Für digitales Fernsehen braucht man weder Satellitenschüssel noch Kabelanschluss oder DVB-T-Empfänger. Dank IP-TV gibt es die Fernsehbilder bereits vielerorts übers Internet.
Schon vor Ende März, als in den ersten Ballungsräumen das bisherige digitale Antennenfernsehen DVB-T abgeschaltet und durch dessen Nachfolger DVB-T2 mit Full-HD-Auflösung ersetzt wurde, kämpften die Anbieter mit harten Bandagen um die „richtige Art“ für den zukünftigen TV-Empfang. Hintergrund dieses Wettbewerbs um die Kunden ist wie so oft deren Geld.
Denn die Zeiten, als Fernsehen jenseits der GEZ-beziehungsweise Haushaltsabgabe kostenlos war, sind vorbei. Auf sämtlichen Verbreitungswegen fallen für eine höhere Auflösung der Privaten und mehr Sender mittlerweile Gebühren an. Die Satellitenplattform HD+ hat ihre technische Servicepauschale vor Kurzem auf 70 Euro pro Jahr erhöht, Freenet TV als Betreiber von DVB-T2 HD verlangt ab Anfang Juli mit 69 Euro praktisch gleich viel, allerdings pro Empfangsgerät. Ohne diese umgerechnet 5,75 Euro monatlich gibt es hier ab dem Sommer die Privatsender nicht mal mehr in SD-Auflösung zu sehen. Nochmals teurer sind in aller Regel Verträge für das Kabelfernsehen.
IP-TV als Alternative zu Kabel-, Antennen-und Satellitenfernsehen
Weil inzwischen auch die etablierten Empfangsarten laufende Kosten verursachen, lohnt es sich, über das Fernsehen aus dem Internet nachzudenken, das oft mit dem Kürzel IP-TV bezeichnet wird. Ohne nun alle Vor-und Nachteile sämtlicher Empfangswege gegeneinander abzuwägen, sind doch die wichtigsten Eigenschaften von IP-TV zu nennen.
Prinzipiell lässt sich damit überall dort fernsehen, wo ein ausreichend schneller Internetanschluss zur Verfügung steht (ab DSL 6000 oder 16000). Das gilt auch für Mobilgeräte über WLAN und Mobilfunknetz, auf denen ohne zusätzliche Hardware durch einfaches Einloggen jeder Sender ausstrahlt – zumindest im Prinzip.
Vergrößern Die Kosten-und Senderstruktur der Anbieter von IP-TV ist kompliziert. Zattoo bietet auf den ersten Blick auch in der Gratis-Version viel, doch die Werbung stört in der Praxis enorm.
Quelle; pcwelt
Schon vor Ende März, als in den ersten Ballungsräumen das bisherige digitale Antennenfernsehen DVB-T abgeschaltet und durch dessen Nachfolger DVB-T2 mit Full-HD-Auflösung ersetzt wurde, kämpften die Anbieter mit harten Bandagen um die „richtige Art“ für den zukünftigen TV-Empfang. Hintergrund dieses Wettbewerbs um die Kunden ist wie so oft deren Geld.
Denn die Zeiten, als Fernsehen jenseits der GEZ-beziehungsweise Haushaltsabgabe kostenlos war, sind vorbei. Auf sämtlichen Verbreitungswegen fallen für eine höhere Auflösung der Privaten und mehr Sender mittlerweile Gebühren an. Die Satellitenplattform HD+ hat ihre technische Servicepauschale vor Kurzem auf 70 Euro pro Jahr erhöht, Freenet TV als Betreiber von DVB-T2 HD verlangt ab Anfang Juli mit 69 Euro praktisch gleich viel, allerdings pro Empfangsgerät. Ohne diese umgerechnet 5,75 Euro monatlich gibt es hier ab dem Sommer die Privatsender nicht mal mehr in SD-Auflösung zu sehen. Nochmals teurer sind in aller Regel Verträge für das Kabelfernsehen.
IP-TV als Alternative zu Kabel-, Antennen-und Satellitenfernsehen
Weil inzwischen auch die etablierten Empfangsarten laufende Kosten verursachen, lohnt es sich, über das Fernsehen aus dem Internet nachzudenken, das oft mit dem Kürzel IP-TV bezeichnet wird. Ohne nun alle Vor-und Nachteile sämtlicher Empfangswege gegeneinander abzuwägen, sind doch die wichtigsten Eigenschaften von IP-TV zu nennen.
Prinzipiell lässt sich damit überall dort fernsehen, wo ein ausreichend schneller Internetanschluss zur Verfügung steht (ab DSL 6000 oder 16000). Das gilt auch für Mobilgeräte über WLAN und Mobilfunknetz, auf denen ohne zusätzliche Hardware durch einfaches Einloggen jeder Sender ausstrahlt – zumindest im Prinzip.
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Vergrößern Die Kosten-und Senderstruktur der Anbieter von IP-TV ist kompliziert. Zattoo bietet auf den ersten Blick auch in der Gratis-Version viel, doch die Werbung stört in der Praxis enorm.
Hinzu kommen beim Streamen über das Web einige technikbedingte Vorteile. So erhalten Sie wie bei Video-on-Demand individuelle Empfehlungen, also eine Art persönlichen EPG (Electronic Program Guide). Einfach realisiert ist zudem ein Videorecorder, entweder über die Cloud des Anbieters oder über die Festplatte des IP-TV-Receivers daheim.
