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PC & Internet Ziggo dreht seinen Kunden das Usenet ab, BREIN jubelt

Der niederländische Kabelnetzbetreiber Ziggo stellt für seine Internet-Kunden am 01. April den hauseigenen Zugriff auf das Usenet ein. Die Piratenjäger von BREIN feiern die Ankündigung mit einer eigenen Pressemitteilung. Statt des eigenen Usenet-Zugriffs empfiehlt der größte niederländische Kabelnetzbetreiber mehrere Usenet-Provider, die böse Zungen möglicherweise dem digitalen Graubereich zuordnen könnten. Das und einiges mehr sorgt dafür, dass BREIN der Jubel sichtlich im Halse steckenbleibt.

Karneval bei Ziggo? ISP will eigenen Zugriff auf das Usenet abdrehen!

Brein-vs-Usenet.jpg

Leider kein Aprilscherz. Auf der Webseite kündigt der Utrechter Kabelnetzbetreiber Ziggo an, dass es die Newsgroups ab dem 1. April 2020 nicht mehr geben werde. Als Begründung gibt das Unternehmen an, der Dienst werde bei Ziggo sowieso kaum noch genutzt. Für Ziggo-Neukunden sind die Newsgroups sowieso schon seit 2015 nicht mehr verfügbar. Wenn die Altkunden nach dem 1. April auf Newsgroups zugreifen wollen, dann könne man „verschiedene kostenpflichtige Abonnements mit externen Parteien“ abschließen, heißt es dort. Der Zugriff auf die Binärbretter liefe abhängig vom Preis, von langsam für wenige Daten, bis hin zu teuren Anbietern, die einen zügigen Download gewährleisten. Als externe Usenet-Provider empfiehlt und verlinkt man auf Anbieter wie Eweka.nl, Vipernews.com und last, but not least auf Xsnews.com.

BREIN bleibt der Jubel im Hals stecken

“An sich eine gute Nachricht“, eröffnet der Direktor der Antipiraterie-Organisation BREIN, Tim Kuik, seine Pressemitteilung. Dort heißt es weiter:
Du musst dich Anmelden oder Registrieren um den Inhalt der Angebote zu sehen!
BREIN bemängelt, dass der ISP Ziggo nicht zugeben würde, dass es sich bei den angebotenen Inhalten „fast ausschließlich um illegal angebotene Filme, Serien und Musik handelt“. Kuik kritisiert weiterhin, dass die kommerziell handelnden Usenet-Provider die Eigentümer der gespeicherten Inhalte auf ihren Servern seien. Man profitiere davon und halte sie für die zahlende Kundschaft verfügbar. “Die Schöpfer, Rechteinhaber und rechtlichen Plattformen sehen keinen einzigen Penny davon.“ Was die Usenet-Provider tun, sei „reiner Diebstahl“, so der Leiter des niederländischen GVU-Pendants.

Zeit der Diskussionen im Usenet ist schon lange vorbei

Allerdings stellt BREIN zurecht fest, dass es die Textbretter des Usenet, so wie es früher einmal war, schon lange nicht mehr gibt. In den 80er Jahren konnte man über die Textbretter viele Fragen stellen, die einem persönlich beantwortet wurden. Diese Funktion haben später die Internet-Foren, Suchmaschinen und last, but not least zentral organisierte Online-Dienste wie Facebook übernommen.

Am Ende seines Vortrages merkt der Leiter der Antipiraterie-Vereinigung an, wenn schon einer der größten Internet-Anbieter der Niederlande kein eigenes Usenet mehr anbiete, so hätte man wenigstens auf die legalen Alternativen wie Spotify oder Deezer für Musik, oder für Filme, auf Apple TV+, Disney+ oder Netflix, hinweisen können.

Kritische Töne bei Twitter

Der folgende Tweet fasst die Problematik ganz gut zusammen:



Übersetzung: Die Stiftung BREIN empfiehlt, dass Usenet-Benutzer besser Streaming-Dienste wie Netflix nutzen sollten. Also habe ich sofort angefangen, mit Netflix zu surfen, aber ich kann (die Inhalte) meiner Lieblingsgruppen comp.lang.* nirgends finden. Was sagst Du dazu, BREIN?

Quelle; tarnkappe
 
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