Der Warez-Webseite CannaPower gingen gleich mehrere Domains verloren. Jemand missbraucht sie, um mit unlauteren Mitteln Werbung für den Usenet-Provider Usenet.nl zu machen. Den Besuchern wird vorgegaukelt, sie könnten einen Messenger downloaden, um der CannaPower Underground Community beizutreten.
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Ärger bei CannaPower, einem sehr großen illegalen Anbieter für einzelne MP3s und ganze Alben. Monatlich werden dort rund 3 Millionen Seitenzugriffe generiert, berechnete jüngst das Online-Analysetool Similarweb. Die meisten Nutzer kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Den Betreibern sind jetzt gleich mehrere Redirectoren „irgendwie abhanden gekommen“, wie man auf Facebook schon vor einigen Tagen bekannt gab. Niemand müsse ein Programm downloaden, um dieses Angebot nutzen zu können, heißt es dort weiter. Allerdings wurden manche dort als echt deklarierte Domains zwischenzeitlich ebenfalls von Dritten übernommen.
Auch in der SzeneBox wird eifrig über die Hintergründe spekuliert. Allerdings handelt es sich dabei keineswegs um den Versuch, Schadsoftware zu verbreiten, wie man dort annimt. Der Link führt nämlich ohne Umwege direkt zum kostenpflichtigen Usenet-Provider Usenet.nl. Auf den übernommenen Seiten heißt es: „Um auch in Zukunft unsere neusten MP3 Release genießen zu können, müsst ihr euch einfach unseren kostenlosen Download Manager downloaden. Nach der Installation einfach eure Mail-Adresse (Free-Hoster wie Gmail funktionieren super) eingeben und schon bekommt ihr Zugriff auf die CannaPower Underground Community!“ Doch statt Zugriff auf eine Community zu erhalten, bestellt man eine 14-tägige Testphase bei Usenet.nl, die sich ohne Kündigung automatisch in ein kostenpflichtiges Abo verlängert.
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NowVideo.ch mit gleicher Abzocke wie CannaPower
Die gleiche Abzocke inklusive des gleichen Rechtschreibfehlers wird nun auch beim Streaming-Hoster NowVideo angeboten. Dort soll die Installation des Usenet-Clients angeblich für die User mehr „Sicherheit“ bedeuten. Natürlich hat man es unterlassen die Nutzer vollumfänglich zu informieren. Nichts gegen das Usenet als solches. Doch dafür gibt es bekanntlich weitaus günstigere Anbieter.
Wie dem auch sei. Fest steht: Die Betreiber der übernommenen CannaPower-Redirectoren werden sich über die zusätzlichen Affiliate-Einnahmen freuen. Leider gibt es immer genug Dumme, die auf solch billige Aktionen hereinfallen. Die Frage ist allerdings, ob Usenet.nl es wirklich nötig hat, auf derartige Methoden zurückzugreifen.
Quelle: Tarnkappe