Also zunächst mal eine Klarstellung: Eine
Enddose ist eine Antennendose, welche zur Installation als letzte Dose einer Stammleitung, also am Ende einer Kette von mehreren Dosen, sitzt. In einer solchen Dose wird am Ausgang ein 75 Ohm Endwiderstand eingesetzt; manchmal ist der Endwiderstand auch fest verbaut. Diese Dosen haben tatsächlich eine Anschlußdämpfung von mindestens 7dB, häufig sogar deutlich mehr, und wären für den gewünschten Zweck der falsche Typ, weil die Dämpfung zu hoch ist.
Im Gegensatz dazu ist eine
Einzeldose oder besser
Stichleitungsdose genannte eine Dose, welche an einem Abzweig, auch Stich genannt, verwendet wird. Dieser Antennendosentyp wird immer dann eingesetzt, wenn die Dose die
einzige am Ausgang eines Stichabzweigers ( nicht jedoch eines Stammverteilers ! ) benutzt oder, wie im vorliegenden Fall, als
einzige Dose vorne in eine bestehende Dose eingesteckt werden soll. Daher zunächst an alle Teilnehmer der Diskussion die Bitte, die korrekten Bezeichnungen zu verwenden.
Stichleitungsdosen gibt / gab es in zwei verschiedenen Unterarten:
Die klassische Version enthält eine Frequenzweiche, so daß aus der Radiobuchse nur der UKW-Bereich (87,5MHz-108MHz) und aus der TV-Buchse nur der TV-Bereich (111MHz-862MHz) heraus kommt. Es gab eine Zeit lang auch modifizierte Varianten dieses Dosentyps, bei dem die Sonderkanäle S2 und S3 auf der Radio-Buchse ausgegeben wurden, also 87,5MHz-118MHz. Diese abweichenden Frequenzen dienten dazu, daß die Signale des schon lange eingestellen "Digitalen Satelliten Radios DSR" auf der Radiobuchse ausgegeben wurden.
Inzwischen darf dieser spezielle Typ nicht mehr eingesetzt werden, da auf S2 und S3 schon lange wieder TV-Signale übertragen werden. Wenn man irgendwo noch eine Dose mit Frequenzweiche finden sollte und der TV-Bereich explizit von 111MHz - 862MHz ( oder höher ) geht, wäre dies die beste Lösung, denn diese Version hat die kleinstmögliche Auskoppeldämpfung von nur 1-2dB. Solche Dosen sind aber nur noch schwer erhältlich.
Die moderne Version der Stichdose enthält keine Frequenzweiche mehr, sondern gibt mit Hilfe eines integrierten 2-fach Verteilers das gesamte Frequenzspektrum auf beiden Buchsen aus. Eine solche Antennendose wird teilweise auch als "Doppelbreitbanddose" bezeichnet. Der Vorteil dabei ist, daß es egal ist, was man anschließen will, denn aus beiden Buchsen kommt das gleiche komplette Frequenzspektrum heraus. Der Nachteil ist aber, daß diese Version, bedingt durch den internen Verteiler, eine höhere Auskoppeldämpfung von 3,5-4dB hat. Ein Beispiel für diesen Dosentyp ist die Axing BSD 4-00N.
Da es dem TE nur darum geht, eine "schön aussehende" Lösung zu haben, an der nur das TV-Gerät bzw. eine TV-Settopbox angeschlossen werden soll, wäre die älteste Version der Dose, also die mit Frequenzweiche, die sinnvollste, weil sie die geringste Auskoppeldämpfung hat. Im übrigen hat an einem Kabelanschluß die Radiobuchse ohnehin kein Sinn mehr, daß praktisch alle Kabelnetzbetreiber die Übertragung von UKW-Signalen eingestellt haben.
Sollte es bei der Verwendung einer Stichleitungsdose tatsächlich dazu kommen, daß selbst die 4dB Dämpfung zu hoch ist, gibt es für den Bastler eine einfache, bereits vorgeschlagene Lösung: Sofern die Dose auf der Rückseite einen abschraubbaren Deckel haben sollte, kann man in der Dose drin die Eingangsklemme ( wo der Innenleiter des ankommenden Kabels angeschraubt / angeklemmt ist ) direkt mit dem Innenkontakt der TV-Buchse verbinden ( Lötkolben erforderlich ). Damit würde man die kleinstmögliche Dämpfung erreichen.
C.U. Picobot