Meine Gedanken zu Deinem schriftstellerischen Vorhaben
Hallo Hexer,
zunächst einmal möchte ich alles Gute zum Neuen Jahr
und
zu Deinem Projekt „BUCH“ wünschen.
Ich finde es interessant, schwierig und sehr zeitintensiv, Gedanken, die sich im Laufe von Jahren angesammelt haben, zu Papier zu bringen.
Es würde mich freuen, wenn es Dir gelänge!
Zu Anfang – so schlage ich vor – sollten zwei Dinge stehen:
Erst einmal solltest Du Dir die Frage stellen:
Welches Ziel möchte ich erreichen?
...eine Biographie schreiben? - aber aufgepasst: Da lauert im Hintergrund die Gefahr der Schönfärberei: Schreibst Du alles so, wie es wirklich war, oder wie Du es gerne haben möchtest?
Wahrheit ist die Voraussetzung für Glaubwürdigkeit.
Wenn Du Dir darüber klar geworden bist, dann stellt sich die Frage:
Wie kann ich dieses Ziel erreichen?
Diese Gedanken finden Niederschlag in allem, was Du schreibst – sie schwingen im Hintergrund mit.
Hast Du die Thematik eingegrenzt bzw. definiert, dann könnte als nächstes eine Art Stoffsammlung angeregt werden: Du sammelst alles, was Dir zu diesem Thema wichtig erscheint und schreibst es auf.
Dann lässt Du die Arbeit an Deinem Werk einige Zeit ruhen.
Jetzt kommt das Schwerste:
Du musst Deinem Werk ein Gerüst geben – d.h.: Du benötigst eine Art Inhaltsangabe, erst grob, dann immer feiner untergliedert – ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren.
Bei einer Biographie bietet sich der temporäre Ablauf an.
Sobald Du Dir darüber im Klaren bist, kannst Du nun anhand Deiner Stoffsammlung die einzelnen Themenbereiche füllen.
Du könntest Dich nochmals fragen, ob Dein Buch über Wahrheit berichtet oder über Phantasie oder über beides.
Die Phantasie bietet Vorteile - ihr sind keine Grenzen gesetzt.
Was Wahrheit betrifft – hier meine Empfehlungen:
Gedanke 1:
[FONT="]Ganz aufgeregt kommt einer zum weisen Sokrates gelaufen.[/FONT]
[FONT="]„Höre, Sokrates, das muss ich dir erzählen: Stell dir vor, dein Freund…“[/FONT]
[FONT="]„Halt ein!“, unterbricht ihn der Weise. „Hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?“[/FONT]
[FONT="]„Drei Siebe?“, fragt der andere voll Verwunderung. „Welche drei Siebe?“[/FONT]
[FONT="]„Ja, drei Siebe. Das erste Sieb ist das Sieb der Wahrheit. Hast du das, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?“[/FONT]
[FONT="]„Nein, aber ich denke mir… Ich hörte es auf dem Markt und...“[/FONT]
[FONT="]„So, so. Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft; das ist die Güte. Ist das, was du mir erzählen willst – wenn schon nicht wahr, ist's so doch wenigstens gut für mich? Werde ich mich daran erfreuen?“[/FONT]
[FONT="]„Nein, das nicht, eher im Gegenteil...“[/FONT]
[FONT="]Der Weise schaut ihn an: „Lass’ uns auch das dritte Sieb noch anwenden, die Notwendigkeit. Ist es notwendig, dass ich das, was dich so erregt, weiß? Brauche ich es um mein Leben sinnvoll zu gestalten?“[/FONT]
[FONT="]„Notwendig nun gerade nicht...“[/FONT]
[FONT="]„Also“, sagt Sokrates, „wenn das, was du mir erzählen willst, weder wahr noch gut noch notwendig ist, warum willst du es mir dann erzählen? Lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit."[/FONT]
Gedanke 2:
Max Frisch sagt:
„Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, dass er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen.“
(Beide Gedanken habe ich zitiert aus "Wahrheit und Wahrhaftigkeit", einem Artikel, den man/frau hier findet:
)
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Werk!
Schön wäre es, wenn Du Deine Gedanken, Deine Inhaltsangabe – kurz: Dein Buch im Rohentwurf hier ins Forum stellen könntest – ich bin sicher, wir alle würden Dir sehr gerne redigierend und Tipps und Anregungen gebend hilfreich zur Seite stehen.
Beste Grüße!
Silberschrei