Wie die niederländische Anti-Piraterie Organisation BREIN meldet, ist es ihr im ersten Halbjahr 2010 gelungen, 422 "illegale Websites" vom Netz zu nehmen. Darunter befanden sich neben Usenet-Indexdiensten und Cyberlockern auch 384 BitTorrent-Seiten. Auf den ersten Blick ein Erfolg für BREIN. In Wahrheit jedoch ein Kampf gegen Windmühlen.
Anti-Piraterie Verbände verfolgen mitunter höchst unterschiedliche Ziele. Während manche den sogenannten "First-Seeder-Kill" anstreben, versuchen andere die breite Masse vom Filesharing abzuhalten. Erstere Methode kann tatsächlich effektive Einschnitte verursachen. Die Abschaltung von 422 "illegalen Websites" fällt jedoch in eine andere Kategorie. Es handelt sich dabei um Aktionen, bei denen das Kosten/Nutzen-Verhältnis nicht als wirklich tragbar erscheint.
Wie die niederländische Anti-Piraterie Organisation BREIN meldet, ist es ihr im ersten Halbjahr 2010 gelungen, 422 "illegale Websites" abzuschalten. Darunter befanden sich neben 5 Usenet-Indexdiensten, 29 Cyberlockern und weiteren Seiten auch 384 BitTorrent-Portale. Diese verfügten über eigene Tracker. Wie BREIN meldet, habe man somit rund 30.000 illegal verbreitete Dateien beseitigt. Also etwa 71 Stück pro Seite.
Wirklich verschwunden sind die Dateien natürlich nicht. Die Down- und Uploader verfügen nach wie vor über diese. Lediglich die Tracker zur Verbreitung sind ins Nirvana verschwunden. Im Prinzip bedeutet dies eigentlich nur eines: Für eine kurze Zeit waren die Dateien nicht mehr verfügbar. Zumindest solange, bis die User auf einen anderen Tracker ausweichen. An die Stelle der abgeschalteten Websites treten sowieso in absehbarer Zeit neue Portale.
Man müsste also erheblich mehr als nur 422 Seiten abschalten, um einen merklichen Erfolg zu erzielen.
Quelle: Gulli