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Formel 1: Qualifying in Melbourne

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Die Karten sind neu gemischt

Die schönsten Autos sind auch die schnellsten: McLaren steht in Melbourne vorn, Hamilton vor Button. Vettel wird im Qualifying nur Sechster, Schumacher dagegen Vierter. Mercedes ist so schnell, dass gegen den W03 ein Protest laufen soll.

Mercedes ist mit Michael Schumacher wieder in Schlagweite, der Weltmeister Sebastian Vettel liegt im Rückstand, die Karten sind neu gemischt: Das sind die ersten handfesten Nachrichten der neuen Formel-1-Saison. Und eine Überraschung hatte die Szene beim ersten Qualifikationstraining für die neue Saison auch zu bieten. Hinter den wie erwartet starken McLaren-Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button tauchte ein halber Novize auf Rang drei auf: der Franzose Romain Grosjean im Lotus.

Aber nur um drei Hundertstelsekunden später kam der Rekord-Weltmeister ins Ziel des Startplatzrennens. Rang vier ist die beste Startposition seit seinem Comeback 2010. 0,4 Sekunden Rückstand hinter Hamilton hatte der Rheinländer zwar nicht erwartet. Aber das Mercedes-Werksteam, Nico Rosberg wurde wegen einer verpatzten letzten Runde Siebter, fühlt sich auf gutem Weg.

„Seb fand das nicht so witzig“

„Wir haben ein gutes Paket zusammengebaut. Da muss man Mercedes ein Riesenlob aussprechen“, sagte Schumacher, „man hat sich nicht beirren lassen. Wir sind auch als Team so aufgestellt, dass wir mit dem Entwicklungstempo mithalten können. Das Paket ist wirklich eine ganze Ecke besser. Alle hatten Red Bull vorne gesehen, jetzt sind sie hinter uns. Seb (Vettel) fand das nicht ganz so witzig.“

Der Champion machte ein entsprechend verdrießliches Gesicht. Für ihn reichte es nur zu Platz sechs, noch hinter seinem Teamkollegen Mark Webber, beide 0,7 Sekunden langsamer als Hamilton. Das hatte sich am Freitag und am Samstagmorgen schon angedeutet. Vettel ist mit dem Handling seines Boliden nicht zufrieden. Auf den lange erwarteten Zeitsprung setzten die Experten vergeblich.

Jetzt müssen sie sich eingestehen, den Rennstall überschätzt zu haben. Im Sprintwettbewerb ist Red Bull vorerst auf Rang vier zurückgefallen. „Ich war nicht ganz zufrieden mit mir heute. Aus der letzten Runde hätte ich noch etwas mehr herausquetschen können und zwei Plätze weiter vorn stehen können“, sagte Vettel. „Wenn man das ganze Wochenende betrachtet, kann man sehen, dass Mercedes aufgeschlossen hat. Ich war überrascht, dass Nico nicht noch vorn reingefahren ist. Aber an McLaren wäre wohl keiner rangekommen.“

Er könne mit dem Auto noch nicht spielen wie im vergangenen Jahr, sagte der Weltmeister. Grund zur Panik? „Wir haben kein Grundproblem, es fehlt an der Feinabstimmung.“

Ist McLaren nicht zu bremsen?

Dafür näherte sich Sahara Force India Red Bull. Nico Hülkenberg gelang für das Team ein erstaunlicher Wiedereinstieg. Nach einem Jahr Pause steuerte er das Auto auf Rang neun. Teamkollege Paul di Resta schaffte es nicht einmal in den letzten Durchgang.

Ist McLaren vorerst nicht zu bremsen? „Das ist natürlich ein großartiges Ergebnis für uns, aber doch nur der Anfang“, entgegnete Button einer Sieg-Prognose für die Premiere 2012. Schumacher allerdings betrachtete seine Chancen, am Sonntag ganz nach vorne zu kommen, skeptisch: „ Vier Zehntelsekunden Rückstand sind schon noch extrem viel. Es wird schwierig, die Position noch deutlich zu verbessern. Es gibt noch ein paar offene Fragen.“

Ob es nämlich die beiden Mercedes-Piloten im Rennen nicht am einfachsten haben werden, ihre Vorderleute zu überholen. In der Geschwindigkeitsstatistik für die Geraden liegen die Deutschen weit vorne, Vettel im Mittelfeld. Das liegt an der ausgeklügelten Aerodynamik des Mercedes. Vermutlich auch an den „pfiffigen Ideen“, wie Norbert Haug die besondere Technik des W03, W steht für Wagen, bezeichnete.

Dazu gehört angeblich die Leitung der Luft durch den Frontflügel sowie eine Kombination des Luftflusses durch das Chassis mit dem beweglichen Heckflügel. Ob dem so ist? Mercedes-Teamchef Brawn wich konkreten Fragen aus. Inzwischen kursieren Gerüchte im Fahrerlager, Red Bull, wolle gegen den Einsatz der Technik bei der nächsten Instanz des Internationalen Automobil-Verbandes (Fia) protestieren.

Mercedes sorgt für Wirbel

Lotus-Teamchef Eric Boullier bestätigte gegenüber ’Sky UK’: „Wir haben sicherlich Bedenken über die Legalität dieses Systems. Wir haben über James (Allison; Technikdirektor; Anm. d. Red.) Charlie (Whiting, Rennleiter; Anm. d. Red.) unsere Sicht der Dinge dargelegt. Wir warten jetzt auf eine Klarstellung von Charlie.“ Whiting, der technische Delegierte der Fia hatte den Mercedes am Donnerstag allerdings für regelkonform erklärt.

Entsprechend gelassen blieb Mercedes-Teamchef Ross Brawn: „Da wollen zwei Teams eine Klarstellung bei der Fia erreichen. Wenn sich die Meinung der Fia ändert, dann ändern wir auch unser System. Aber Charlie Whiting hat sich das am Mittwoch hier angeschaut und war zufrieden. Er wusste die ganze Zeit Bescheid über unser System. Es ist normal, dass Teams eine Klarstellung wollen, das gibt es jedes Jahr.“

Die Scuderia schwer geschlagen

Um solche Fragen schert sich Ferrari nicht. Die Baustelle im eigenen Stall ist größer. Wie erwartet kam die Scuderia schwer ins Schleudern. Schon beim Freien Training am Samstagvormittag hatten die Piloten alle Mühe, ihren F2012 durch die Kurven zu jagen. Nur mit harten Lenkbewegungen hielt der zweimalige Weltmeister Alonso den roten Renner auf Kurs. Felipe Massa landete gar im Kiesbett.

Als 17. und Letzter schaffte er es in den zweiten Durchgang des Zeittrainings. Kaum hatte der begonnen, rutschte Alonso beim anbremsen der ersten Kurve aufs Gras und von dort ins Abseits: Feierabend am späten Nachmittag. Oder war das schon der Beginn einer angesagten Götter-Dämmerung?

Alonso haderte, vielleicht sogar mit sich selbst. Die Ursache für Startplatz zwölf ist wohl kaum bei ihm zu finden. Das Auto ist so mittelmäßig, dass die Fahrer schon ans Limit gehen müssen, um halbwegs über die Runden zu kommen. Massa landete auf dem 16. Rang.

Quelle: faz.net
 
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