Eine Variante ist die Funktion Restart oder Catchup-TV, bei der Sie eine schon laufende Sendung auch nachträglich von vorn beginnen können, ohne dass Sie wie sonst beim linearen Fernsehen zuvor ans Aufnehmen in Kombination mit Timeshift denken müssten. Catchup füllt also die zeitliche Lücke zwischen echtem Live-TV und dem nachträglichen Aufrufen über eine Mediathek. Apropos Mediathek: So wie die Sender darin jeweils nur ihre eigenen Inhalte zusammenfassen, können die Streaminganbieter das Gleiche senderübergreifend.
Allerdings setzt ein solcher „Rückwärts-EPG“ – bei der Deutschen Telekom heißt die Funktion Replay, bei Zattoo Recall – voraus, dass die Sender als Rechteinhaber dies auch gestatten. Das ist zwar zunächst praktisch, doch anders als eigene Aufnahmen sind die Inhalte per Replay/Recall nur ein paar Tage verfügbar. Dazu lässt sich bei IP-TV Video-on-Demand integrieren, alle Dienste kommen aus einer Hand und mit einheitlicher Bedienoberfläche daher.
Vergrößern Die gekoppelten IP-TV-Angebote der Internetprovider lassen sich nur mit deren Hardware nutzen: Im Bild der Festplatten-Receiver MR 400 der Telekom.
Wie wichtig dies ist, erkennen auch die übri-gen Fernsehanbieter. Unitymedia etwa bietet seinen Kabel-TV-Kunden mit dem Horizon HD Recorder bereits eine zentrale Plattform, Anfang des Jahres ist der Anbieter von Kabelnetzbetreiber Telecolumbus mit Advance TV nachgezogen. Allerdings sind diese Angebote an die TV-Kabelanschlüsse der Netzbetreiber gekoppelt und damit nicht bundesweit verfügbar.
Vergrößern Die Anbieter von IP-TV im Funktions- und Kostenvergleich
IP-TV nicht gleich IP-TV: Stream mit und ohne Internetanschluss
Das ist bei echtem IP-TV anders. Hier können Sie prinzipiell überall dort fernsehen, wo Sie mit Internet versorgt sind. Die Art des Zugangs – also LTE/3G, Kabel, DSL/VDSL, Glasfaser, Satellit oder auch WLAN – sowie der Versorger spielen dabei zunächst keine Rolle. Die Einschränkung „zunächst“ ist deshalb wichtig, weil sie nur den technischen Aspekt beschreibt.
Aus unternehmerischer Sicht aber sind die Internetprovider natürlich frei, IP-TV beispielsweise nur den Kunden anzubieten, die bereits einen Internetzugang bei ihnen gebucht haben. Und genau das machen die Deutsche Telekom und Vodafone mit ihren TV-und Internet-Kombi-Paketen schon lange, vor zwei Jahren ist der Provider 1&1 hinzugekommen. Der Fernsehempfang über das Internet erfolgt hier zu Hause über einen Festplatten-Receiver, der jeweils 500 GB Kapazität für eigene Aufnahmen bietet.
Vergrößern Im Großen und Ganzen entspricht das Digital-TV ?powered by Telekom? von 1&1 dem der Deutschen Telekom, bei den Details gibt es aber doch einige Unterschiede.
Darüber hinaus buhlen drei entkoppelte, das heißt leitungsunabhängige TV-Streamingdienste um Kunden: Neben dem etablierten Anbieter Zattoo aus der Schweiz sendet seit 2014 der schwedische Dienst Magine in Deutschland und seit dem vergangenen Herbst auch Waipu.TV. Hinter dieser Marke steht das Münchener Unternehmen Exaring, an dem wiederum Freenet beteiligt ist.
Nach dieser Einordnung geht es in die Details und damit auch in den konkreten Vergleich der sechs Anbieter. Ganz trivial mit einem schnellen Fazit ist die Betrachtung jedoch nicht, denn alle Dienste bieten jeweils mehrere Varianten, Pakete und Zusatzoptionen. Diese unterscheiden sich durch die Anzahl und Auflösung der übertragenen Sender, optionale Zusatzpakete, sowie die unterschiedliche Hardwareausstattung und -unterstützung. Am Schluss wissen Sie, welcher Anbieter für welche Abo-Gebühr was bietet, welche Hardware Sie benötigen und welches Angebot für Sie richtig ist.
Vergrößern Aufgepasst: Vodafone bietet im Internet echtes IP-TV nur in den Haushalten, die das Unternehmen nicht per Kabelanschluss versorgt oder versorgen kann ? sonst muss man im Kundencenter anrufen.
1&1 Digital TV, Vodafone TV und Telekom Entertain TV im Vergleich
Wir beginnen bei den providergebundenen IP-TV-Angeboten, also bei 1&1 , der Deutschen Telekom und Vodafone . Ziemlich ähnlich sind IP-TV von der Telekom und 1&1, das schließlich auch als „1&1 Digital TV – Provided by Telekom“ vermarktet wird: Das gilt sowohl für die Anzahl von rund 100 Sendern, davon gut 20 in HD, und die Auflösung von maximal 720p bei den öffentlich-rechtlichen Kanälen als auch für die zubuchbaren HD-Pakete, die Receiver-Kapazität für Aufnahmen und einiges mehr.
