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PC & Internet Krypto-Mixing-Dienste in der Krise

Der Markt für Krypto-Mixing-Dienste ist unübersichtlich. Die Gefahr für die Kunden, dabei abgezockt zu werden, ist nicht unerheblich. Auf jeden größeren Anbieter kommen gleich mehrere Nachahmer, die die Anleger mit ihren Klonen um ihr Erspartes bringen wollen. Wir schauen uns diesen Markt einmal genauer an.

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Blockchain des BTC wie eine riesige Steuer-CD

Der Düsseldorfer Fachanwalt für Steuerrecht, Dr. Joerg Andres, spricht von der Blockchain des Bitcoin (BTC) wie von einer riesigen Steuer-CD. Allerdings müssen die Daten nicht extra von den Finanzämtern angekauft werden. Sie sind auch ohne die Unterstützung eines Hackers online im Klartext abrufbar. Und dies unverschlüsselt, 24 Stunden am Tag. Wer die entsprechende Wallet-Adresse kennt, kann genau sehen, welche Transfers im Laufe der letzten Jahre vorgenommen wurden und wie hoch das Guthaben zu jedem Zeitpunkt war. Natürlich auch, woher das ganze Geld kam und wohin es dann ging. Die Wallet-Adresse beinhaltet keinen Namen oder Anschrift. Aber anhand dessen könnten Behörden Anfragen bei den Anbietern wie Coinbase & Co. stellen, um zu erfahren, welche Person oder Firma hinter der Wallet-Adresse steckt. Wen die Transparenz der BTC-Blockchain stört, muss sein Guthaben mixen lassen. Alternativ gibt es auch ein paar Krypto-Handelsplätze, die jede Zusammenarbeit mit den Behörden ablehnen.

Inhaber von Coinmixer.se schloss seinen Dienst über Nacht

Der ehemalige PR-Beauftragte des Mixing-Dienstes Coinmixer.se berichtet uns per E-Mail, dass das Ende dieses Portals nichts mit der Schließung von Bitmixer.io zu tun haben soll. Mit einer “merkwürdigen Erklärung” wurde Bitmixer.io im Jahr 2017 vom Netz genommen. Nach der Schließung dieses großen Wettbewerbers vergrößerte sich das Handelsvolumen von Coinmixer.se erheblich. Plötzlich wurden pro Tag bis zu 100 BTC gemischt. Bei Gebühren von einem bis drei Prozent, war das Vorhaben plötzlich sehr lukrativ. Der PR-Beauftragte geht davon aus, dass sich der beziehungsweise die Betreiber irgendwann über die Risiken ihres Vorgehens im Klaren wurden. Umso größer der Marktanteil eines Anbieters wird, umso größer sind die Risiken, die damit einhergehen. Den Dienst ohne nachvollziehbaren Grund zu schließen, war aber immer noch die bessere Option, als sich mit einem Exit-Scam zu verabschieden. So wurden bei Coinmixer.se zumindest keine Kunden betrogen. Nach eigenen Angaben wurden vor dem Aus des Portals alle Transaktionen abgeschlossen. Niemand musste auf sein Geld warten oder sogar darauf verzichten.

Viele Trittbrettfahrer wollen nur abzocken!

Für jeden Mixing-Dienstleister gibt es mindestens zwei Klone, die die Anleger in die Falle locken wollen. Im Fall von Coinmixer.se sind dies die offensichtlichen Vertreter, wie Coinmixer.es, coLnmixer.se und weitere Nachahmer der alten Webseite. “Da fallen jetzt noch Leute darauf rein.” Nicht zu vergessen seien “die ganzen Fakes von Bitmixer.io, Grams Helix, und die vielen anderen Scammer, die man per Google findet.” Es gebe viele Menschen, die für sich mehr Anonymität erreichen wollen, denen aber zugleich die “digitalen Basics” fehlen. “Und dann liest man traurige Geschichten von Leuten, die 1.000 Euro an einen Scam Mixer schicken und jetzt wissen wollen, wo ihr Geld ist. Das ist natürlich weg.” Fehlendes Fachwissen kann in diesem Bereich sehr teuer werden.

Für empfehlenswert hält der PR-Beauftragte Bitcoin Blender, der im Jahr 2014 gegründet wurde. Die Macher haben bei uns im Forum schon einen eigenen Werbe-Thread eröffnet. Die Seite im Clearnet ist eine Landing Page für das gleichnamige Deepweb-Portal, welches man mit dem Tor-Browser unter der Adresse bitblendervrfkzr.onion besuchen kann. “Ansonsten gibt es viele neue Mixer. Die meisten alten sind verschwunden. Cryptomixer und Chipmixer sind wohl auch okay, haben aber beide eine eigene Clearnet-Seite auf der man auch mixen kann.”

Wie sicher sind Krypto-Mixing-Dienste?

Es gibt viele Tests im Netz. Wirklich zuverlässige Aussagen über die Qualität der einzelnen Anbieter wird man aber nirgends erhalten. Die Frage ist halt immer, wie viel Aufwand die Anbieter beim Mischen der Coins betreiben. Und auch, ob man beim Tumbler seiner Wahl (to tumble = durcheinanderbringen) keine Coins aus dunklen Quellen erhält, die man sicher nicht haben will. Wer möchte schon freiwillig Teile eines BTC-Guthabens von mehreren Drogendealern oder Mafiosi erhalten, nur weil diese ihre Coins ebenfalls mixen wollten?

Glaubwürdige Aussagen darüber, ob man die gemischten Coins hinterher wieder den einzelnen Kunden zuordnen kann, gibt es auch keine. Malte Möser kommt bei seiner wissenschaftlichen Arbeit zu dem Ergebnis, dass die drei damals existenten Mixer gut gearbeitet haben. Doktorant Möser fand 2013 keine Hinweise, dass die Krypto-Mixer Spuren hinterlassen haben, denen man als Ermittler hätte folgen können. Doch das war vor sechs Jahren, im Internet ist diese Zeitspanne eine Ewigkeit. Außerdem verfolgen die Krypto-Mixing-Dienste beim Mischen jeweils ihre eigene und zumeist intransparente Strategie. Der Wissenschaftler gab auch zu bedenken, dass man Krypto-Mixing-Dienste optimal als Honeypots einsetzen könnte.

Fazit: Es bleibt einem als Kunden nur übrig, dem jeweiligen Anbieter zu vertrauen. Oder eben nicht.

Quelle: Tarnkappe
 
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