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PC & Internet Musikindustrie versucht mit zweifelhafter App vor illegalen Downloads zu warnen


Vertreter der britischen Musikindustrie haben eine App veröffentlicht, die Internetnutzer über Piraterie aufklären soll. Als Leiter eines kleines Labels ist es die Aufgabe des Spielers, Bands unter Vertrag zu nehmen und das richtige Marketing zu betreiben. Allerdings verderben illegale Downloads dem virtuellen Firmenbetreiber das Geschäft.

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Die Maßnahmen der Contentindustrie, Schwarzkopierern das Handwerk zu legen sind vielfältig. Allerdings haben über die Jahre weder Klagen gegen Filehoster noch ISP-Sperren etwas gegen illegale Downloads im Netz bewirken können. UK Music unternimmt als britische Lobbyorganisation der Musikindustrie nun einen neuen Versuch, Internetnutzer über die vermeintlich gravierenden Folgen von Contentpiraterie aufzuklären.

Das Mittel der Wahl lautet "Music Inc" – ein Spiel für Android und iOS, das den Benutzer in die Rolle eines Label-Gründers versetzt. Zum Spielstart muss der User seinem kleinen Musikunternehmen zunächst einen Namen geben. Im Rahmen eines kurzen Versuches, gründeten wir "Gulli Records" und nahmen unsere erste Band unter Vertrag. Mit einem knappen Budget von 1.000 britischen Pfund wurde Geld für Marketingmaßnahmen und den Vertrieb der ersten Singles ausgegeben. Bereits nach den ersten zehn Minuten Spielzeit bemerkte man jedoch, dass es mit dem kleinen Startup nicht so recht bergauf gehen will. Die Käuferzahlen blieben stets unter 200 Stück. Erst ein Kredit bei der Bank sorgte dafür, dass die Band durch teure Werbekampagnen an Fans gewann. Nach fünf weiteren Minuten stieg plötzlich die Zahl der Verkäufe. Nichtsdestotrotz hielten sich die Einnahmen in Grenzen.

Denn wie in den Verkaufsstatistiken zu sehen war, betrug die Zahl an illegalen Downloads circa 35 Prozent. Zwar waren 2.600 Personen im Besitz der neuen CD, jedoch hatten nur etwa 1.900 tatsächlich für die Musik bezahlt. Die übrigen 700 Fans luden sich den neuen Song illegal aus dem Netz. Der dadurch verursachte Verlust führte dazu, dass der aufgenommene Kredit nicht mehr im Rahmen einer vorausgesetzten Frist bezahlt werden konnte. Resultat: Game Over.

Ob dieser ernüchternde Spielverlauf tatsächlich von UK Music vordefiniert ist, ist nicht sicher. Allerdings scheiterten die Kollegen von TorrentFreak zum etwa gleichen Zeitpunkt. Unabhängig davon, ob die App tatsächlich nicht mehr zu bieten hat, als ein Zwangsbankrott durch Musikpiraterie: Von großem Spielspaß kann ohnehin nicht die Rede sein. Inwiefern die Contentindustrie durch ihr Projekt bei den Nutzern einen Lerneffekt erzielen wird und so den reellen Anteil an Schwarzkopien eindämmen kann, scheint ebenso fraglich.

Quelle: Gulli
 
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