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Off Topic Jubiläum: 50 Jahre einheitlicher Notruf "112" in Deutschland

Heute am 20. September gibt es in Deutschland ein kleines Jubiläum zu feiern, das für Millionen Menschen und auch die digitale Welt sehr bedeutsam sein sollte: Die einheitliche Notrufnummer 112 wird 50 Jahre alt.

Vor 50 Jahren, am 20. September 1973, haben Bund und Länder beschlossen, die einheitliche Notrufnummer „112“ in Deutschland einzuführen.

Das war eine wichtige und in vielen Fällen lebensrettende Entscheidung: Aktuell werden in Deutschland jährlich rund 15 Millionen Notrufe an diese „112“ abgesetzt - davon 75 Prozent über die Mobilfunknetze.

60 Millionen Notrufsäulen

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Am 20.9. ist der Tag des Notrufs. Wissen Sie, was zu tun ist?
Foto: Deutsche Presseagentur (dpa)

Der älteste deutsche private Mobilfunk-Netzbetreiber Vodafone (gestartet als "D2 Privat") hat ausgerechnet, dass täglich mehr als 60 Millionen „mobile Notrufsäulen“ unterwegs sind, so viele Handys und Smartphones sind an einem normalen Tag in den drei etablierten deutschen Mobilfunknetzen eingebucht.

Mit all diesen Geräten können Notrufe über die „112“ binnen weniger als zehn Sekunden an die rund 250 Rettungsleitstellen abgesetzt werden. Feuerwehr, Notarzt und Rettungswagen können dank des Notrufsystems AML (Advanced Mobile Location) überall in Deutschland sehr schnell am Unglücksort sein. Bei einem Handy-Anruf an die „112“ wird der genaue Standort des Anrufers mit Hilfe von AML automatisch an die Rettungsleitstelle übertragen. In Notfällen zählt jede Sekunde, um Leben zu retten.

Im Notfall Ruhe bewahren

Im Notfall gilt: Ruhe bewahren und gleich die 112 wählen. Oftmals ist den Anrufern ihr genauer Standort gar nicht bekannt. Gerade auch im Wald, am Straßenrand oder in unbekannten und unübersichtlichen Gebieten fällt die Antwort auf die Frage nach dem Unglücksort oft schwer. Wird das Smartphone für den Notruf an die 112 genutzt, hilft AML. Der Standort des Anrufers wird dank AML-Technologie direkt übermittelt. Im Smartphone ist von Hause aus ein Satelliten-Navigations-Empfänger eingebaut, der die notwendigen Koordinaten ermittelt. Im Notruf-Gespräch mit der Leitstelle können sich Anrufer auf vier Fragen konzentrieren: Wer? Was? Wann ? Wie? - Niemand braucht sich um das „Wo“ zu sorgen.

AML erlaubt Standortübertragung

Dank AML können die Rettungskräfte den Standort des Anrufers bis auf wenige Meter genau lokalisieren und infolgedessen schneller zum Einsatzort aufbrechen und diesen finden. Die lebensrettende Technologie ist in allen deutschen Mobilfunknetzen implementiert und wird von den gängigen Smartphone-Betriebssystemen Android und iOS unterstützt. Bei rund 75 Prozent aller Notrufe in Deutschland wird der Standort automatisch übermittelt.

Daten auf zwei Servern

Die dazu erforderlichen Daten laufen über zwei unabhängige Server in Freiburg und Berlin. Bereits eine Stunde nach dem Notrufeingang werden alle Daten wieder gelöscht.

Die Einführung von AML wurde von den drei Netzbetreibern (T-Mobil[e]/Telekom, Mannesmann/Vodafone, VIAG/o2-Telefónica) gemeinsam mit den Leitstellenbetreibern und den Rettungsorganisationen angeschoben.

Kein AML bei älteren Telefonen ohne GPS-Empfang!

Falls Sie in die Verlegenheit kommen, einen Notruf mit einem älteren Telefon (also kein Smartphone, sondern ein Modell, mit dem nur Telefonie/SMS möglich ist) absetzen zu müssen, sind wieder Ihre Ortskenntnisse gefragt. Bei Notrufen aus dem klassischen Festnetz (kein nomadisches VoIP) gibt es auch kein AML. Hier ist vermutlich noch am ehesten bekannt, wo Sie sich aufhalten.

Kein Notruf über nomadisches VoIP, WLAN-Call oder Messenger-Dienste

Wer nur über WLAN-Call, einen nomadischen VoIP-Dienst oder einen Messenger Dienst telefonieren kann, muss eine "normale" Rufnummer einer Leitstelle kennen. In Deutschland könnte das die örtliche Rufnummer 19222 im Festnetz sein, die 112 funktioniert über diese Angebote meistens nicht.

GSM und danach: 112 von Anfang an

Beim Start der GSM-Netze in den Jahren 1991/92 war von vornherein festgelegt worden, dass die 112 die Notrufnummer und für alle Anrufe kostenlos sein soll. Nicht nur das: Ist der Nutzer an einer Stelle, wo sein "eigenes" (gebuchtes) Netz nicht verfügbar ist, kann er sich durch Wahl der 112 in ein anderes, am Ort vorhandenes Netz einbuchen, es muss aber wenigstens ein Netz verfügbar sein. Die Zahl 112 wird dabei gar nicht gewählt, sondern dem Netz gleich als Notruf signalisiert. Die 112 sollte in nahezu allen Mobilfunknetzen weltweit funktionieren. Bitte daran denken: Die 110 (Polizei) ist eine deutsche Sonderlösung und funktioniert nur, wenn Guthaben und das eigene Netz vorhanden sind.

Bei Android 13 kann es ungewollte Taschennotrufe geben.

Quelle; teltarif
 
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