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Studie: Kleinen Spartensendern droht das Aus

1.790 (in Worten eintausendsiebenhundertneunzig) Fernsehprogramme können derzeit in Deutschland und der Schweiz über Satellit empfangen werden, in Österreich sogar noch ein paar mehr. Mehr als 350 dieser Programme senden in deutscher Sprache, 225 sind dazu noch frei empfangbar. Doch gibt es für soviele Programme in den nächsten Jahren überhaupt noch genug Zuschauerinnen und Zuschauer?

Die fünf meistgenutzten Sender in Deutschland vereinten 2010 einen Marktanteil von fast 63 Prozent auf sich. Die zehn meistgenutzten Sender absorbierten mehr als 84 Prozent der gesamten Nutzungszeit aller Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer ab 3 Jahren. Da bleibt für den großen Rest der Programme nicht mehr allzu viel übrig. Die Nutzung ist bei weitem nicht so fragmentiert, wie es die schiere Zahl von angebotenen Programmen erwarten lässt. Zugespitzt formuliert sendet der überwiegende Teil der ausgestrahlten Fernsehprogramme (fast) unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Der demografische Wandel verschärft diese Situation: Bis zum Jahr 2015 schrumpft die Altersgruppe der 15- bis 49-Jährigen im deutschsprachigen Raum um fast sieben Prozent. Die Hauptzielgruppe der Werbung wird um 3 Millionen Personen kleiner, in Deutschland um 2,8 Millionen, in Österreich um 200.000 und in der Schweiz um 50.000. Um die Größenordnung zu verdeutlichen: 2010 betrug die durchschnittliche Reichweite einer Werbeinsel des deutschen Marktführers RTL in der Altersklasse der 14- bis 49-Jährigen gerade einmal 750.000 Personen. Selbst in der Prime Time zwischen 20:00 und 23:00 Uhr erreichte RTL mit seinen Werbeinseln durchschnittlich nur 1,74 Millionen Personen in dieser Altersgruppe, gefolgt von ProSieben mit 1,12 Millionen. Rein rechnerisch wird selbst für die beiden erfolgreichsten Privatsender die Luft dünner.

Die Entwicklung macht in den nächsten Jahren aber vor allem kleinen Sendern zu schaffen. Je kleiner das Spartenprogramm, umso größer ist die Gefahr, dass Rentabilitätsschwellen unterschritten werden. Für diese Sender stellt sich in den nächsten Jahren verstärkt die Frage, auf welcher wirtschaftlichen Basis sie betrieben werden und welche Strategie mit dem Betrieb verfolgt wird. Investoren werden die Geduld verlieren, wenn die ohnehin niedrigen Nutzerzahlen weiter sinken. Die demografische Entwicklung ist eine existenzielle Bedrohung für viele Spartenprogramme. Es ist unwahrscheinlich, dass alle heutigen Sender überleben.

Quelle: SatelliFax
 
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