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Sky Deutschland Behörde: Pay-Sender Premiere/Sky hatte Abonnentenzahlen geschönt

Behörde: Pay-Sender Premiere/Sky hatte Abonnentenzahlen geschönt

Jetzt hat es der Münchner Pay-TV-Sender Premiere bzw. dessen Rechtsnachfolger Sky Deutschland schwarz auf weiß: Im Rahmen einer Prüfung hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) festgestellt, dass unter anderem die Abonnentenzahlen vor drei Jahren geschönt waren. Der Konzern will die Beanstandungen nun gerichtlich überprüfen lassen.

Die BaFin gelangte einer Adhoc-Mitteilung am späten Montagabend zufolge zur Einschätzung, dass die Angabe der zahlenden Haushalte von Premiere in der Bilanz 2007 um rund 623.000 zu hoch ausgewiesen wurden.

Der von News Corp. inthronisierte Sky-Vorstandschef Mark Williams hatte Ende 2008 in einer beispiellosen Aktion die Anzahl der Abonnenten um fast eine Million vermeintliche Kunden bereinigt, der Aktienkurs brach im Anschluss dramatisch ein. Seine Vorgänger Georg Kofler und Michael Börnicke hatten sich mehrfach gegen die Darstellung gewehrt, wonach der Abonnentenstamm künstlich aufgeblasen worden sei.

Die Bafin kritisierte mit ihren Anwürfen aber nicht nur die aus ihrer Sicht zu groß geratene Abonnentenschar: In der Bilanz 2007 sei außerdem nicht über den Umfang der Gegenleistung für den Erwerb der Bundesliga-Sublizenz vom damaligen Pay-Plattform-Betreiber Arena bestehend aus Zahlungen in Höhe von 335 Millionen Euro und 16,4 Millionen Aktien informiert worden, hieß es.

Darüber hinaus seien Risiken im Zusammenhang mit dem geplanten Erwerb der Bundesligarechte für die Spielzeiten 2009/2010 bis 2011/2012 im Jahr 2008 nicht ausreichend beurteilt und erläutert worden, monierte die Behörde. Es wäre notwendig gewesen, die möglichen Auswirkungen eines Fehlschlags des Rechteerwerbs oder einer Beschränkung der Exklusivität der Bundesligarechte auf die Lage der Gesellschaft darzustellen.

Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007 und im Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2008 sei zudem der Geschäfts- oder Firmenwert um 248,4 Millionen bzw. 251,9 Millionen zu hoch angesetzt worden, schreibt die Bafin. Die Premiere AG hätte damals den Erwerb der Sublizenz der Bundesligarechte von Arena, einer tochter des Kabelnetzers Unitymedia und den damit im Zusammenhang stehenden Erwerb bestimmter Vermögensgegenstände, sowie die Übernahme von Verträgen und einigen Angestellten nicht als Unternehmenszusammenschluss verbuchen dürfen.

Sky will klagen - Risiken drohen

Im Halbjahresfinanzbericht zum Mitte 2008 war nach Auffassung der Behörde die Ertragslage um mindestens zehn Millionen Eurio zu hoch angegeben worden. Premiere hatte 2005 ein Paket von Free- und Pay-TV-Sportübertragungsrechten für die Fußball Weltmeisterschaft 2010 vom Weltfußballverband FIFA erworben und 2008 einen Teil der Free-TV-Sportübertragungsrechte weiterveräußert.

Sky hatte nach Auffassung der Bafin die Anschaffungskosten unzutreffend auf die Free- und Pay-TV-Sportübertragungsrechte aufgeteilt, wodurch ein zu niedriger Anteil der Anschaffungskosten den ausgewiesenen Umsatzerlösen als Aufwand zugeordnet worden sei.

Der Pay-Konzern betonte am Abend, dass die Bafin-Anwürfe zwar keine direkten bilanziellen Auswirkungen hätten. Gleichwohl droht Ungemach: Der Anbieter hält die Feststellungen für unzutreffend, will das ganze nun juristisch überprüfen lassen. Verliert der Konzern die Auseinandersetzung, könnten Bußgelder verhängt werden und zudem Schadensersatzansprüche von Dritten geltend gemacht werden. Wie hoch diese ausfallen, ist unklar.

