AW: Heynckes deutet Lewandowski-Wechsel nach München an
Berater macht Druck: Wechsel rückt näher
Die Anzeichen für einen sofortigen Wechsel des Polen zum FCB verdichten sich. Sein Berater macht Druck. Der BVB sucht Plan B.
Bild ist nicht mehr aktiv.
München/Dortmund - Die Stimmung von Hans-Joachim Watzke dürfte sich auch am Montag kaum aufgehellt haben.
Die große Enttäuschung über den verpassten Coup in der Champions League hallte noch nach. Na klar.
So weit, so schlecht. Aber dann waren da ja auch noch die Meldungen aus Polen.
"Für mich ist die Zukunft von Robert Lewandowski klar", sagte Cezary Kucharski dem polnischen TV-Sender "TVN24". Dann fügte der Berater des BVB-Stars hinzu: "Es gibt keinen Grund so zu tun, als ob Robert nicht in München spielen wird."
Das Lewandowski-Lager erhöht den Druck!
"Für uns ist die Sache klar"
"Für uns ist die Sache klar, aber wir haben noch nichts unterschrieben. Die Klubs müssen zuerst Einigkeit erzielen", führte Kucharski weiter aus: "Das kann in einer oder in drei Wochen der Fall sein."
Ob sie das in Dortmund ähnlich sehen? Wohl kaum. Bisher hatten die BVB-Verantwortlichen stets betont, ihren Torjäger bis zu dessen Vertragsende 2014 halten zu wollen.
Doch die Aussagen von Kucharski machen klar: Lewandowski will weg. Sofort. Zum FC Bayern. Seine Zukunft liegt nicht beim deutschen Vizemeister. Und auch nicht bei anderen Interessenten: Chelsea? Nein! Real? Nein!
SPORT1: Einigung erzielt
Der Transferpoker wird zunehmend zu einer unendlichen Geschichte. SPORT1 hatte bereits im vergangenen Februar vermeldet, dass sich der Torjäger und der FC Bayern über einen Wechsel einig sind.
Einzig der Zeitpunkt des Transfers ist offen.
In diesem Sommer müsste der neue Champions-League-Sieger aus Münchner wohl eine Summe zwischen 25 und 35 Millionen Euro für den Stürmer aufbringen. Im kommenden Jahr wäre er ablösefrei
Doch seit Tagen verdichten sich die Anzeichen, dass es nun ganz schnell gehen kann. Nicht allein durch Kucharski Ankündigungen.
Ärger über Heynckes
Auch Bayern-Trainer Jupp Heynckes hatte den Wechsel des BVB-Stars nach dem Finale in Wembley bereits indirekt bestätigt. Dortmunds Geschäftsführer Watzke brachte dies auf die Palme.
"Ich fand das unmöglich. Aber das muss er selber wissen", sagte der BVB-Boss bei SPORT1: "Vielleicht war er ein wenig von Glückshormonen geschwängert. Das ist wenigstens nicht seine Aufgabe." Das saß.
Die Nerven sind angespannt. Sollten die Dortmunder dem Druck aus dem Umfeld Lewandowskis nicht mehr standhalten können und die Freigabe erteilen, wäre es der dritte harte Nackenschlag binnen weniger Wochen. Und immer waren die Bayern schuld.
BVB schwimmt in Geld
Zunächst gab Mario Götze seinen Wechsel zum FCB bekannt. Eine festgeschriebene Ablösesumme, 37 Millionen Euro. Das genügte. Am Samstag verloren die Dortmunder dann das Königsklassen-Finale gegen die Münchner - und nun könnte auch noch Lewandowski beim Abschied leise "Servus" sagen.
Einzig positiver Nebeneffekt: Die Dortmunder schwimmen in Geld. Insgesamt gut 60 Millionen brachte der Triumphzug bis ins Finale der Champions League ein. Dazu kommen die Götze-Millionen und voraussichtlich die Lewandowski-Millionen.
Macht unter dem Strich bis zu 130 Millionen für neue Stars.
"Keinen Milimeter nachlassen"
"Wir werden im nächsten Jahr eine Mannschaft auf den Rasen schicken - da wird sich der eine oder andere noch wundern. Es soll keiner glauben, dass wir nur einen Milimeter nachlassen werden", sagt Watzke.
Trainer Jürgen Klopp ergänzt: "Jetzt wollen wir erst einmal noch ein paar Dinge auf dem Transfermarkt regeln und erst dann machen wir Urlaub."
Insgesamt vier hochkarätige Zugänge für alle Mannschaftsteile sollen in den nächsten Wochen präsentiert werden. Auch um ein deutliches Zeichen gegen die Unkenrufe von einem Ausverkauf beim BVB zu setzen.
Ist Lewandowski ersetzbar?
Die Vereinsführung ist offenbar bereit, das eingenommene Geld in die Mannschaft zu reinvestieren. Mit der zur Verfügung stehenden Summe ließe sich so mancher Star nach Dortmund locken.
Vor allem bei der Besetzung des Angriffs dürfte bei einem Abgang von Lewandowski nicht gespart werden.
Schließlich hängt beinahe die gesamte Statik des Erfolgsteams von dem Polen ab, der an insgesamt 49 Pflichtspieltreffern (36 Tore, 13 Vorlagen) beteiligt war.
Suche nach Plan B
"Ich weiß nicht, wo er nächste Saison spielen wird. Im Moment würde ich sagen: Bei uns", hatte Klopp zuletzt betont. Doch die Baumeister der Dortmunder wären fahrlässig, nicht schon jetzt einen Plan B in der Tasche zu haben.
Am ehesten passt Edin Dzeko (Manchester City) ins sportliche Profil. Bisher hatten die Dortmunder einen Wechsel des früheren Bundesliga-Torschützenkönigs aber mit Verweis auf dessen zu hohes Gehalt immer zurückgewiesen.
Gehandelt werden auch der Belgier Christian Benteke (Aston Villa), Mame Diouf von Hannover 96 und sogar FCB-Oldie Claudio Pizarro.
Es dürften turbulente Wochen bevorstehen.
sport1.de