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PC & Internet Brave: Webbrowser mit Schwerpunkt Filesharing

Brave verspricht mehr Sicherheit beim Browsen und mehr Komfort beim P2P-Streamen und Downloaden. Der Browser zwingt zum verschlüsselten Surfen und blockiert von Haus aus Zählpixel, Skripts und Cookies von Drittanbietern. Außerdem soll damit ein neues Bezahlsystem für News-Portale und andere Content-Anbieter etabliert werden. Gegen Abmahnungen schützt Brave leider nicht.

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Schon seit Januar 2016 gibt es im Browser-Markt einen neuen Wettbewerber. Der Löwe als Symbol soll offenbar den starken Schutz des Browsers zum Wohl der Privatsphäre der Nutzer symbolisieren. Brave kann sowohl P2P-Downloads durchführen, als auch P2P-Streams realisieren. Diese Funktion ist aber noch in der Entwicklung und ist leider stark verbesserungswürdig. Wer den Transfer bzw. Stream pausieren oder abbrechen will, muss das entsprechende Tab schließen. Auch WebRTC wird in der jetzigen Version noch nicht unterstützt. Für jegliche P2P-Transfers wird lediglich der entsprechende Magnet-Link benötigt, den man bei einem der P2P-Indexseiten beziehen muss.

Bei näherer Betrachtung macht sich ein wenig Ernüchterung breit. Bei Opera war Filehsharing schon vor 11 Jahren drin, später hat man sich davon leider wieder verabschiedet. Auch wird bei Brave im Gegensatz zu Opera kein eigener und somit kostenloser VPN-Zugang angeboten. In der Konsequenz laufen alle P2P-Transfers in Deutschland wie Russisch Roulette ab. Wer Pech hat, bekommt eine Abmahnung. Davor wird man von der Software leider beschützt. Der Browser basiert auf Chromium, was wiederum für seine Schnelligkeit spricht. Bei Github kann man den Quellcode für diverse Betriebssysteme herunterladen. Punkten soll das Tool mit einem eigenen Adblocker gegen „bösartige Werbung“, dem Zwang zur Nutzung von HTTPS-Verbindungen und das gezielte Blockieren von Zählpixeln (VG Wort etc.), Skripts und Cookies von Fremdanbietern.

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Interessant aber nicht unumstritten ist die neuartige Bezahlfunktion „Brave Payments“. Dabei können die Nutzer ihre Lieblings-Newsseiten und ihr monatliches Budget festlegen, was sie für den Konsum der angebotenen Inhalte ausgeben wollen. Sofern die Seitenbetreiber das auf Bitcoin basierende Bezahlsystem implementiert haben, werden sie je nach Häufigkeit der Besuche der Brave-Nutzer entlohnt.

Dies blieb nicht ohne Kritik: Eine Gruppe 17 amerikanischer Verlage inklusive der New York Times, Washington Post etc. haben im Frühjahr 2016 begonnen, sich juristisch dagegen zu wehren. Die Möglichkeit der Software, die Werbung der Anbieter durch eigene zu ersetzen, war ihnen ein Dorn im Auge. Entwickler Brendan Eich, der auch an JavaScript gearbeitet hat, bezeichnet seinen Browser in der Öffentlichkeit als „Lösung“ und nicht als „Gegner“ der Verlage. Verantwortlich für dieses Projekt ist neben Eich zudem der ehemalige Mozilla-Entwickler Brian Bondy.

Fazit: BitTorrent-Downloads und P2P-Streaming wird derzeit nur von den wenigsten Browsern angeboten. Dies dürfte mittelfristig eine Nische darstellen, die Brave möglicherweise ausfüllen wird. Allerdings sind die Anwender solcher Länder wie z.B. Deutschland stark gefährdet, wo viele P2P-Abmahnungen verschickt werden. Brave schützt in diesem Bereich eben nicht die Privatsphäre der Anwender, dafür müsste man einen eigenen VPN-Dienst zur Verschleierung der IP-Adressen implementieren, was für den Anbieter mit hohen Kosten verbunden wäre. Und ausgerechnet das Kernelement, das Filesharing mittels Brave, ist noch stark verbesserungswürdig. Der Rest des Browsers erscheint mit Ausnahme des Bezahlsystems ein wenig so, als wenn hier lediglich alter Wein in neuen Schläuchen angeboten werden soll. Denn leider fehlt es an wirklich neuen Features. Fazit: Das Programm macht alles in allem einen soliden Eindruck. Um zu überzeugen, fehlt es aber an Innovationen.

Wer die quelloffene Chromium-Abwandlung dennoch ausprobieren möchte, kann dies zumindest kostenlos tun. Bei Google Play und dem App Store von Apple ist die Software für mobile Geräte verfügbar, alle andere nutzen für den Download
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Quelle; tarnkappe
 
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