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PC & Internet Youtube und Gema: Nie wieder eine Sperrtafel auf Youtube sehen

Dieses Video ist nun endlich in ihrem Land verfügbar: Nach langen Verhandlungsjahren erklärt Youtube-Musikdirektor Christophe Muller, warum es so lange gedauert hat, bis deutsche Musikfans sich freuen dürfen.

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Sperrtafel aus alten Zeiten neu gestaltet. (Bild: Screenshot: Golem.de)​

Ein Interview von Christian Simon
Ein betrübter roter Smiley war lange das Symbol für die angebliche Rückständigkeit Deutschlands in digitalen Angelegenheiten - zumindest unter Menschen, die gerne kostenfrei Musikvideos sehen wollten. Während Menschen auf der ganzen Welt die Videos auf Youtube schauen konnten, zogen sich die Lizenzverhandlungen zwischen Googles Videoplattform und der deutschen Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) von 2009 bis 2016.

Die Gema nimmt in Deutschland Urheberrechte im Auftrag von Musikern und Musiklabels wahr. Über deren Vergütung konnte sie sich mit Youtube aber nicht einigen. Von Mai 2011 an sahen deutsche Nutzer deshalb bei vielen Musikvideos nur eine Sperrtafel mit dem traurigen Smiley und dem Satz "Dieses Video ist in Ihrem Land nicht verfügbar".

Die Verhandlungen und mit ihnen die Einschränkungen für Nutzer in Deutschland, endeten erst 2016, als sich die Unterhändler auf einen neuen Lizenzvertrag einigen konnten. Christophe Muller ist Youtubes Direktor für internationale Musikpartnerschaften und war als Hauptverantwortlicher an den Gesprächen beteiligt.

Süddeutsche.de: Herr Muller, die Lizenzverhandlungen mit der Gema dauerten sieben Jahre. Warum hat es so lange gedauert?

Muller: Ich glaube, es gab nie einen Punkt, an dem wir eine Einigung für unmöglich hielten. Der Prozess hat sich verzögert, weil es auch laufende Gerichtsverfahren gab, die sich länger hinzogen, und dann auch wechselndes Personal auf beiden Seiten. Ich bin ein optimistischer Mensch. Wenn beide Seiten etwas erreichen wollen, wird man immer eine Lösung finden.

Süddeutsche.de: Aber warum erst dann?

Muller: Ich kann natürlich keine Details aus den Verhandlungen erzählen. Ich kann aber sagen, dass irgendwann klar wurde, dass durch die langen Verhandlungen jeder verliert: die Nutzer und die Musiker, die Gema und wir. Als sich diese Erkenntnis durchsetzte, konnten wir einen Kompromiss finden, der für beide Seiten sinnvoll ist. Niemand hätte sich beschwert, wenn das früher geklappt hätte, aber der entscheidende Punkt ist: Wir haben's geschafft.

Süddeutsche.de: Wird Youtube jetzt für Streaminganbieter wie Spotify noch mehr zur Konkurrenz?

Muller: Ich sehe das so: Seit 2016 wächst der Markt für Musik weltweit wieder. Und Streaming trägt einen wichtigen Teil dazu bei, egal ob es werbefinanziertes Streaming ist wie bei uns oder ob man ein Abo abschließt wie bei anderen Anbietern.

Süddeutsche.de: In Deutschland ist jetzt jedes Lied auf Youtube verfügbar. Ist die Plattform damit in genau der Form, die Sie anbieten wollen?

Muller: Wir haben jetzt ähnliche Bedingungen in allen Märkten. Fast jeder Song ist jetzt fast überall verfügbar. Nun machen wir uns Gedanken darüber, was wir mit diesen Voraussetzungen anstellen. Wir überlegen zum Beispiel, wie wir den Kontakt zwischen Künstlern und Fans noch weiter verbessern können. Um die Interaktion zu verbessern, haben wir die Kommentarfunktion überarbeitet, in der man jetzt zum Beispiel bestimmte problematische Worte automatisch blockieren kann. Damit Nutzer mit ihrem Lieblingskünstler direkter kommunizieren können, gibt es jetzt den kostenpflichtigen Superchat, der einen Kommentar im Chat neben dem Livestream besonders hervorhebt.

Süddeutsche.de: Die Vereinbarung läuft im April 2019 wieder aus, dann müssen Sie und die Gema neu verhandeln, ob der Deal bestehen bleibt. Geht dann wieder alles von vorne los mit den Sperrtafeln und dem Frust? Oder ist die Vereinbarung stabil?

Muller: Ich glaube schon, dass sie stabil ist. Es liegt in der Natur der Sache, dass alle unsere Verträge irgendwann auslaufen. Mein Team und ich sind eigentlich immer in irgendwelchen Verhandlungen. Aber die Vereinbarung mit der Gema entspricht ungefähr den Deals, die wir mit anderen Gesellschaften in anderen Ländern haben. Youtube gibt es seit elf Jahren, Musik gab es bei uns von Anfang an - und in den meisten Ländern haben wir es immer geschafft, dass die Musik durchgehend verfügbar war. Deshalb glaube ich, dass das auch in Deutschland funktionieren wird.

Überlegen Sie mal: Im letzten Jahr haben wir mehr als eine Milliarde Dollar an die Musikindustrie ausgezahlt, allein aus Werbeeinnahmen. Wenn wir das beibehalten und sogar steigern können, glaube ich, dass wir uns mit jedem Partner werden einigen können.

Süddeutsche.de: Also sehen Sie keine Gefahr, dass das Angebot für deutsche Nutzer wieder schlechter werden und die Sperrtafel zurückkommen könnte?

Muller: Ich bin sehr zuversichtlich, dass die deutschen Nutzer nie wieder eine Sperrtafel auf Youtube sehen müssen.

Quelle: golem
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gema nimmt in Deutschland Urheberrechte im Auftrag von Musikern und Musiklabels wahr. Über deren Vergütung konnte sie sich mit Youtube aber nicht einigen. Von Mai 2011 an sahen deutsche Nutzer deshalb bei vielen Musikvideos nur eine Sperrtafel mit dem traurigen Smiley und dem Satz "Dieses Video ist in Ihrem Land nicht verfügbar".

Wärenddessen wurden Browserplugins wie Stehalty, Proxtube u.s.w. verwendet um die Sperren zu umgehen.
Oder man bediente sich Proxyserver die irgend wo im Ausland stehen.
So mit war man nicht wirklich von den neusten Musikvideos ausgeschlossen.
Und die Sperrtafel hat man dabei nicht wirklich oft gesehen.
Höchstens nur wenn das Video komplett gesperrt oder gelöscht war.
 
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