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PC & Internet Zahlen, bitte! 10 Internet-Gesetzmäßigkeiten in der Kommunikation

Zahlen, bitte! 10 Internet-Gesetzmäßigkeiten in der Kommunikation​

08.08.2023 13:37 Uhr Markus Will
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(Bild: KI-generiert via Midjourney/Bearbeitung: heise online)

Die 10 Internet-Gesetze sind ironische Beschreibungen von Kommunikation und Netzkultur. Zu Usenetzeiten entstanden wirken sie heute oft noch sehr aktuell.

Im Internet-Vorläufer Usenet war die neue Art der Kommunikation von einem Rechner zum anderen eine faszinierende, aber nicht immer einfache Sache. Anonymisiert bot sie neue Formen des Austausches, aber auch neue Missbrauchsmöglichkeiten.
ZAHLEN, BITTE!
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In dieser Rubrik stellen wir immer dienstags verblüffende, beeindruckende, informative und witzige Zahlen aus den Bereichen IT, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Politik und natürlich der Mathematik vor.
Dabei haben sich die Probleme in der Kommunikation seit dem Aufkommen des Unix to Unix Copy Protocol (UUCP),
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bis heute in den Grundzügen kaum geändert. Ob Newsgroup, Forum oder soziales Netzwerk: Es bedurfte Regeln, um eine Form des kommunikativen Miteinanders zu gewährleisten – die Netiquette.

Die Forenregeln des Heiseforums, welches seit 1999 lebhafte Diskussionen zu heise-online-Artikeln und sonstigen Themen gewährleistet, orientieren sich etwa an den
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, ergänzt um eigene spezifische
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Mit den Eigenheiten der Netzkultur entstanden die Usenet-Laws, die typische Netzphänomene zumeist ironisch erklären. Im Jahr 2009 listete die
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.

Die 10 bedeutendsten Internetgesetze laut The Telegraph​

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Der Troll: Die Figur, die mal für Erheiterung und mal für Verzweiflung in Communitys wie das heise forum sorgt.
(Bild: heise online)