Im Detail unterscheiden sich die beiden TV-Dienste dann allerdings doch. So lässt sich der 1&1-TV-Stream etwa nur zusammen mit VDSL 50 oder 100 buchen, während das bei der Telekom auch an einem 16-MBit-Anschluss möglich ist. Zwar ist der Preisunterschied gering, wer jedoch keinen schnellen VDSL-Anschluss bekommt, kann eben auch den Anbieter nicht wählen. Überdies ist die Mindestvertragslaufzeit mit zwei Jahren bei der Telekom doppelt so lang.
Dafür streamt die Telekom anders als 1&1 gegen einen Aufpreis IP-TV auch auf Mobilgeräte – das gilt auch für Telekom-Kunden ohne IP-TV-Option – und bietet die Restart-und Replay-Funktionen. 1&1 beschränkt sich auf die Sender-Mediatheken und Timeshift über den HDD-Receiver. Alle Details zeigt unsere tabellarische Übersicht.
Vodafone punktet mit dem günstigsten Preis von monatlich 8,99 Euro, selbst die Privatsender Pro 7, RTL und Sat.1 sehen Sie hier schon in HD-Auflösung! Dafür müssen Sie Abstriche beim Komfort machen: So können Sie weder nachträglich bereits laufende Sendungen von Beginn an sehen noch über den Rückwärts-EPG verpasste Sendungen – ausgenommen natürlich die Inhalte der Sender-Mediatheken. Timeshift und Aufnahmen erlaubt der aktuelle Receiver TV Center 2000 dagegen.
Etwas kompliziert ist die TV-Angebotsstruktur bei Vodafone – bedingt durch die Übernahme des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland (KDG): Wer nämlich mit einem Kabelanschluss von Vodafone/KDG versorgt werden kann, der muss diesen beim Buchen nehmen. Die DSL-Alternative bietet Vodafone solchen Kunden im Internet gar nicht an, man soll sie allerdings telefonisch im Kundencenter bekommen, wie das Unternehmen auf Nachfrage bestätigte.
Denn beim Kabelanschluss wäre das Ergebnis mit Triple Play (TV, Telefon und Internet) aus einer Hand nur auf den ersten Blick identisch, die Möglichkeiten von echtem IP-TV gäbe es damit nicht. Auch das neue, seit Februar verfügbare Giga TV für mobiles Fernsehen inklusive Replay-und Restart-Funktion beschränkt Vodafone (zunächst) auf Kabelkunden.
80 bis 100 Sender bietet IP-TV, davon 20 bis 40 in HD-Qualität. Das ist weit weniger als beim Satellitenempfang, jedoch deutlich mehr als bei dem neuen terrestrischen Digitalfernsehen DVB-T2 HD. Bei den drei genannten Diensten braucht man außer dem geliehenen HDD-Receiver keinerlei Hardware, muss nichts montieren und kann sofort loslegen. So viel Bequemlichkeit hat jedoch ihren Preis, denn für neun oder zehn Euro pro Monat erhält man gerade mal das Basispaket, lediglich Vodafone überträgt hier ebenfalls die Privatsender in HD. Ein klarer Nachteil gegenüber den providerunabhängigen IP-TV-Diensten ist die Mindestvertragslaufzeit von ein bis zwei Jahren.
IP-TV ohne Providerbindung: Magine TV, Waipu.TV und Zattoo
Vergrößern Wichtig für das Streaming über Mobilfunk: Nur bei Magine (links) und Zattoo ist es möglich, die Qualität und damit die Datenmenge einzustellen, in der Waipu-App fehlt die-se Option.
Mit Ausnahme des für monatlich knapp sieben Euro Aufpreis zubuchbaren „EntertainTV mobil“ von der Telekom beschränkt sich IP-TV über die Netzprovider auf zu Hause. Das ist schade, weil damit ein beträchtlicher Teil des Technikpotenzials ungenutzt bleibt.
Diese Lücke füllen die TV-Streams der unabhängigen Anbieter Magine TV , Waipu.TV und Zattoo . Sie laufen als App auch auf Mobilgerä-ten, also auf dem Smartphone oder Tablet-PC. Magine und Zattoo lassen sich darüber hinaus unter Windows und iOS sowie auf diversen TV-Zusatzgeräten wie Fire TV, Apple TV, Xbox und einigen Smart-TVs nutzen, bei Waipu werden weniger Geräte unterstützt.
Alle drei Dienste bieten eine eingeschränkte Gratis-Version mit wenigen Sendern, geringer Auflösung oder Werbung. Gegen eine monatliche Abo-Gebühr von knapp fünf, sieben beziehungsweise zehn Euro übertragen sie mehr Stationen und bieten eine bessere Auflösung. Waipu und Zattoo beschränken das HD-Streaming praktisch auf die öffentlich-rechtlichen Sender. RTL, Pro 7 und Sat.1 werden hier nur in SD ausgestrahlt. Wer eine große Senderauswahl in möglichst guter Qualität sehen möchte, der ist bei Magine richtig.
