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IPTV Neuer Standard DVB-I : Schöner Fernsehen

Einer neuer DVB-Standard, entwickelt von den öffentlichen und privaten Sendern, will den Fernseh-Umzug ins Internet erleichtern.
Sie tummeln sich auf dem Fernsehbildschirm in friedlicher Koexistenz – wenn auch in separaten Abteilungen: Die TV-Sender listen ihre Angebote gern in Spalten und Tabellen, die Streamingdienste versammeln ihre Apps als bunte Kacheln zum Anklicken. Damit kommt der Zuschauer seit Jahren gut zurecht, doch die Broadcaster, wie die TV-Anbieter im Branchenjargon heißen, spüren Innovationsdruck, dem sie mit einem neuen Standard begegnen wollen: DVB-I heißt für sie die Formel der Stunde, wobei das „I“ für „Internet“ steht.


Nach den DVB-Standards für die digitale TV-Übertragung via Antenne, Kabel und Satellit kommt nun eine weitere Variante dieser stetig wachsenden Normensammlung ins Spiel. Erste Probeläufe hat DVB-I schon hinter sich, zur Broadcaster-Fachmesse IBC im September soll ein weiteres, womöglich finales Pilotprojekt anlaufen.


Das wirft Fragen auf: Fernsehen über das Internet – gibt es das nicht längst? Etwa über die Apps der öffentlich-rechtlichen Sender, über Joyn aus dem Lager der Privaten oder über Spezialisten für TV-Streaming wie Waipu TV und
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? Natürlich gibt es all dies, aber das Klicken durch App-Kacheln ist nicht das, was sich die Fernsehanbieter unter „leichter Auffindbarkeit“ ihrer Programme vorstellen. Letztlich suchen sie nach einer Antwort auf ein Migrationsproblem: Immer mehr Mediennutzer kehren den klassischen Übertragungswegen den Rücken und setzen auf das Internet.

Auch eine Regionalisierungsfunktion ist vorgesehen


Die TV-Sender möchten gern mit umziehen – auf dem großen Bildschirm im Wohnzimmer, aber auch auf mobile Endgeräte. In der mobilen Welt sind sie als eigenständige Spezies bisher jedoch nicht gut sichtbar. DVB-I will das ändern. Das Kernstück von DVB-I ist also eine einheitliche Senderliste, die auch bei TV-Übertragungen via Internet automatisch zur Verfügung steht. Sie soll auch Videostreams einreihen, die bisher nur über Apps oder die Mediatheken erreichbar waren – also im Grunde das ganze Repertoire der Sender in einer Nutzeroberfläche vereinen, ohne den Zuschauer zu nötigen, aus der grafischen TV-Umgebung in die Kachelwelt zu wechseln. In der kommenden Pilotphase sollen auch die Verschlüsselungen für private Programme und die Signalisierungen für Hörfunk-Angebote in den Standard eingearbeitet werden.


Auch eine Regionalisierungs-Funktion ist vorgesehen. Sie soll verhindern, dass lokale Inhalte gar nicht oder erst am Ende einer langen Liste auftauchen. Sogar neue Tonformate wird DVB-I unterstützen, darunter AC-4, ein Universalcontainer für alle erdenklichen Tonarten aus dem Hause Dolby.

Die Initiatoren des neuen Standards – dazu gehören öffentliche und private Sender ebenso wie große Gerätehersteller – spielen schon ganz lebenspraktische DVB-I-Szenarien durch. Die neuen, automatisch generierten Listen könnten zum Beispiel auch Event-Kanäle aufnehmen, die nur für begrenzte Zeiten, etwa zu sportlichen Großereignissen wie den Olympischen Spielen, auf Sendung gehen. Zuschauer, die ihre TV-Programme via Satellit empfangen, hätten mit DVB-I eine elegante Ausweichoption: Das auch mit dem Internet verbundene Fernsehgerät könnte, sobald schlechtes Wetter das Programm verhagelt, einfach und automatisch auf den entsprechenden Online-Datenstrom wechseln.

Alles in allem verspricht der neue Standard eine ganze Reihe plausibler Nützlichkeiten. Ein anderes Migrationsproblem aber wird er kaum lösen: Die junge Generation verabschiedet sich nicht nur nach und nach von den klassischen Übertragungswegen, sondern überhaupt von all dem, was in der Medienwelt gern „lineares Fernsehen“ genannt wird. Diesen Trend kann kein DVB-Standard aufhalten.

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