AW: Guerrero geht auf Fan los
Guerrero kommt mit "blauem Auge" davon
Teures Nachspiel für Paolo Guerrero: Nach seinem Ausraster im Nordderby gegen Hannover 96 hat der Hamburger SV den Peruaner zu einer Rekordstrafe verdonnert. "Vereinsintern erhält er eine Geldstrafe, wie wir sie im Verein noch nie hatten", sagte HSV-Boss Bernd Hoffmann.
Die Höhe der Geldstrafe ist nicht bekannt, sie dürfte zwischen 50.000 und 100.000 Euro liegen und wird für soziale Zwecke verwandt. Immerhin bleibt dem Stürmer damit ein Rauswurf erspart - weitere vereinsinterne Sanktionen wird es nicht geben.
Keine Anzeige gegen Guerrero
Guerrero entschuldigte sich bei dem Opfer sowie seiner Mannschaft, den Fans und dem gesamten HSV. "Was ich gemacht habe, war sehr schlecht, das war ein großer Fehler von mir", erklärte er, "es tut mir ehrlich leid." Er soll sich noch vor dem Spiel in der Europa League am Donnerstag in Lüttich auch persönlich bei dem Fan entschuldigen. Der Mann wurde von dem Flaschenwurf nicht äußerlich verletzt und hat bislang auf eine Anzeige verzichtet.
Hoffmann nimmt Entschuldigung an
"Entscheidend für unsere Entscheidung war, dass sich Paolo glaubhaft entschuldigt hat und dass er sich in den vier Jahren hier nie etwas Vergleichbares hat zu Schulden kommen lassen. Er hat glaubhaft gemacht, dass dies unter höchsten Emotionen passiert ist", sagte HSV-Chef Bernd Hoffmann. "Sein Verhalten ist in keinster Weise zu akzeptieren. Wir denken jedoch, dass er eine zweite Chance verdient hat."
Parallelen zum Fall Atuoba
Im Dezember 2006 hatte der HSV seinen Abwehrspieler Thimothee Atouba für zwei Spiele gesperrt, weil dieser einem Fan nach einer Beleidigung den Stinkefinger gezeigt hatte. Auch Guerrero erklärte, er sei beleidigt worden. Dabei seinen unter anderem die Wörter "Arschloch" und "du spielst Scheiße" gefallen. Bei Atouba sei das Verhalten laut Hoffmann damals aber weniger einsichtig gewesen.
DFL und DFB haben noch nicht reagiert
Eine Entscheidung der Deutschen Fußball Liga (DFL) oder des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) stand am Mittag des Ostermontages noch aus. Schiedsrichter Peter Sippel hatte den Vorfall nicht in den Spielbericht eingetragen, weil er zum Zeitpunkt des Geschehens bereits in der Kabine war.
Quelle: sid, dpa