Zattoo wiederum ist mit einer Restart-und Replay-Funktion ausgestattet, Magine nur teilweise und Waipu.TV gar nicht. Waipu lässt sich als Videorecorder mit Speicherung in der Cloud nutzen, die Speicherkapazität hängt vom gewählten Abo ab und kann gegebenenfalls gegen Gebühr erweitert werden. Wer unterwegs im Mobilfunknetz sehen möchte, der zahlt hier fünf Euro Aufpreis. Bei der Konkurrenz ist das kostenlos. Überzeugen können alle drei Dienste bei der Smartphone-Bedienung, um darüber den TV-Stream mittels Chromecast auf den Fernseher zu steuern. Denn nicht nur das Umschalten funktioniert schnell und zuverlässig, auf dem Mobilgerät lässt sich bei allen mittels Livestream oder -vorschau auch durch die Sender zappen, ohne dass das aktuelle Programm auf dem Hauptschirm unterbrochen würde.
Vergrößern Als einziger der entkoppelten Dienste bietet Waipu.TV einen Videorecorder, der allerdings nur über die Cloud und mit begrenztem Speichervolumen zur Verfügung steht.
Als Mindestbandbreite für das TV-Streamen in SD nennen alle drei Anbieter 4 MBit/s, für HD sind zwischen 7 MBit/s (Zattoo) und 16 MBit/s (Waipu) erforderlich. Eine Einschränkung ist bei Waipu aber noch zur Verfügbarkeit zu machen: Diese beziffert das Unternehmen mit 99 Prozent aller Internetprovider, aber es gibt eben auch einzelne Netzanbieter ohne Waipu-Unterstützung . Dafür garantiert das Unternehmen immer genügend Bandbreite, ähnlich wie dies 1&1, die Telekom und Vodafone mit der Priorisierung der Fernsehsignale gewährleisten.
Nicht zu vernachlässigen beim Streamen über LTE oder 3G sind die riesigen Datenvolumina: Selbst bei Minimalauflösung verursacht eine Stunde TV bei Magine und Zattoo jeweils rund 300 MB, bei Waipu sogar etwa 900 MB. Weil sich die Streamingqualität in der Waipu-App nicht einstellen lässt, eignet sie sich wegen des hohen Datenverbrauchs kaum für die Nutzung außerhalb von WLAN.
Positiv an allen vom Providerzugang entbündelten Angeboten ist die Flexibilität. Die Dienste laufen mit nahezu jedem Internetzugang und lassen sich monatlich kündigen, sodass man sie ohne Risiko ausprobieren kann. Einen Dämpfer müssen Urlauber hinnehmen, wenn sie Deutschland verlassen. Denn obwohl technisch möglich, ist das Streamen im Ausland aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Wie Sie deutsches Fernsehen dennoch per Stream im Auslandsurlaub sehen, lesen Sie im Kasten „Geoblocking: TV im Ausland“.
Geoblocking: TV im Ausland
Jenseits der stationären Fernseher in Hotels, Bars oder Restaurants ist der Empfang deutscher Fernsehsender im Auslandsurlaub schwierig. Grund ist das sogenannte Geoblocking, also die fehlenden Verbreitungsrechte außerhalb der Bundesrepublik. Wer versucht, dort einen öffentlich-rechtlichen oder privaten Sender zu streamen, sieht einen Sperrhinweis. Nun will die EU das Geoblocking für bezahlte Audio-und Videodienste wie Spotify oder Netflix zu Beginn des nächsten Jahres abschaffen. Wie sich das künftige Verbot auf IP-TV auswirken wird, ist aber noch offen.
Doch es gibt mit VPN eine Lösung. Mittels eines virtuellen privaten Netzwerks können Sie Ihre im Ausland bezogene „fremde“ IP-Adresse über einen deutschen Server des VPN-Anbieters umleiten lassen. Dazu installieren Sie eine der zahlreichen VPN-Apps, beispielsweise Hotspotshield VPN, Surfeasy VPN oder Tunnelbear VPN (alle für Android und iOS verfügbar). Jeder dieser Anbieter offeriert kostenlos ein begrenztes Gratis-Volumen, für zwei bis vier Euro Monatsgebühr wird das Limit aufgehoben.
Fritzbox-Besitzern bietet sich mit dem VPN-Zugriff auf Ihr Heimnetz eine komfortable Fernsehalternative, wenn sie daheim einen eigenen TV-Server betreiben. Ein solcher lässt sich auch über eine Netzwerkfestplatte mit dem TV-Butler von DVB Logic (knapp 100 Euro inklusive Software) per DVB-C oder DVB-T2 betreiben. Wie Sie VPN mit der Fritzbox einrichten, haben wir online für Sie zusammengefasst .
Fazit: IP-TV im Vergleich zu Kabel, Satellit und DVB-T2 HD
Vergrößern Ein elektronischer Programmführer (EPG) ist überall Standard (links im Bild), eine Live-Vorschau wie in der Zattoo-App rechts dagegen nicht. Immerhin bieten die drei providerunabhängigen TV-Dienste eine solche Vorschau.
Den in jeder Hinsicht besten Empfangsweg für das TV-Signal gibt es nicht. Alle, die ein riesiges Senderangebot haben möchten, kommen am Satellitenempfang nicht vorbei. Hierfür spricht auch die Überallverfügbarkeit sowie, dass abgesehen von den optionalen HD-Privatsendern keine laufenden Kosten anfallen. Dafür ist die Signalverteilung auf mehrere Fernseher nicht ganz einfach und im städtischen Raum ist nicht überall eine Schüssel erlaubt.
