Digital Eliteboard - Das Digitale Technik Forum

Registriere dich noch heute kostenloses um Mitglied zu werden! Sobald du angemeldet bist, kannst du auf unserer Seite aktiv teilnehmen, indem du deine eigenen Themen und Beiträge erstellst und dich über deinen eigenen Posteingang mit anderen Mitgliedern unterhalten kannst! Zudem bekommst du Zutritt zu Bereiche, welche für Gäste verwehrt bleiben

HOT Warntag 2020: Das war ein Desaster!

Es sollte der erste große, bundesweite Warntag seit 30 Jahren sein. Ein Probealarm, mit dem die Behörden sicherstellen wollen, dass sie die komplette Bevölkerung warnen können, wenn Katastrophenalarm ausgelöst wird. Doch es wurde in weiten Teilen Deutschlands ein Desaster.

Donnerstag, 11 Uhr in Berlin. In weiten Teilen Deutschlands heulen gerade die Sirenen. Nicht so in der Bundeshauptstadt Berlin. In der Stadt gibt es keine Warnsirenen, die die Bevölkerung warnen könnte. Das ist für den Hauptstädter keine Überraschung. Doch weil Warntag ist, bin ich regelrecht auf der Suche nach den Warnungen. Also Radio an, Fernsehen an und Handy mit Warn-App bereitgelegt.

KEINE WARNUNG TROTZ GEPLANTEM ALARM

Doch es passiert: Nichts. Das Handy bleibt stumm, im Radio wird nur in den Nachrichten auf den Warntag hingewiesen. Immerhin: Im ZDF und später bei RTL sehe ich für ein bis zwei Minuten ein Laufband, das auf den Probealarm hinweist. Im Ernstfall hätte ich das aber nicht gesehen, da bei der Arbeit kein Fernsehen läuft. Und selbst jetzt, wo ich es wusste, musste ich nach Hinweisen suchen. Habe ich zu schnell weitergezappt, blieb ich ahnungslos. Statt zeitweise durchlaufender Einblendungen müsste das Programm unterbrochen und eine feststehende Tafel eingeblendet werden.

Auch im Rest Deutschlands ist von einer Warnung per App lange nichts zu sehen. Weder Nina noch Katwarn schicken in vielen Regionen einen Alarm. Und wenn, bekommen ihn nicht alle Nutzer. Erst eine halbe Stunde nach dem eigentlichen Vollalarm melden mir viele Kollegen, dass Nina nun Alarm geschlagen habe. Ich sehe den Alarm erst, als ich Nina aufrufe. Das hätte ich im Ernstfall kaum getan.

APPS WARNEN MIT VERSPÄTUNG – UND NUR NACH AUFFORDERUNG

Es geht nicht nur mir so. Egal ob bei den Kollegen, in der Familie oder in den sozialen Netzwerken: Viele sagen, dass sie von einem Alarm gar nichts mitbekommen haben.

Mit Verlaub: Für die Behörden ist das ein Desaster. Wenn schon bei einem geplanten Probealarm zumindest gefühlt ein Großteil der Bevölkerung nichts mitbekommt, wie soll es dann im Ernstfall sein? Nur, wenn es gelingt, wirklich alle Handys mit einer Nachricht zu erreichen, kann ein signifikanter Anteil der Bevölkerung gewarnt werden. Vor allem wenn Städte wie Berlin ausschließlich auf Apps setzen.

Dabei muss die Warnung an das Smartphone eigentlich auch ohne App zugestellt werden. Schließlich hat längst nicht jeder Warn-Apps installiert – warum auch, wenn sie nicht einmal bei einem Probealarm funktionieren. Technisch möglich wäre das. Ein Jahr haben die Behörden nun Zeit, hier nachzusteuern. In der Hoffnung, dass es vorher keinen Ernstfall gibt.

Quelle: Inside Digital
 
Ja,die wollten damit genau dir Angst machen,weil du so wichtig bist. Scheint ja geklappt zu haben.

Das war ein wichtiger und richtiger Test,jetzt weiß man wo es hapert und kann nachbessern.
 
Warntag2020: Probealarm über DAB+ erfolgreich getestet


Während es am bundesweiten Warntag 2020 seitens des BBK technische Probleme bei der Auslösung des Probealarms gab, waren die Tests des öffentlich-rechtlichen Hörfunksenders Deutschlandradio bei der Aussendung des Probealarms über DAB+ erfolgreich, wie InfoDigital auf Anfrage von einem Digitalradio Deutschland-Sprecher erfuhr.

Bedingt durch die technischen Probleme des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) konnten Warnmittel nicht ausgelöst werden oder wurde verspätet ausgelöst. Selbst Warn-Apps wie NINA und KatWarn blieben still oder meldeten die Testwarnung verspätet.

