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Veranstalter veröffentlicht Überwachungsvideos von der Loveparade

rooperde

Elite Lord
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Heute wurden die Aufnahmen der Überwachungskameras vom Gelände der Duisburger Loveparade vom Veranstalter im Internet veröffentlicht. Der Unternehmer Rainer Schall will damit aufzeigen, dass das Handeln der Polizei vor Ort zum Unglück geführt hat.

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Drei Tage, bevor der Innenausschuss des Landtages erneut zum Thema der Katastrophe auf der Loveparade tagt, sollen die veröffentlichten Videodokumente Aufschluss über die Ursachen geben. Seit dem Morgen ist es möglich, sich diese unter "loveparade.de" selbst anzusehen. Die mehrere Stunden Bildmaterial sind ungeschnitten und stammen von sieben Kameras an unterschiedlichen Standorten und mit unterschiedlichen Blickwinkeln. Es wurden, aus "Rücksichtnahme auf die Opfer", wie Veranstalter Lopavent verlauten ließ, nur die Aufnahmen bis 16.40 online gestellt, da es ab dieser Uhrzeit zu den meisten Toten gekommen wäre. "Jeder soll sich ein eigenes Bild machen können", erwiderte eine Sprecherin von Lovapent auf die Frage nach dem Grund für die Publikmachung am heutigen Tag. Außerdem wurde ein Film veröffentlicht, der mittels kurzen Ausschnitten und Computeranimationen die Sichtweise des Veranstalters untermauern soll. Hiernach sei es ausschließlich durch das Fehlverhalten der Polizei zu den tödlichen Vorfällen gekommen. Sie hätte die Bewegungen der Besuchermassen fehlerhaft gesteuert und dadurch einen "Pfropf" am Zu- und Abgang zum Gelände des Festivals verursacht. Nicht erwähnt wird die Arbeit der Loveparade-Ordner sowie die Tatsache, dass im Konzept neben einen kleineren Ausgang nur ein zentraler Ein- und Ausgang vorgesehen war.

Zwei weitere Aspekte müssen wohl auch noch in die Beurteilung des Unglücks einfließen. Einerseits kam es während der Geschehnisse im gemeinsamen Lagezentrum laut Aussage einer Sicherheitsfirma zu Ausfällen bei den Kameras, wie das Magazin Westpol am Sonntag im WDR berichtete. "Es gab Kamerabilder, die plötzlich verschwanden. Das heißt: In den Splitscreen-Monitoren verschwanden verschiedene Ausschnitte", so Robert Ahrle von der Sicherheitsfirma RAD Sicherheit, der zum fraglichen Zeitpunkt dort anwesend war. Grund hierfür war vermutlich, dass Kameras während der Massenpanik unabsichtlich beschädigt wurden. Andererseits läge, nach heutigen Berichten der WAZ-Mediengruppe, die Schuld daran, dass es im Konzept mit dem Tunnel nur einen großen Zugang gab, auch beim NRW-Verkehrsministerium, das ein Führen der Besucherströme über die A59 aus Kostengründen abgelehnt hätte. "Das ist so nicht richtig", erklärte die Sprecherin des Ministeriums, Mirjam Grotjahn. Es hätte zum Veranstaltungszeitpunkt dort eine Baustelle gegeben, die eine Gefahr für die Teilnehmer der Loveparade dargestellt hätte, daneben hätte die Baufirma Schadensersatz für den Betriebsausfall verlangen können.

Die Reaktionen auf die Veröffentlichung des Videomaterials waren unterschiedlich. "Aus strafrechtlicher Sicht gibt es an der Veröffentlichung nichts zu beanstanden", kommentierte Rolf Haferkamp, ermittelnder Duisburger Staatsanwalt. Eine Beeinflussung von Zeugen durch die Publikmachung schloss er aus. "Dann wäre das längst durch die Berichterstattung in den Medien geschehen. Beeinflussung gibt es in dieser Hinsicht immer". Schärfer kritisierte der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, die öffentlich zugänglichen Videos: "Herr Schaller manipuliert und verdunkelt, wo er kann. Ihm geht es offenbar nicht um die Wahrheit, sondern nur darum, seinen eigenen Hals zu retten."

Ungeklärt bleibt auch, ob Schaller persönlich zur Sitzung des Innenausschusses am Donnerstag erscheint oder ob er sich vertreten lässt.

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Quelle: Gulli
 
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