EMM (Entitlement Management Messages)
Entitlement Management Messages (EMM) sind private Zugriffsinformationen, in denen die Autorisierung und die Zugriffsrechte oder die Services von speziellen Decodern für das Fernsehen spezifiziert sind. Diese Nachrichten können an einen einzelnen oder an mehrere Decoder adressiert werden und werden in der Settop-Box gespeichert. Das Auslesen der EMM-Nachrichten erfolgt mit der richtigen Smartcard
Mit EMMs werden
- ein einzelner Decoder oder eine Gruppe von Decodern adressiert
- Berechtigungen zum Empfang von einzelnen Kanälen eines Anbieters entzogen oder vergeben
- die Smartcard aktiviert oder gesperrt
- neue gültige Service Keys auf die Smartcard geschrieben. Mit Hilfe der Service Keys entschlüsselt der Mikroprozessor auf der Smartcard das Control Word für den CSA-Descrambler.
EMMs werden über je einen gesonderten logischen Kanal (PID) im Transport Stream zu der Smartcard im Decoder übermittelt. Die PIDs von EMMs werden in einer so genannten Conditional Access Table verwaltet, die jeder Decoder nach dem Einschalten aufbaut. Die Einträge für die Conditional Access Table werden vom Anbieter ebenfalls durch einen gesonderten logischen Kanal im Transport Stream mit PID 0x01h übertragen. Die EMMs sind chiffriert und werden mit Hilfe des so genannten Plain Master Key (PMK) vom Mikroprozessor auf der Smartcard entschlüsselt. Dieser Schlüssel befindet sich nur auf der Smartcard. Würden EMMs im Klartext übertragen, ließen sich sämtliche EMM-Steuercodes genau wie die Service Keys aus dem Transport Stream auslesen. Sind diese bekannt, können sämtliche Steuercodes mit Hilfe eines am PC angeschlossenen Kartenlesegerätes und entsprechender Software emuliert werden. Eine gesperrte Karte wäre dann in Sekunden wieder freigeschaltet bzw. mit neuen gültigen Service Keys ausgestattet.