Kabelfernsehen dagegen ist schnell eingerichtet, zumal beinahe jedes moderne Fernsehgerät einen DVB-C-Tuner integriert hat: TV-Kabel einstecken, Sendersuchlauf starten, Favoriten speichern – und fertig. Diese Bequemlichkeit bezahlt man – häufig versteckt in den Nebenkosten der Wohnung – vergleichsweise teuer, zudem ist die Senderauswahl viel kleiner als über Satellit. Das neue DVB-T2 HD verspricht mit Full-HD viel, muss sich im Regelbetrieb jedoch erst beweisen. Zudem braucht man oft neue Hardware und zahlt für jeden einzelnen TV-Empfänger 69 Euro pro Jahr, um die Privatsender überhaupt zu Gesicht zu bekommen.
Wie also steht nun IP-TV im Vergleich zu diesen Alternativen da? Es gibt deutlich mehr Sender als bei DVB-T2 und meist auch mehr als beim Kabelanschluss, es ist einfach eingerichtet und bequem zu bedienen. Außerdem gibt es meist Sport-oder Filmpakete sowie den Bezahlsender Sky optional dazu.
Dafür sind die providergekoppelten Dienste der Telekom wie auch von 1&1 mit monatlich zehn Euro plus gegebenenfalls fünf bis sieben Euro für RTL, Pro 7, Sat.1 & Co. in HD nicht gerade billig. Nur bei Vodafone kosten diese nichts extra. Kunden binden sich allerdings mindestens 12 oder 24 Monate. Schade ist, dass kein Anbieter das Potenzial von IP-TV voll ausschöpft oder Funktionen wie mobiles Fernsehen unterwegs und Catchup/Restart nur gegen Aufpreis freischaltet.
Da leisten Magine, Waipu und Zattoo ohne Anschlusskopplung teilweise mehr, des Weiteren sind sie preisgünstiger und flexibler. Wer WLAN, eine halbwegs schnelle Internetleitung sowie ein Smartphone besitzt und noch knapp 40 Euro in einen Chromecast-oder Fire-TV-Stick investiert, hat die notwendige Infrastruktur schon beisammen.
Für daheim eignen sich alle drei Anbieter. Waipu kostet mit rund sechs Euro für das Monatspaket inklusive Privatsendern und HD-Option für die öffentlich-rechtlichen Kanäle nur knapp die Hälfte von Magine, das wiederum TV-Streaming auch per Mobilfunk und auf Wunsch diverse Zusatzinhalte bietet. Angesichts des Preises und der fehlenden Privatsender in HD steht Zattoo inzwischen etwas im Schatten der beiden Newcomer.
Eine Variante ist die Funktion Restart oder Catchup-TV, bei der Sie eine schon laufende Sendung auch nachträglich von vorn beginnen können, ohne dass Sie wie sonst beim linearen Fernsehen zuvor ans Aufnehmen in Kombination mit Timeshift denken müssten. Catchup füllt also die zeitliche Lücke zwischen echtem Live-TV und dem nachträglichen Aufrufen über eine Mediathek. Apropos Mediathek: So wie die Sender darin jeweils nur ihre eigenen Inhalte zusammenfassen, können die Streaminganbieter das Gleiche senderübergreifend.
Allerdings setzt ein solcher „Rückwärts-EPG“ – bei der Deutschen Telekom heißt die Funktion Replay, bei Zattoo Recall – voraus, dass die Sender als Rechteinhaber dies auch gestatten. Das ist zwar zunächst praktisch, doch anders als eigene Aufnahmen sind die Inhalte per Replay/Recall nur ein paar Tage verfügbar. Dazu lässt sich bei IP-TV Video-on-Demand integrieren, alle Dienste kommen aus einer Hand und mit einheitlicher Bedienoberfläche daher.
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Vergrößern Die gekoppelten IP-TV-Angebote der Internetprovider lassen sich nur mit deren Hardware nutzen: Im Bild der Festplatten-Receiver MR 400 der Telekom.
Wie wichtig dies ist, erkennen auch die übri-gen Fernsehanbieter. Unitymedia etwa bietet seinen Kabel-TV-Kunden mit dem Horizon HD Recorder bereits eine zentrale Plattform, Anfang des Jahres ist der Anbieter von Kabelnetzbetreiber Telecolumbus mit Advance TV nachgezogen. Allerdings sind diese Angebote an die TV-Kabelanschlüsse der Netzbetreiber gekoppelt und damit nicht bundesweit verfügbar.
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Vergrößern Die Anbieter von IP-TV im Funktions- und Kostenvergleich
IP-TV nicht gleich IP-TV: Stream mit und ohne Internetanschluss
Das ist bei echtem IP-TV anders. Hier können Sie prinzipiell überall dort fernsehen, wo Sie mit Internet versorgt sind. Die Art des Zugangs – also LTE/3G, Kabel, DSL/VDSL, Glasfaser, Satellit oder auch WLAN – sowie der Versorger spielen dabei zunächst keine Rolle. Die Einschränkung „zunächst“ ist deshalb wichtig, weil sie nur den technischen Aspekt beschreibt.
