Der Hacker "GeHot" will sich ab sofort auf Microsofts Smartphone-Betriebssystem konzentrieren. Der Hersteller unterstützt ihn dabei sogar. Sony hingegen reagiert mit Klagen auf seinen PS3-Jailbreak.
Der Hacker George Hotz, besser bekannt unter seinem Pseudonym "GeoHot", will sich neuen Gebieten zuwenden. Nachdem er sowohl für das iPhone als auch für die PlayStation 3 einen Jailbreak entwickelt hat, ist jetzt Windows Phone 7 in sein Visier gerückt. Im Gegensatz zu den anderen beiden Plattformen schlägt ihm aber keine Feindseligkeit von Hersteller Microsoft entgegen. Im Gegenteil, er soll sogar ein Entwicklergerät erhalten, berichtet Link veralten (gelöscht)unter Berufung auf einen Microsoft-Sprecher. Hotz und Microsoft-Produktmanager Brandon Watson hätten entsprechende Nachrichten ausgetauscht, heißt es.
Mit ChevronWP7 hatte es bereits eine Software gegeben, die Programme auf Windows Phones brachte, die nicht im offiziellen Marketplace verfügbar waren. Das Konzept ist vom Cydia-Store für gejailbreakte iPhones bekannt. Anstatt aber zu klagen, hat Microsoft den Entwicklern von ChevronWP7 eine Kooperation angeboten, worauf sie ihr Werkzeug nicht mehr als Download zur Verfügung stellten. Ob Hotz sich an Microsofts Vorgaben halten oder aber einen Jailbreak für Windows Phone 7 veröffentlichen wird, bleibt aber erst abzuwarten.
Zusammenarbeit statt Klagen
Microsofts Strategie, Hackern Zusammenarbeit anzubieten und nicht gleich mit rechtlichen Schritten zu drohen, setzt sich auch bei der Bewegungssteuerung Kinect für die Spielkonsole Xbox 360 fort. Zwar hatte der Konzern zu Beginn davor gewarnt, an dem System herumzuspielen. Da aber immer neue kreative Einsatzmethoden für Kinect veröffentlicht werden, hat Microsoft inzwischen offiziell verlautbart, die Hacker gewähren zu lassen und nicht auf verletzte Patente oder Urheberrechte zu pochen. Inzwischen gibt es auch schon Open-Source-Treiber für Kinect.
Erst vor kurzem hatte Hotz ein Werkzeug entwickelt, das Eigenbau-Software auf Sonys Spielkonsole PlayStation 3 ermöglicht. Während der Hacker versichert, dass damit lediglich Entwicklern erleichtert werden soll, Software zu programmieren, sieht Sony diverse Urheberrechte verletzt und hat Klage erhoben. Der PS3-Jailbreak könne auch dafür verwendet werden, um Raubkopien zu verwenden, sagt der Hersteller. Neben Hotz sollen auch diverse andere Personen belangt werden, die seine Software weiterverteilt haben.
Quelle: Die Presse