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PC & Internet Telekom: Anschlusspreis-Erhöhung notwendig

Wie berichtet, hat die Telekom bei der Bundesnetzagentur einen neuen Preis für die Letzte Meile beantragt (auch als Teilnehmeranschlussleitung oder TAL bezeichnet). Wie die Telekom gegenüber unserer Redaktion mitteilte, soll die Laufzeit nach Vorstellung des Unternehmens drei Jahre betragen. Diese Laufzeit muss jedoch genau so genehmigt werden wie die Höhe der Entgelte.

Im weiteren Verlauf der Stellungnahme hat sich die Telekom auch inhaltlich zu dem Antrag geäußert. Diese haben wir in der nachfolgenden Meldung mit den Reaktionen der Wettbewerber ergänzt.

Unterschiedliche Interessen: Wett*be*werber-Reaktionen zum TAL-Antrag
Die Wettbewerber der Telekom reagieren über ihre Verbände auf die beantragte Preiserhöhung der Telekom. Der Breko schlägt vor, die Berechnungsmethode zu ändern.

Die Deutsche Telekom hat -
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- einen Antrag auf höhere Entgelte für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) gestellt. Ab 1. Juli will das Unternehmen den Mitbewerbern demnach etwa zehn Prozent mehr in Rechnung stellen, wenn diese eine Leitung der Telekom mieten, um darüber eigene Dienste zu realisieren.

Wie nicht anders zu erwarten, sind die Wettbewerber wenig begeistert von diesem Plan, bedeutet es für sie doch, dass die Kosten für die Bereitstellung eines Anschlusses steigen. "Die Telekom versucht erneut, höhere Preise für eine längst abgeschrieben Infrastruktur durchzusetzen. Schon vor drei Jahren hatte sie versucht, höhere Preise für die Vorleistungen genehmigt zu bekommen", kritisiert Jürgen Grützner vom Branchenverband
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, der einen Teil der Wettbewerber vertritt, gegenüber teltarif.de.

2013 wollte die Telekom sogar noch höhere Entgelte genehmigt bekommen: Statt damals monatlich 10,08 Euro netto sollten es 12,37 Euro netto werden. Genehmigt wurden am Ende 10,19 Euro netto, die bis 30. Juni gelten. Nun hat die Telekom ein Entgelt von 11,20 Euro netto beantragt.

Breko und VATM kritisieren Pläne
"Wir können nicht nachvollziehen, warum es von der Telekom heißt, die Kosten würden gleichbleiben, während wir bei allen Unternehmen Effizienzsteigerungen sehen - nur bei der TAL gelingt der Telekom das nicht", heißt es von Grützner gegenüber unserer Redaktion weiter.

"Die TAL-Preise beinhalten zudem zu Unrecht seit bald 20 Jahren einen milliardenschweren Neubauzuschuss für den Netzausbau bis zum Endkunden, ohne dass die Telekom jemals entsprechende Investitionen getätigt hätte."

Auch der Bundesverband Breitbandkommunikation (
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) vertritt einen nicht unerheblichen Teil der Wettbewerber. Er setzt in Bezug auf die anstehende TAL-Entscheidung auf einen konstruktiven Dialog mit der Bundesnetzagentur. Der Verband will sich mit einem eigenen Vorschlag an die deutsche Regulierungsbehörde wenden.

Dieser basiere auf einer von der EU empfohlenen Berechnungsmethode, die von den EU-Mitgliedsstaaten ab dem 1. Januar 2017 verbindlich beachtet werden müsse, aber bereits heute angewendet werden kann, teilte der Verband heute mit. Ziel sei es, den flächendeckenden Glasfaserausbau mittels eines effizienten Modells zu beschleunigen.

Preise würden durch neue Berechnung sinken
"Durch die neue Berechnungsmethodik würde sich insbesondere das Entgelt für die Kvz-TAL verringern, was weitere Anreize dafür schafft, zukunftssichere Glasfaserleitungen näher zum Kunden zu bringen", erläutert Dr. Stephan Albers. Bei der Kvz-Tal handelt es sich um die Leitung vom Kabelverzweiger zum Kunden, die kürzer ist als die normale TAL, gleichzeitig aber Investitionen in Glasfaserleitungen voraussetzt.

"Gleichwohl würde sich auf diesem Wege auch der Mietpreis der nach wie vor meist genutzten Hvt-TAL vergünstigen, was höhere Investitionen der alternativen Netzbetreiber in ihre eigene Infrastruktur erlauben würde", heißt es weiter.

"Ein günstiges Monatsentgelt für die Kvz-TAL ist sicher nur ein Baustein auf dem Weg zur Glasfaser für alle", heißt es von Albers. "Wir müssen nun aber alle Weichen richtig stellen, damit Wirtschaft und Gesellschaft nicht abgehängt werden und es uns gelingt, zukunftssichere und nachhaltige Glasfaser-Infrastrukturen zum Standard zu machen."

Auf welches Niveau die Preise sinken könnten, kann der Breko nicht beantworten, da ihm die dazu notwendigen Zahlen der Telekom nicht vorliegen. In die Berechnung sollen Infrastrukturkomponenten wie Kabelkanäle, Kabelschächte, Rohre und Gräben einfließen.

Telekom begründet Antrag
Auch die Deutsche Telekom hat sich inzwischen zu dem Antrag geäußert. "Der Antragspreis spiegelt die allgemeine Preisentwicklung wider und orientiert sich an der Empfehlung der EU-Kommission, die sich für stabile TAL-Entgelte als wichtige Voraussetzung für den Breitbandausbau ausspricht", heißt es von der Telekom.

"Die beantragte leichte nominelle Steigerung des TAL-Entgelts ist notwendig, um real stabile Preise zu sichern." Dabei habe die Telekom im TAL-Antrag die tendenziell steigenden Kosten für den Infrastrukturausbau berücksichtigt. Diesen höheren Investitionswert habe das Unternehmen der Bundesnetzagentur ausführlich nachgewiesen. Unter Berücksichtigung insbesondere der steigenden Tiefbaupreise sei eine entsprechende Anpassung der TAL-Preise erforderlich, um Investitionen in die Netzinfrastruktur und in mehr Glasfaser zu fördern.

"Die Telekom investiert heute und in den nächsten Jahren massiv in Vectoring und bringt die Glasfaser immer näher zum Kunden. Darum ist es wichtig, auch auf den allerletzten Metern ab dem Kabelverzweiger die richtigen Preissignale zu setzen."

Am 2. März findet bei der Bundesnetzagentur die Anhörung zum Antrag der Telekom statt, die Behörde muss dann bis Mitte April über den Antrag entscheiden. Parallel muss sie sich auch weiterhin um den fast ein Jahr alten
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aus den Vermittlungsstellen kümmern. Der Ausgang dieses Verfahrens legt auch die Relevanz der Hvt-TAL fest. Würde der Telekom-Antrag genehmigt werden, könnte diese nicht mehr oder kaum noch für VDSL der Wettbewerber genutzt werden.

Quelle; teltarif
 
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