Aus unternehmerischer Sicht aber sind die Internetprovider natürlich frei, IP-TV beispielsweise nur den Kunden anzubieten, die bereits einen Internetzugang bei ihnen gebucht haben. Und genau das machen die Deutsche Telekom und Vodafone mit ihren TV-und Internet-Kombi-Paketen schon lange, vor zwei Jahren ist der Provider 1&1 hinzugekommen. Der Fernsehempfang über das Internet erfolgt hier zu Hause über einen Festplatten-Receiver, der jeweils 500 GB Kapazität für eigene Aufnahmen bietet.
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Vergrößern Im Großen und Ganzen entspricht das Digital-TV ?powered by Telekom? von 1&1 dem der Deutschen Telekom, bei den Details gibt es aber doch einige Unterschiede.
Darüber hinaus buhlen drei entkoppelte, das heißt leitungsunabhängige TV-Streamingdienste um Kunden: Neben dem etablierten Anbieter Zattoo aus der Schweiz sendet seit 2014 der schwedische Dienst Magine in Deutschland und seit dem vergangenen Herbst auch Waipu.TV. Hinter dieser Marke steht das Münchener Unternehmen Exaring, an dem wiederum Freenet beteiligt ist.
Nach dieser Einordnung geht es in die Details und damit auch in den konkreten Vergleich der sechs Anbieter. Ganz trivial mit einem schnellen Fazit ist die Betrachtung jedoch nicht, denn alle Dienste bieten jeweils mehrere Varianten, Pakete und Zusatzoptionen. Diese unterscheiden sich durch die Anzahl und Auflösung der übertragenen Sender, optionale Zusatzpakete, sowie die unterschiedliche Hardwareausstattung und -unterstützung. Am Schluss wissen Sie, welcher Anbieter für welche Abo-Gebühr was bietet, welche Hardware Sie benötigen und welches Angebot für Sie richtig ist.
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Vergrößern Aufgepasst: Vodafone bietet im Internet echtes IP-TV nur in den Haushalten, die das Unternehmen nicht per Kabelanschluss versorgt oder versorgen kann ? sonst muss man im Kundencenter anrufen.
1&1 Digital TV, Vodafone TV und Telekom Entertain TV im Vergleich
Wir beginnen bei den providergebundenen IP-TV-Angeboten, also bei 1&1 , der Deutschen Telekom und Vodafone . Ziemlich ähnlich sind IP-TV von der Telekom und 1&1, das schließlich auch als „1&1 Digital TV – Provided by Telekom“ vermarktet wird: Das gilt sowohl für die Anzahl von rund 100 Sendern, davon gut 20 in HD, und die Auflösung von maximal 720p bei den öffentlich-rechtlichen Kanälen als auch für die zubuchbaren HD-Pakete, die Receiver-Kapazität für Aufnahmen und einiges mehr.
Im Detail unterscheiden sich die beiden TV-Dienste dann allerdings doch. So lässt sich der 1&1-TV-Stream etwa nur zusammen mit VDSL 50 oder 100 buchen, während das bei der Telekom auch an einem 16-MBit-Anschluss möglich ist. Zwar ist der Preisunterschied gering, wer jedoch keinen schnellen VDSL-Anschluss bekommt, kann eben auch den Anbieter nicht wählen. Überdies ist die Mindestvertragslaufzeit mit zwei Jahren bei der Telekom doppelt so lang.
Dafür streamt die Telekom anders als 1&1 gegen einen Aufpreis IP-TV auch auf Mobilgeräte – das gilt auch für Telekom-Kunden ohne IP-TV-Option – und bietet die Restart-und Replay-Funktionen. 1&1 beschränkt sich auf die Sender-Mediatheken und Timeshift über den HDD-Receiver. Alle Details zeigt unsere tabellarische Übersicht.
Vodafone punktet mit dem günstigsten Preis von monatlich 8,99 Euro, selbst die Privatsender Pro 7, RTL und Sat.1 sehen Sie hier schon in HD-Auflösung! Dafür müssen Sie Abstriche beim Komfort machen: So können Sie weder nachträglich bereits laufende Sendungen von Beginn an sehen noch über den Rückwärts-EPG verpasste Sendungen – ausgenommen natürlich die Inhalte der Sender-Mediatheken. Timeshift und Aufnahmen erlaubt der aktuelle Receiver TV Center 2000 dagegen.
Etwas kompliziert ist die TV-Angebotsstruktur bei Vodafone – bedingt durch die Übernahme des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland (KDG): Wer nämlich mit einem Kabelanschluss von Vodafone/KDG versorgt werden kann, der muss diesen beim Buchen nehmen. Die DSL-Alternative bietet Vodafone solchen Kunden im Internet gar nicht an, man soll sie allerdings telefonisch im Kundencenter bekommen, wie das Unternehmen auf Nachfrage bestätigte.
Denn beim Kabelanschluss wäre das Ergebnis mit Triple Play (TV, Telefon und Internet) aus einer Hand nur auf den ersten Blick identisch, die Möglichkeiten von echtem IP-TV gäbe es damit nicht. Auch das neue, seit Februar verfügbare Giga TV für mobiles Fernsehen inklusive Replay-und Restart-Funktion beschränkt Vodafone (zunächst) auf Kabelkunden.