Der seit Tagen aufstrebende Aktienkurs - am Montag erreichte das Papier kurzzeitig die Marke von 1,60 Euro - dürfte zunächst eine größere Delle davontragen. Im nachbörslichen Handel stürzte das Papier um fast 12 Prozent auf 1,38 Euro ab (Stand: 23.00 Uhr). Die Bafin sitzt in Bonn sowie am Finanzplatz Frankfurt und ist dem Bundesfinanzministerium unterstellt.

Quelle: sat+kabel
 
AW: Behörde: Pay-Sender Premiere/Sky hatte Abonnentenzahlen geschönt

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Sky Deutschland hat Ärger mit der Finanzaufsicht

Der tief in der Krise steckende Bezahlsender Sky Deutschland hat Ärger mit der Finanzaufsicht. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat nach ihrer Einschätzung Fehler in mehreren Konzernabschlüssen und -lageberichten des Unternehmens festgestellt.

Dies erklärte das frühere Premiere am Montagabend in einer Pflichtmitteilung. Sky wies die Vorwürfe zurück. Die BaFin prüft den Fall seit längerem und hatte im April 2009 ein offizielles Verfahren eingeleitet. Unter anderem wirft die Aufsichtsbehörde dem Sender vor, seine Abonnentenzahlen für 2007 und 2008 um jeweils mehr als 600 000 Kunden zu hoch angesetzt zu haben. Zudem solle das Unternehmen in seinen Geschäftsberichten nicht ausreichend auf Risiken hingewiesen haben, teilte der Sender mit.

Das damalige Premiere hatte schon 2008 – kurz nach dem Einstieg des Großaktionärs Rupert Murdoch – eingestanden, deutlich überhöhte Abozahlen genannt zu haben. Das Geständnis hatte damals unter anderem den Finanz- und dem Vertriebsvorstand den Job gekostet. Seither ermittelt auch die Staatsanwaltschaft München in dem Fall. Zum Stand des Verfahrens konnte eine Behördensprecherin nichts sagen.

In der Sache enthalte die aktuelle Mitteilung nichts Neues, sagte ein Sky-Sprecher am Dienstag. Allerdings sei der Abschluss der Untersuchung durch die BaFin mitteilungspflichtig. Dem sei der Sender nachgekommen. Zudem werde Sky die Feststellungen der BaFin gerichtlich prüfen lassen. Bis dahin sei das Verfahren noch nicht abgeschlossen, sagte eine BaFin-Sprecherin. Die Behörde übt die Finanzmarktaufsicht aus und prüft etwa, ob an der Börse notierte Unternehmen ihren Veröffentlichungspflichten nachkommen.

Der Sky-Sprecher betonte, dass die Feststellung der BaFin derzeit keine unmittelbaren bilanziellen Auswirkungen habe. Auch über ein mögliches Bußgeld sei noch nicht entschieden. Mit Anlegern, die nach Bekanntwerden der geschönten Abozahlen 2008 gegen das damalige Premiere geklagt hatten, habe sich der Sender mittlerweile außergerichtlich geeinigt, sagte der Sprecher und bezifferte das Volumen der Übereinkunft auf rund 14,5 Millionen Euro.

Dennoch weist der Sender in seiner Mitteilung noch auf das Risiko möglicher Schadenersatzforderungen Dritter hin. Zudem müssten unter Umständen die Abschlüsse der betreffenden Jahre korrigiert werden. Dies hätte aber keine Auswirkungen auf die aktuelle Finanzlage des Unternehmens, betonte der Sprecher. Nach Bekanntwerden der Sky- Mitteilung war der Kurs der Aktie zunächst vorbörslich deutlich eingebrochen. Am Vormittag stand das Papier mit rund 7,5 im Minus und notierte bei 1,45 Euro. Die Aktie hatte sich nach besseren Zahlen des defizitären Senders und neuen Kooperationen zuletzt erholt

Der Dauerpatient Sky hatte im dritten Quartal ein wenig Boden gut gemacht und dank neuer Angebote unter dem Strich 45 000 Abonnenten hinzugewonnen. Insgesamt zählt der Sender nun rund 2,5 Millionen Abonnenten, rechnet aber in diesem und im nächsten Jahr weiter mit deutlichen Verlusten. Seit der Gründung vor gut 20 Jahren war das krisengeschüttelte Unternehmen nie wirklich auf die Beine gekommen.

focus.de
 
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