Am 10. September, um 11:00 Uhr, wurde im Kölner Funkhaus die Signalisierung (Announcement) TestAlarm geschaltet. Dies signalisierte im bundesweiten DAB+ Netz der Media Broadcast, dass das Programm Deutschlandfunk einen Probealarm überträgt. Gleichzeitig wurde der Wortlaut der Probemeldung im Datendienst Journaline veröffentlicht. Damit waren sendeseitig alle Voraussetzungen für die Aussendung einer Warnung über DAB+ gegeben.

„Unsere Referenzempfänger in Köln und Berlin sowie einige Besitzer des passenden NOXON-Radios bestätigten, dass der Testalarm technisch einwandfrei im bundesweiten DAB+ Sendernetz der Media Broadcast empfangen werden konnte“, so der Sprecher von Digitalradio Deutschland. Kompatible Radios, die zum Alarmierungszeitpunkt ein anderes Programm im bundesweiten Ensemble empfingen, schalteten unmittelbar zum Deutschlandfunk um. Das Modell NOXON dradio1 aktivierte sich innerhalb einer Minute aus dem Standby und spielte den Deutschlandfunk. „Nach der Entwarnung gegen 11:20 Uhr (Löschen der Signalisierung TestAlarm) kehrten die Geräte automatisch in den Normalbetrieb zurück“, so der Sprecher weiter.

Der gestrige Warntag habe gezeigt, dass die Aussendung von Bevölkerungswarnungen über DAB+ sendeseitig funktioniert. Die unabhängig von Internet und Mobilfunk funktionierenden Rundfunknetze sind ein zuverlässiger Kanal zur Warnung und Information der Bevölkerung.

Funktion standardmäßig in alle DAB+ Geräte implementieren

Im Anschluss an diesen (gewissermaßen) BETA-Test müsse es jetzt darum gehen, die Anwendung bzw. Funktion standardmäßig in alle DAB+ Geräte zu implementieren.

Hintergrund

Dank Digitalradio DAB+ können mit Hilfe der vom Fraunhofer Institut entwickelten Emergency Warning Functionality (EWF) entsprechende Warnungen direkt an DAB+ Radiogeräte gesendet werden.

Wie funktioniert das EWF-System?

Die autorisierte Notfall-Zentrale, z.B. eine Integrierte Leitstelle, löst im Katastrophenfall die Alarmsignalisierung aus. Die dazugehörigen Audio- und Textinhalte werden als klar definierte Alarm-Meldungen direkt in das DAB+ Radionetz eingespeist. Die Notfallmeldung besteht zum einen aus einer hörbaren Radiodurchsage (Audio) und zum anderen aus detaillierten mehrsprachigen Textinformationen über den DAB+ Textservice Journaline.

Zusätzlich können über „Dynamic Label“ (Text-Ticker) weitere kurze Anweisungen und Informationen in Textform gegeben werden. Somit ist die Notfallmeldung barrierefrei. Seh- und hörgeschädigte Menschen werden ebenso wie nicht-deutschsprachige Personen zuverlässig erreicht. Darüber hinaus ist der EWF-Service für den Nutzer kostenfrei.


EWF bereits 2018 auf der IFA vorgestellt

Bereits auf der IFA 2018 in Berlin stellten Experten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und des Fraunhofer-Instituts am Deutschlandradio-Stand die neue Emergency-Warning-Funktionalität (EWF) im Digitalradio vor (InfoDigital berichtete).

Im Juni 2016 stellte der Netzbetreiber Bayern Digital Radio GmbH für das EWF-Projekt Datenkapazität im DAB-Netz Bayern für die Aussendung von TII (Transmitter Identification Information) zur Verfügung. Als Mitinitiator kümmerte sich die BDR zudem um die Einbindung der Industrie, des Rundfunks und der Politik in das Projekt. Diese Projektphase wurde allerdings Mitte April 2017 wieder beendet.

Im November 2014 fand im Landkreis Bayreuth eine Katastrophenschutzübung statt.

EWF ist eine neue Form der barrierefreien Alarmierung innerhalb weniger Sekunden, die der digitale terrestrische Rundfunkstandard DAB+ bietet und im Ausnahmefall auch im Standby befindliche Radios einschalten kann. Zusätzlich zur Sprachdurchsage werden dabei mit EWF über DAB+ auch mehrsprachige Textinformationen übertragen.

Mit dem Fraunhofer Institut als Entwickler und Deutschlandradio als beteiligtem öffentlich-rechtlichen Programmanbieter unterstützen gleich zwei Mitglieder des Digitalradio Deutschland e.V. den Warntag 2020. Ihr Engagement macht deutlich, dass der digitale Radiostandard DAB+ und die darüber verfügbaren Zusatzdienste auch in akuten Krisenfällen und anderen Ausnahmesituationen die bessere und zukunftssichere Alternative zu UKW ist. Der Probe-Alarm soll sowohl über das Sendernetz des ersten nationalen Programmensembles, als auch über das private, landesweite DAB+ Netz Sachsen-Anhalts ausgestrahlt werden.


Du musst dich Anmelden oder Registrieren um diesen link zusehen!
uelle: infosat.de
 
Zurück
Oben