Lithium-Luft-Akku mit enormer Kapazität
Mit poröser Kohlenstoff-Elektrode Kapazität um Faktor 8 steigern
Sie müssen registriert sein, um Links zu sehen.
Forschern der Universität von St Andrews in Schottland (hier hat Prinz William studiert, allerdings nicht Elektronik) stellen den Prototypen eines neuartigen Lithium-Akkus vor, der anstelle der üblichen Lithium-Cobalt-Oxid-Elektrode über eine Elektrode aus porösem Kohlenstoff verfügt. Nach Meinung der Forscher hat dieser Akku-Typ sogar das Potential für die zehnfache Kapazität herkömmlicher Lithium-Akkus, was völlig neue Anwendungsmöglichkeiten bei der Speicherung umweltfreundlicher Energie aus Solar- oder Windkraftanlagen erschließen könnte.
Nach der Halbzeit dieses auf vier Jahre geplanten Forschungsprojekts in Kooperation der Universitäten von Strathclyde (Schottland) und Newcastle (England) wurde immerhin schon ein achtfacher Steigerungsfaktor erreicht. Das Projekt wird vom EPSRC (
Engineering and
Physical
Sciences
Research
Council) unterstützt.
Die Kapazitätssteigerung wurde möglich, indem eine zusätzliche Komponente den Sauerstoff der Umgebungsluft für die Oxidationsprozesse beim Entladen des Akkus nutzt. Dadurch entfällt ein sonst notwendiges oxidatives Material. Der notwendige Sauerstoff wird beim neuartigen Akku zugeführt, indem Luft durch die Akku-Oberfläche in die Kohlenstoffschicht wandert und dort in den Poren die notwendigen oxidativen Prozesse unterhält.
Erste Prototypen erreichten eine Kapazitätsdichte von etwa 1.000 mAh pro Gramm Kohlenstoff. Die neuesten Ausführungen sind hingegen schon bei erstaunlichen 4.000 mAh/g angelangt. Gängige Cobalt-Oxid-Akkus für Handys etc. erzielen im Vergleich dazu nur etwa 500 mAh pro Gramm Elektrodenmaterial.
Der STAIR (St Andrews Air) genannte Akku-Typ soll außerdem preiswerter als aktuelle Fabrikate werden. Es wird allerdings noch rund fünf Jahre dauern, bis Lithium-Luft-Akkus kommerziell verfügbar sein werden. Als erste Anwendungen sind Akkus für Handys und MP3-Player angedacht. :good:
Mehr Infos