80 bis 100 Sender bietet IP-TV, davon 20 bis 40 in HD-Qualität. Das ist weit weniger als beim Satellitenempfang, jedoch deutlich mehr als bei dem neuen terrestrischen Digitalfernsehen DVB-T2 HD. Bei den drei genannten Diensten braucht man außer dem geliehenen HDD-Receiver keinerlei Hardware, muss nichts montieren und kann sofort loslegen. So viel Bequemlichkeit hat jedoch ihren Preis, denn für neun oder zehn Euro pro Monat erhält man gerade mal das Basispaket, lediglich Vodafone überträgt hier ebenfalls die Privatsender in HD. Ein klarer Nachteil gegenüber den providerunabhängigen IP-TV-Diensten ist die Mindestvertragslaufzeit von ein bis zwei Jahren.
IP-TV ohne Providerbindung: Magine TV, Waipu.TV und Zattoo
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Vergrößern Wichtig für das Streaming über Mobilfunk: Nur bei Magine (links) und Zattoo ist es möglich, die Qualität und damit die Datenmenge einzustellen, in der Waipu-App fehlt die-se Option.
Mit Ausnahme des für monatlich knapp sieben Euro Aufpreis zubuchbaren „EntertainTV mobil“ von der Telekom beschränkt sich IP-TV über die Netzprovider auf zu Hause. Das ist schade, weil damit ein beträchtlicher Teil des Technikpotenzials ungenutzt bleibt.
Diese Lücke füllen die TV-Streams der unabhängigen Anbieter Magine TV , Waipu.TV und Zattoo . Sie laufen als App auch auf Mobilgerä-ten, also auf dem Smartphone oder Tablet-PC. Magine und Zattoo lassen sich darüber hinaus unter Windows und iOS sowie auf diversen TV-Zusatzgeräten wie Fire TV, Apple TV, Xbox und einigen Smart-TVs nutzen, bei Waipu werden weniger Geräte unterstützt.
Alle drei Dienste bieten eine eingeschränkte Gratis-Version mit wenigen Sendern, geringer Auflösung oder Werbung. Gegen eine monatliche Abo-Gebühr von knapp fünf, sieben beziehungsweise zehn Euro übertragen sie mehr Stationen und bieten eine bessere Auflösung. Waipu und Zattoo beschränken das HD-Streaming praktisch auf die öffentlich-rechtlichen Sender. RTL, Pro 7 und Sat.1 werden hier nur in SD ausgestrahlt. Wer eine große Senderauswahl in möglichst guter Qualität sehen möchte, der ist bei Magine richtig.
Zattoo wiederum ist mit einer Restart-und Replay-Funktion ausgestattet, Magine nur teilweise und Waipu.TV gar nicht. Waipu lässt sich als Videorecorder mit Speicherung in der Cloud nutzen, die Speicherkapazität hängt vom gewählten Abo ab und kann gegebenenfalls gegen Gebühr erweitert werden. Wer unterwegs im Mobilfunknetz sehen möchte, der zahlt hier fünf Euro Aufpreis. Bei der Konkurrenz ist das kostenlos. Überzeugen können alle drei Dienste bei der Smartphone-Bedienung, um darüber den TV-Stream mittels Chromecast auf den Fernseher zu steuern. Denn nicht nur das Umschalten funktioniert schnell und zuverlässig, auf dem Mobilgerät lässt sich bei allen mittels Livestream oder -vorschau auch durch die Sender zappen, ohne dass das aktuelle Programm auf dem Hauptschirm unterbrochen würde.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Vergrößern Als einziger der entkoppelten Dienste bietet Waipu.TV einen Videorecorder, der allerdings nur über die Cloud und mit begrenztem Speichervolumen zur Verfügung steht.
Als Mindestbandbreite für das TV-Streamen in SD nennen alle drei Anbieter 4 MBit/s, für HD sind zwischen 7 MBit/s (Zattoo) und 16 MBit/s (Waipu) erforderlich. Eine Einschränkung ist bei Waipu aber noch zur Verfügbarkeit zu machen: Diese beziffert das Unternehmen mit 99 Prozent aller Internetprovider, aber es gibt eben auch einzelne Netzanbieter ohne Waipu-Unterstützung . Dafür garantiert das Unternehmen immer genügend Bandbreite, ähnlich wie dies 1&1, die Telekom und Vodafone mit der Priorisierung der Fernsehsignale gewährleisten.
Nicht zu vernachlässigen beim Streamen über LTE oder 3G sind die riesigen Datenvolumina: Selbst bei Minimalauflösung verursacht eine Stunde TV bei Magine und Zattoo jeweils rund 300 MB, bei Waipu sogar etwa 900 MB. Weil sich die Streamingqualität in der Waipu-App nicht einstellen lässt, eignet sie sich wegen des hohen Datenverbrauchs kaum für die Nutzung außerhalb von WLAN.
Positiv an allen vom Providerzugang entbündelten Angeboten ist die Flexibilität. Die Dienste laufen mit nahezu jedem Internetzugang und lassen sich monatlich kündigen, sodass man sie ohne Risiko ausprobieren kann. Einen Dämpfer müssen Urlauber hinnehmen, wenn sie Deutschland verlassen. Denn obwohl technisch möglich, ist das Streamen im Ausland aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Wie Sie deutsches Fernsehen dennoch per Stream im Auslandsurlaub sehen, lesen Sie im Kasten „Geoblocking: TV im Ausland“.
