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Off Topic Neuer Pro Sieben Sat 1-Chef Ebeling bewegt sich auf dünnem Eis

Neuer Pro Sieben Sat 1-Chef Ebeling bewegt sich auf dünnem Eis

04.03.2009

Mit bitteren Pillen kennt sich Thomas Ebeling bestens aus. Jahrelang war der 50-Jährige beim Konzern Novartis verantwortlich für das Pharmageschäft, bevor er nun den Chefsessel des größten deutschen Fernsehkonzerns Pro Sieben Sat 1 übernahm. Dass er dort gleich an seinem dritten Arbeitstag einen Verlust in dreistelliger Millionenhöhe verkünden musste, dürfte jedoch vielleicht auch ihm Kopfschmerzen bereitet haben. „Das war schon ein Kaltstart“, sagte er am 4. März in München.
Viel Zeit zum Warmlaufen hat er nicht: Als neuer Chef muss er den Medienkonzern aus der Verlustzone holen, von einem milliardenschweren Schuldenberg befreien und den Rückgang der Werbeeinnahmen stoppen. „Das Eis auf dem wir stehen ist dünn, aber es wird halten“, verspricht er. Im vergangenen Jahr verbuchte der Konzern durch Abschreibungen und Probleme bei der Vermarktung der TV-Werbung einen Verlust von 129 Millionen Euro. Ob es in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen geben wird, ließ Ebeling bei seinem ersten Auftritt lieber offen.
Seine Berufung an die Konzernspitze hatte vor wenigen Monaten für Verwunderung gesorgt. Bislang hatte er als Manager bei Pepsi, Reemtsma und Novartis Cola, Zigaretten und Medikamente verkauft und war damit ein klassischer Quereinsteiger. Die Fernsehbranche kannte er vor allem als Zuschauer. Zu seinen Lieblingssendungen gehört die Hausfrauen-Satire „Desperate Housewives“, aber auch Fußballspiele schaut sich der Vater zweier Kinder gerne mal im
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an.
Trotz der dramatischen Lage bei Pro Sieben Sat 1 will sich Ebeling nicht als Sanierer sehen. „Ich sehe das eher ganzheitlich“, sagt er im besten Pharma-Jargon. Sein wichtigstes Ziel sei die Verbesserung der finanziellen Lage. Allein die Zinsen für den milliardenschweren Schuldenberg, auf dem der Konzern durch die Übernahme der skandinavischen Senderkette SBS sitzt, belaufen sich auf 225 Millionen Euro pro Jahr. Hinzu kommt die Zurückhaltung der Kunden bei der Fernsehwerbung auf Pro Sieben, Sat 1 oder den anderen Sendern der Gruppe.
Ebeling will jedoch trotz der notwendigen Einschnitte Optimismus verbreiten, damit die Krise den Beschäftigten nicht auf die Stimmung schlägt. „Die Mitarbeiter sollen Spaß an der Arbeit haben“, sagt er. Der ist einem Großteil der Belegschaft des Senders Sat.1 in Berlin allerdings längst vergangen. Sie laufen seit Monaten Sturm gegen den Plan, den Sender Mitte des Jahres von Berlin ins Münchner Umland zu verlagern. Die wenigsten wollen den Umzug aus der Hauptstadt in die Provinz mitmachen. Von rund 220 Mitarbeitern, die das Angebot zum Wechsel erhielten, haben bis jetzt nur 32 unterschrieben - deutlich weniger als erhofft (siehe weitere Meldung in dieser Ausgabe). Zu Ebelings ersten Aufgaben wird es gehören, in der Belegschaft nach der monatelangen Aufregung für Ruhe zu sorgen. Das notwendige Geschick dazu sollte er als studierter Psychologie mitbringen.


Q: infosat
 
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