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Handy - Navigation AppStore: Botnetze pushen betrügerische Fake-Apps

Betrügerische App-Entwickler scheinen gelernt zu haben, die strengen Qualitätskontrollen von Apple zu umgehen. Seit kurzem finden User immer wieder nicht funktionierende oder dreist kopierte Apps auf Top-Plätzen der Charts. Zu dieser Problematik hat sich nun ein Insider zu Wort gemeldet. Wir haben zudem bei Apple nachgefragt.

Das prominenteste Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit ist die App "Pokemon Yellow". Sie war im AppStore für 0,99 US-Dollar erhältlich, hat insgesamt 10.000 US-Dollar Umsatz generiert und ist bis auf Platz 3 der iTunes-App-Charts vorgestoßen. Käufer der App sahen aber schnell in die Röhre. Das Programm, das laut diverser 5-Sterne Bewertungen "Genauso wie das Original" sein sollte, ließ sich nicht einmal starten. Ein Rückgaberecht gab es auch nicht. Neben Pokemon Yellow sind einige weitere Fake-Apps aufgetaucht, die populären Download-Programmen zum Verwechseln ähnlich sehen. Etwa Temple Jump (Original: Temple Run), diverse Zuma-Apps und populäre Franchises, die der App-Entwickler einfach mit einem Plus-Zeichen versehen hat (Digimon+, YuGiOh+).

Im Fall von Pokemon Yellow hat Apple die App, nachdem unter anderem ArsTechnica.com auf das Problem aufmerksam gemacht hatte, vom Store entfernt und den geprellten Käufern anstandslos den Kaufpreis erstattet. Die Frage ist, wie Apples eigentlich sicheres Kontrollsystem derart überlistet werden konnte. Was sind die Tricks der App-Betrüger und wie schaffen sie es, schlechte Apps innerhalb eines Tages von Platz 400 auf Platz 4 zu pushen?

Ein Insider packt aus
Kevin Joyce, Geschäftsleiter einer Werbeagentur, hat kürzlich gegenüber Gameinformer.com umfassende Einblicke in die Praktiken der Appzocker gegeben. Das Entscheidende sei, laut Joyce, eine einmal zugelassene App in den Charts nach oben zu bringen. Eine Top-Platzierung beschert automatisch Top-Verkäufe. Dazu nutzen die Betrüger Bots, die die Download-Zahl explodieren lassen, strategisch platzierte Preisreduzierungen und Kaufen die Apps mit gehackten Accounts. Diese übernehmen dann auch den nächsten Schritt, nämlich das Erstellen von falschen Bewertungen. Im völlig offenen Android Market sieht man solche Apps nie auf Top-Plätzen, da Googles Algorithmus, der die Bestenlisten erstellt, laut Joyce auch darauf Rücksicht nimmt, wie oft eine App nach dem Download genutzt wird und wie lange sie auf einem Smartphone installiert bleibt.

Die Gefahr liegt laut Jyoce vor allem darin, dass iTunes-Kunden nicht für diese Fake-Apps sensibilisiert sind. Hieß die empfohlene App nun Temple Run oder Temple Jump, Plants vs. Zombies oder Plants vs. Zombie? Da die Icons der Apps gleich aussehen und Apple es genehmigt haben muss, fallen viele Kunden leicht auf die Tricks herein.

Apple kommentiert das Problem nicht

Auf Nachfrage von CHIP Online erklärte Apple, zu diesem Sachverhalt kein Statement abgeben zu wollen. Bewusst muss dem iPhone-Hersteller das Problem allerdings sein, schließlich scheint das jahrelange Prinzip der präventiven Kontrolle überholt. Apple ist gezwungen, immer wieder dutzende bereits zugelassene Apps nachträglich aus dem Store zu entfernen. Anfang Februar wurden beispielsweise die dreist abgekupferten Apps Plants vs. Zombie, Numbers with Friends und Angry Ninja Birds des Entwicklers Anton Sinelnikov aus dem Store geworfen.

Wie Sie gefahrlos im AppStore einkaufen

Ein Problem, das bislang nur Android-Nutzer betraf, kommt jetzt auch auf Apple-Kunden zu. Wichtig ist vor allem, dass Sie sich der Gefahr bewusst sind. Nicht jede App, die mit guten Bewertungen und einem hohen Chart-Rang ausgestattet ist, ist auch eine gute App. Bei Programmen, die die Namen bekannter Franchises tragen, sollten Sie stutzig werden. Überprüfen Sie auch den Entwickler der App und werfen Sie einen Blick auf sämtliche Wertungen. Nichts bekommt nur positive Rezensionen. In der Regel finden sich unter Fake-Apps schnell echte, schlechte Wertungen der Art: "App funktioniert nicht, kein Rückgaberecht, was ist hier los?"
Apple wird mit Sicherheit auf die gerade entstehende Problematik reagieren, um eine Flutung seines AppStores mit Fake-Programmen zu verhindern. Denn im Endeffekt sind die App-Betrüger nicht nur gefährlich für Sie, sondern auch für das Image und die Glaubwürdigkeit von Apple.

Quelle: Chip Online
 
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