1. Godwin's Gesetz
Das berühmteste aller Internetgesetze, das 1990 von Mike Godwin aufgestellt wurde. Ursprünglich lautete es wie folgt: "Je länger eine Usenet-Diskussion dauert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Vergleich mit Nazis oder Hitler gezogen wird". Irgendwas mit Hitler, obwohl das Thema nichts damit zu tun hat – das ist zumeist eher ein Problem englischsprachiger Netzwerke, wird in Deutschland aber auch manchmal gezogen, um eine Diskussion zu eskalieren.
2. Das Poe'sche Gesetz
"Ohne einen augenzwinkernden Smiley oder eine andere unverhohlene Darstellung von Humor ist es unmöglich, eine Parodie des Fundamentalismus zu schaffen, die nicht von jemandem für echt gehalten wird."
Ursprung ist ein User namens Nathan Poe, der im Jahr 2005 während einer Debatte auf einer amerikanischen fundamental-christlichen Website sich über Kreationismus äußerte. In Deutschland erlebt man die Regel zumeist, wenn in sozialen Netzwerken etwa Geschichten der
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von zumeist wütenden Nutzern für
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3. Regel 34 und 35
"Wenn es sie gibt, gibt es auch Pornos davon". Passend dazu auch Regel 35: "Wenn es keinen solchen Porno gibt, wird er gemacht." Die Regeln beschreiben, dass es zu allem, was existiert, auch Pornos geben kann. Sie entstanden vermutlich mit erotischen Darstellungen von Comicfiguren wie den Simpsons.
4. Skitt's Gesetz
Jeder Beitrag, der einen Fehler in einem anderen Beitrag korrigiert, enthält selbst mindestens einen Fehler bzw. "die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers in einem Beitrag ist direkt proportional zu der Peinlichkeit, die er dem Poster bereitet". Der Klassiker eines Online-Wortgefechtes: Man korrigiert genüsslich Rechtschreibfehler des vorherigen Kommentars, dessen Schreiber dann die Fehler der Korrektur feststellt – schon dreht sich das Hamsterrad.
5. Scopie's Gesetz
Wenn man in einer Diskussion über Wissenschaft oder Medizin eine Seite voller Verschwörungsmythen als glaubwürdige Quelle angibt, verliert man die Diskussion sofort. Hierzulande war es in der Corona-Diskussion zu beobachten: Oftmals sorgten fragwürdige Seiten voller Fakenews und Hobbywissenschaftler in ihren Telegramgruppen als Ursprung ihrer Thesen für Unverständnis und Erheiterung.
6. Danth's Law
Wer sich selbst energisch zum Sieger erklärt, hat zumeist unrecht und verloren. Sich selbst vorzeitig zum Sieger zu erklären wird gern eingesetzt, wenn einem die Argumente ausgehen oder das Gegenüber die plausiblere Thesen auftischt.
7. Das Pommersche Gesetz
Dieses Gesetz wurde 2007 von Rob Pommer auf rationalwiki.com vorgeschlagen und besagt: "Die Meinung einer Person kann durch das Lesen von Informationen im Internet verändert werden. Die Art dieser Änderung besteht darin, dass man keine Meinung hat oder eine falsche Meinung hat."
8. DeMyers-Gesetz
Benannt nach Ken DeMyer, einem Moderator auf Conservapedia.com Es besagt: "Jeder, der ein Diskussion ins Internet stellt, das größtenteils aus Zitaten besteht, kann getrost ignoriert werden, und es wird davon ausgegangen, dass er die Diskussion verloren hat, bevor es überhaupt begonnen hat.“
9. Cohens Gesetz
"Wer auf das Argument zurückgreift, dass 'wer auf das Argument zurückgreift, dass... ...automatisch die Debatte verloren hat', hat automatisch die Debatte verloren."
Die längere Version des 2007 von Brian Cohen vorgeschlagene Gesetz ist heiseforum-Usern wohlbekannt:
"Wer auf das Argument zurückgreift, dass
'wer auf das Argument zurückgreift, dass...
'wer auf das Argument zurückgreift, dass...
'wer immer auf das Argument zurückgreift, dass...
'wer sich auf das Argument beruft, dass...
'wer sich auf das Argument beruft, dass...
...automatisch die Debatte verloren hat'
...automatisch die Debatte verloren hat'
...automatisch die Debatte verloren hat'
...automatisch die Debatte verloren hat'
...automatisch die Debatte verloren hat."

Beide Gesetze können die Diskussion durch Vielzitiererei gnadenlos verwässern.
10. Das Gesetz des Ausrufs
Dieses Gesetz wurde erstmals in einem Artikel von Lori Robertson auf FactCheck.org im Jahr 2008 erwähnt und besagt: "Je mehr Ausrufezeichen in einer E-Mail (oder einem anderen Posting) verwendet werden, desto wahrscheinlicher ist es eine komplette Lüge. Dies gilt auch für übermäßig viele Großbuchstaben". Heiseforumuser kennen die Ausrufezeichenflut auch unter !!11elf. Übermäßig viele Großbuchstaben in einem Tweet oder Kommentar gilt in der Netzkultur zudem mittlerweile als Geschrei. Viele Tränenlachsmileys wirken ähnlich negativ wie eine Masse an Satzzeichen.

Es wäre nicht das Usenet, wenn es nicht noch weitere Gesetze gäbe:
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Obwohl die Gesetze ihren Ursprung noch aus der Usenet-Zeit haben, beschreiben sie im Kern viele aktuelle Probleme und sind auch mehr als ein Jahrzehnt noch Elemente der Netzkultur. Das dürfte daran liegen, dass sie die menschlichen Schwächen beschreiben, die sich mit der Entwicklung des Internets kaum änderten. Das Netz ändert sich in atemberaubender Geschwindigkeit – die Netzgesellschaft hält dem Tempo nicht stand.
(mawi [9])


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