Digital Eliteboard - Das Digitale Technik Forum

Registriere dich noch heute kostenloses um Mitglied zu werden! Sobald du angemeldet bist, kannst du auf unserer Seite aktiv teilnehmen, indem du deine eigenen Themen und Beiträge erstellst und dich über deinen eigenen Posteingang mit anderen Mitgliedern unterhalten kannst! Zudem bekommst du Zutritt zu Bereiche, welche für Gäste verwehrt bleiben

Off Topic Wenn Computer Katzen in Hunde verwandeln

Automatische Bilderkennung lässt sich erstaunlich einfach austricksen. Doch schuld sind nicht etwa die KI-Verfahren, sondern ein Klassiker der Bildbearbeitung.
Ein Bild zeigt offensichtlich lauter Schafe, doch der automatisierte Klassifizierungsprozess eines sozialen Netzes sortiert das Posting unter Wölfe ein. Das ist ein typisches Real-World-Beispiel einer interessanten neuen Angriffstechnik, die Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig gerade untersuchen. Das Interessante daran: Die Schuldigen sind diesmal nicht die Machine-Learning-Verfahren, sondern der vermeintlich gut verstandene Vorgang des Skalierens.

Du musst dich Anmelden oder Registrieren um diesen link zusehen!



Ein realer Downscaling-Angriff auf die Bilder-Klassifizierung von Baidu.

(Bild:
Du musst dich Anmelden oder Registrieren um diesen link zusehen!
)

Genau genommen ist die KI etwa auf Basis von Neuronalen Netzen sogar das Opfer der sogenannten Image-Scaling-Angriffe. Denn sie bekommt beim Beispielangriff der Braunschweiger Forscher ein süßes Katzenbild vorgesetzt und erkennt dies dann auch korrekt. Menschen hingegen sehen eine Tasse Kaffee. Das Problem tritt während des Pre-Processings des Bilds auf: Dabei wird das Bild mit dem Espresso nämlich typischerweise auf eines der Standardformate wie 224 × 224 oder 299 × 299 herunterskaliert.

Nicht alle Pixel sind gleich​

Dieser Skalierungsprozess ist jedoch anfällig für gezielte Angriffe. Denn in das Runterrechnen gehen nicht etwa alle Pixel des Bilds gleichermaßen ein. Eine genaue Betrachtung der gängigen Skalierungsverfahren zeigt, dass einige wenige Pixel das Ergebnis ganz maßgeblich beeinflussen, während die Mehrzahl nur einen geringen Einfluss auf das erzeugte Bild haben. Schlussendlich muss der Angreifer also "nur" die wichtigen Pixel im Kaffee-Bild lokalisieren und durch Katzen-Pixel ersetzen.

Du musst dich Anmelden oder Registrieren um diesen link zusehen!



Der Trick ist es, die Katzen-Pixel so in das Originalbild einzustreuen, dass sie bei erst beim Skalieren zum Vorschein kommen.
(Bild: Rieck et al)

Das ist ein simples Optimierungsproblem, das Computer sehr gut lösen können. Für einen erfolgreichen Angriff streut man dann die Pixel des gewünschten Zielbilds passend ins Original ein. Bei der maschinellen Erkennung des resultierenden "Angriffsbilds" wird das Bild skaliert und dann der KI präsentiert. Diese bekommt also die Katze zu sehen. Ein Mensch hingegen sieht weiterhin nur einen leckeren Espresso.

Diese Downscaling-Angriffe könnten prinzipiell überall dort für Verwirrung und Chaos sorgen, wo maschinelle Erkennung von Bildinhalten zum Einsatz kommt. Das beginnt beim automatisierten Tagging von User-Content in sozialen Netzen und hört bei Gesichtserkennung im Security-Kontext noch lange nicht auf. Rieck et al beschreiben übrigens in ihrer
Du musst dich Anmelden oder Registrieren um diesen link zusehen!
nicht nur die zugrunde liegenden Mechanismen, sondern sie stellen auch Verfahren vor, wie man Bilder dagegen resistent machen könnte.
Quelle: heise
 
Zurück
Oben