollen. Es hilft schon, wenn Eltern ihren Kindern auftragen, wenig oder wenn, dann nur mit Headset zu telefonieren. Vielleicht ist ja auch das Festnetz-Telefon eine Alternative. Außerdem können Eltern die Datenverbindung des Smartphones ihres Kindes deaktivieren. Um diesbezüglich Streit zu vermeiden, kann die Erlaubnis helfen, das WLAN zu Hause entsprechend nutzen zu dürfen.
Ob Handystrahlung in der Schwangerschaft besonders schädlich ist, ist eine oft gestellte Frage. Schwangeren empfiehlt man, sich nicht direkter Mikrowellenstrahlung auszusetzen. Im gleichen Maße sollten sie sich der Handystrahlung bewusst sein. Noch gibt es aus der Wissenschaft keine Beweise, dass die Handystrahlung für das Baby nicht gefährlich ist. Ein Tipp: Beim Surfen nicht das Tablet auf den Baby-Bauch legen, auch wenn es noch so bequem ist.
Welche Handys strahlungsarm sind
Smartphones werden dann als strahlungsarm bezeichnet, wenn ihre Strahlungswerte unter 0,6 W/kg liegen. Schön ist, dass moderne Top-Modelle oft auch wenig strahlen: Das iPhone X, die aktuellen Samsung-Modelle oder Exoten wie das Archos 55 Diamond Selfie bieten SAR-Werte unter 1,0 W/kg. Die Hersteller halten sich an die internationalen Vorgaben zur Beschränkung von Handystrahlung und feilen stetig an Design und Technik, um die Strahlung noch weiter zu minimieren. Samsung hat zu diesem Zweck beispielsweise bereits vor einigen Jahren ein eigenes Team ausschließlich zur Optimierung der Antenne ins Leben gerufen. "Die Platzierung der Antenne ist unglaublich wichtig und muss schon in der Planung bedacht werden. Ein Standortunterschied von einem Millimeter kann das SAR-Niveau deutlich reduzieren", erklärt Yoonjae Lee der Antennengruppe von Samsung Electronics.
Seit 2002 listet das Bundesamt für Strahlenschutz die SAR-Werte aller verfügbaren Handys, Smartwatches und Tablets. Die Angaben werden hier von den Herstellern selbst bezogen. Wer also nachschauen möchte, welchen SAR-Wert das eigene Gerät hat, kann hier die gesuchten Infos erhalten:
Die Liste des BfS zählt über 3.000 Geräte. Eine Übersicht daraus mit Beispielen von aktuell wichtigen Handy-Modellen hat inside-handy nachfolgend zusammen gestellt:
Aktuelle Smartphones mit geringem SAR-Wert (am Ohr gemessen)
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Es bleibt umstritten, ob Handystrahlung wirklich gesundheitsschädlich und damit gefährlich ist. Darüber werden erst zukünftige Studien wichtige Erkenntnisse geben können. Wer bis dahin auf Sicherheit setzen will, sollte zu seinem Alltag passende Strategien zur Strahlungsvermeidung entwickeln, vielleicht das Android-Smartphone oder das iPhone von Zeit zu Zeit - zum Beispiel nachts - in den Flugmodus schalten. Ratsam ist es auch, einen klassischen Wecker mit Batteriebetrieb zu kaufen. Denn einen Wecker im Haus zu haben ist nie schlecht.
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