Geoblocking: TV im Ausland
Jenseits der stationären Fernseher in Hotels, Bars oder Restaurants ist der Empfang deutscher Fernsehsender im Auslandsurlaub schwierig. Grund ist das sogenannte Geoblocking, also die fehlenden Verbreitungsrechte außerhalb der Bundesrepublik. Wer versucht, dort einen öffentlich-rechtlichen oder privaten Sender zu streamen, sieht einen Sperrhinweis. Nun will die EU das Geoblocking für bezahlte Audio-und Videodienste wie Spotify oder Netflix zu Beginn des nächsten Jahres abschaffen. Wie sich das künftige Verbot auf IP-TV auswirken wird, ist aber noch offen.
Doch es gibt mit VPN eine Lösung. Mittels eines virtuellen privaten Netzwerks können Sie Ihre im Ausland bezogene „fremde“ IP-Adresse über einen deutschen Server des VPN-Anbieters umleiten lassen. Dazu installieren Sie eine der zahlreichen VPN-Apps, beispielsweise Hotspotshield VPN, Surfeasy VPN oder Tunnelbear VPN (alle für Android und iOS verfügbar). Jeder dieser Anbieter offeriert kostenlos ein begrenztes Gratis-Volumen, für zwei bis vier Euro Monatsgebühr wird das Limit aufgehoben.
Fritzbox-Besitzern bietet sich mit dem VPN-Zugriff auf Ihr Heimnetz eine komfortable Fernsehalternative, wenn sie daheim einen eigenen TV-Server betreiben. Ein solcher lässt sich auch über eine Netzwerkfestplatte mit dem TV-Butler von DVB Logic (knapp 100 Euro inklusive Software) per DVB-C oder DVB-T2 betreiben. Wie Sie VPN mit der Fritzbox einrichten, haben wir online für Sie zusammengefasst .
Fazit: IP-TV im Vergleich zu Kabel, Satellit und DVB-T2 HD
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Vergrößern Ein elektronischer Programmführer (EPG) ist überall Standard (links im Bild), eine Live-Vorschau wie in der Zattoo-App rechts dagegen nicht. Immerhin bieten die drei providerunabhängigen TV-Dienste eine solche Vorschau.
Den in jeder Hinsicht besten Empfangsweg für das TV-Signal gibt es nicht. Alle, die ein riesiges Senderangebot haben möchten, kommen am Satellitenempfang nicht vorbei. Hierfür spricht auch die Überallverfügbarkeit sowie, dass abgesehen von den optionalen HD-Privatsendern keine laufenden Kosten anfallen. Dafür ist die Signalverteilung auf mehrere Fernseher nicht ganz einfach und im städtischen Raum ist nicht überall eine Schüssel erlaubt.
Kabelfernsehen dagegen ist schnell eingerichtet, zumal beinahe jedes moderne Fernsehgerät einen DVB-C-Tuner integriert hat: TV-Kabel einstecken, Sendersuchlauf starten, Favoriten speichern – und fertig. Diese Bequemlichkeit bezahlt man – häufig versteckt in den Nebenkosten der Wohnung – vergleichsweise teuer, zudem ist die Senderauswahl viel kleiner als über Satellit. Das neue DVB-T2 HD verspricht mit Full-HD viel, muss sich im Regelbetrieb jedoch erst beweisen. Zudem braucht man oft neue Hardware und zahlt für jeden einzelnen TV-Empfänger 69 Euro pro Jahr, um die Privatsender überhaupt zu Gesicht zu bekommen.
Wie also steht nun IP-TV im Vergleich zu diesen Alternativen da? Es gibt deutlich mehr Sender als bei DVB-T2 und meist auch mehr als beim Kabelanschluss, es ist einfach eingerichtet und bequem zu bedienen. Außerdem gibt es meist Sport-oder Filmpakete sowie den Bezahlsender Sky optional dazu.
Dafür sind die providergekoppelten Dienste der Telekom wie auch von 1&1 mit monatlich zehn Euro plus gegebenenfalls fünf bis sieben Euro für RTL, Pro 7, Sat.1 & Co. in HD nicht gerade billig. Nur bei Vodafone kosten diese nichts extra. Kunden binden sich allerdings mindestens 12 oder 24 Monate. Schade ist, dass kein Anbieter das Potenzial von IP-TV voll ausschöpft oder Funktionen wie mobiles Fernsehen unterwegs und Catchup/Restart nur gegen Aufpreis freischaltet.
Da leisten Magine, Waipu und Zattoo ohne Anschlusskopplung teilweise mehr, des Weiteren sind sie preisgünstiger und flexibler. Wer WLAN, eine halbwegs schnelle Internetleitung sowie ein Smartphone besitzt und noch knapp 40 Euro in einen Chromecast-oder Fire-TV-Stick investiert, hat die notwendige Infrastruktur schon beisammen.
Für daheim eignen sich alle drei Anbieter. Waipu kostet mit rund sechs Euro für das Monatspaket inklusive Privatsendern und HD-Option für die öffentlich-rechtlichen Kanäle nur knapp die Hälfte von Magine, das wiederum TV-Streaming auch per Mobilfunk und auf Wunsch diverse Zusatzinhalte bietet. Angesichts des Preises und der fehlenden Privatsender in HD steht Zattoo inzwischen etwas im Schatten der beiden Newcomer.
Quelle; pcwelt