Selbst populäre Apps mit Hunderten Millionen Nutzern verstoßen gegen die Werberichtlinien von Google. Das Unternehmen reagierte monatelang nicht auf die Vorwürfe.
Trotz eindeutiger Verbote durch Google senden offenbar zehntausende Android-Apps unveränderliche Geräteangaben an Werbekunden. Das geht aus einer Untersuchung der unabhängigen Forschungseinrichtung Appcensus aus dem kalifornischen Berkeley hervor. Aus einer Datenbank von 24.000 Android-Apps, die die sogenannte Werbe-ID für Smartphones abfragen, griffen der Studie zufolge rund 70 Prozent weitere Identifizierungsmerkmale ab. Mehr als 18.000 unterschiedliche Apps seien betroffen.
Die sogenannte Werbe-ID soll es eigentlich ermöglichen, dass Smartphone-Nutzer personalisierte Werbung erhalten, ohne gleichzeitig kaum oder gar nicht veränderbare Gerätedaten wie die Seriennummer IMEI, Mac-Adressen von Routern oder die Android-ID (SSAID) übertragen zu müssen. Wie bei Browser-Cookies können Nutzer auf Wunsch die Werbe-ID jederzeit zurücksetzen oder deren Übertragung generell deaktivieren.
Google will Problem nun angehen
Werden jedoch unveränderliche Identifikationsmerkmale in Kombination mit der Werbe-ID übertragen, wird dieses Datenschutzmerkmal unterlaufen. Selbst eine neugenerierte ID lässt sich dann wieder eindeutig einem Nutzer zuordnen. Der Studie zufolge verstoßen populäre Apps wie Clean Master und Subway Surfers, die mehr als eine Milliarde Mal installiert wurden, gegen die Werberichtlinien. "Die Werbe-ID darf nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers mit personenbezogenen Daten oder gleichbleibenden Geräte-IDs wie SSAID, MAC-Adresse oder IMEI verknüpft werden", fordert Google.
Obwohl Google bereits im September 2018 mit den Ergebnissen der Untersuchung konfrontiert worden sei, habe das Unternehmen bis heute nicht die Frage beantwortet, wie dieses Problem bekämpft werden solle, monierte Serge Egelman von Appcensus. Dem US-Computermagazin Cnet sagte ein Google-Sprecher hingegen: "Die Kombination der Werbe-ID mit Gerätekennungen zum Zwecke der Personalisierung von Anzeigen ist strengstens verboten. Wir überprüfen ständig Apps - einschließlich der im Bericht des Forschers genannten - und werden Maßnahmen ergreifen, wenn sie unseren Richtlinien nicht entsprechen."
Google räumte jedoch ein, dass solche Aktivitäten nur erkannt werden könnten, wenn die Apps die Daten auch an Googles eigenes Werbenetzwerk Admob schickten. Außerhalb dieses Netzwerks könnten jedoch keine Verstöße erkannt werden. Zudem sei es durchaus erlaubt, beispielsweise zu Sicherheitszwecken Gerätekennungen oder die Android-ID zu übertragen. Allerdings nicht zu Werbezwecken.
Quelle: Golem
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Trotz eindeutiger Verbote durch Google senden offenbar zehntausende Android-Apps unveränderliche Geräteangaben an Werbekunden. Das geht aus einer Untersuchung der unabhängigen Forschungseinrichtung Appcensus aus dem kalifornischen Berkeley hervor. Aus einer Datenbank von 24.000 Android-Apps, die die sogenannte Werbe-ID für Smartphones abfragen, griffen der Studie zufolge rund 70 Prozent weitere Identifizierungsmerkmale ab. Mehr als 18.000 unterschiedliche Apps seien betroffen.
Die sogenannte Werbe-ID soll es eigentlich ermöglichen, dass Smartphone-Nutzer personalisierte Werbung erhalten, ohne gleichzeitig kaum oder gar nicht veränderbare Gerätedaten wie die Seriennummer IMEI, Mac-Adressen von Routern oder die Android-ID (SSAID) übertragen zu müssen. Wie bei Browser-Cookies können Nutzer auf Wunsch die Werbe-ID jederzeit zurücksetzen oder deren Übertragung generell deaktivieren.
Google will Problem nun angehen
Werden jedoch unveränderliche Identifikationsmerkmale in Kombination mit der Werbe-ID übertragen, wird dieses Datenschutzmerkmal unterlaufen. Selbst eine neugenerierte ID lässt sich dann wieder eindeutig einem Nutzer zuordnen. Der Studie zufolge verstoßen populäre Apps wie Clean Master und Subway Surfers, die mehr als eine Milliarde Mal installiert wurden, gegen die Werberichtlinien. "Die Werbe-ID darf nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers mit personenbezogenen Daten oder gleichbleibenden Geräte-IDs wie SSAID, MAC-Adresse oder IMEI verknüpft werden", fordert Google.
Obwohl Google bereits im September 2018 mit den Ergebnissen der Untersuchung konfrontiert worden sei, habe das Unternehmen bis heute nicht die Frage beantwortet, wie dieses Problem bekämpft werden solle, monierte Serge Egelman von Appcensus. Dem US-Computermagazin Cnet sagte ein Google-Sprecher hingegen: "Die Kombination der Werbe-ID mit Gerätekennungen zum Zwecke der Personalisierung von Anzeigen ist strengstens verboten. Wir überprüfen ständig Apps - einschließlich der im Bericht des Forschers genannten - und werden Maßnahmen ergreifen, wenn sie unseren Richtlinien nicht entsprechen."
Google räumte jedoch ein, dass solche Aktivitäten nur erkannt werden könnten, wenn die Apps die Daten auch an Googles eigenes Werbenetzwerk Admob schickten. Außerhalb dieses Netzwerks könnten jedoch keine Verstöße erkannt werden. Zudem sei es durchaus erlaubt, beispielsweise zu Sicherheitszwecken Gerätekennungen oder die Android-ID zu übertragen. Allerdings nicht zu Werbezwecken.
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